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50. Weltmeisterschaft im Tischtennis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die 50. Tischtennisweltmeisterschaft fand vom 29. April bis zum 6. Mai 2005 in Shanghai (Volksrepublik China) statt. China war damit nach 1961 und 1995 zum dritten Mal Ausrichter der Tischtennisweltmeisterschaft. Es wurden nur Einzelwettbewerbe durchgeführt, Mannschaftswettbewerbe fanden turnusgemäß nicht statt.
Mit dem deutschen Herrendoppel Timo Boll und Christian Süß konnten zum ersten Mal seit 16 Jahren (Jörg Roßkopf/Steffen Fetzner wurden 1989 in Dortmund Weltmeister) wieder deutsche Athleten bei einer Einzelweltmeisterschaft eine Medaille gewinnen.
Nordkorea würdigte diese Tischtennis-Weltmeisterschaften am 23. April 2005 mit sechs Postwertzeichen (Michel-Katalog Nr. 4870 – 4875) und einem Block (Nr. 615) sowie einem Ersttagssonderstempel. Von der chinesischen Post wurden in Shanghai und anderen Städten Chinas Sonderstempel verwendet.
Betreut wurden die deutschen Aktiven von Richard Prause, Tobias Beck und Dirk Schimmelpfennig.
Günter Höhne (Hankensbüttel) war der einzige deutsche Schiedsrichter bei dieser WM.[1]
Timo Boll erreichte nach Siegen über João Monteiro (Portugal), Wenguan Huang (Kanada) und Jörgen Persson (Schweden) das Achtelfinale. Hier verlor er gegen den Chinesen Liu Guozheng mit 3:4. Jörg Roßkopf gewann gegen Ri Chol-guk (Nordkorea) und Wu Chih-Chi (Taiwan). In der dritten Runde schied er gegen Chen Qi (China) aus. Ebenso weit kamen Zoltan Fejer-Konnerth (Sieg über Kostadin Lengerov (Österreich), Lee Jin-kwon (Korea), Niederlage gegen Kong Linghui (China)) und Bastian Steger (Sieg über Lubomir Pistej (Slowakei), Jean-Michel Saive (Belgien), Niederlage gegen Lucjan Błaszczyk (Polen)). Christian Süß setzte sich gegen Cai Xiao Li (Singapur) durch, unterlag danach aber dem Chinesen Hao Shuai. Lars Hielscher schied bereits in der ersten Runde gegen Segun Toriola (Nigeria) aus.
Am weitesten kam Elke Wosik, die gegen Carina Jonsson (Schweden) und Martina Safran (Slowenien) gewann, jedoch in der dritten Runde von Guo Yue (China) besiegt wurde. Nicole Struse überstand lediglich Runde 1, wo sie sich gegen Biljana Todorovic (Slowenien) durchsetzte. Danach verlor sie gegen Sayaka Hirano (Japan). Auch Kristin Silbereisen kam bis in Runde zwei. Sie schaltete zunächst Matilda Ekholm (Schweden) aus, dann unterlag sie Li Jia Wei (Singapur). Endstation in der ersten Runde war für Tanja Hain-Hofmann (2:5 gegen Pan Li-Chun (Taiwan)) und Irene Ivancan (1:4 gegen Kim Mi-yong (Nordkorea)).
Überragend war natürlich die Silbermedaille für Boll/Süß. Sie gewannen gegen Chang Yen-Shu/Chou Tung-Yu (Taiwan), Choi Hyun Jin/Oh Sang-eun (Korea), Michael Maze/Finn Tugwell (Dänemark), Lucjan Błaszczyk/Wang Zeng Yi (Polen) und die amtierenden Olympiasieger Chen Qi/Ma Lin (China). Im Endspiel war das chinesische Doppel Kong Linghui/Wang Hao überlegen und gewann mit 4:1. Hielscher/Roßkopf setzten sich gegen Chiang Hung-chieh/Wu Chih-Chi (Taiwan) durch, verloren aber danach gegen Chiang Peng-Lung/Chuang Chih-Yuan (Taiwan). Ebenso in Runde 2 gelangten Fejer-Konnerth/Steger durch einen Sieg über Kirill Skatschkow/Artur Grigorjew (Russland). Die Franzosen Patrick Chila/Damien Éloi waren dann aber zu stark.
Struse/Silbereisen scheiterten im Achtelfinale an Lau Sui Fei/Song Ah Sim (Hongkong), nachdem sie sich gegen Chiu Soo Jin/Ng Sock Kim (Malaysia) und Svetlana Ganina/Irina Palina (Russland) durchgesetzt hatten. Hain-Hofmann/Wosik gewannen gegen Kasturi Chakraborty/Nandita Saha (Indien) und schieden dann gegen Bai Yang/Guo Yan (China) aus.
Fejer-Konnerth/Struse qualifizierten sich durch Siege über Kaii Yoshida/Saki Man Li Kanazawa (Japan), Cheng Yinhua/Jasna Reed (USA) und Ryu Seung-min/Kim Hye Hyun (Korea) für das Achtelfinale, wo sie den Chinesen Qiu Yike/Cao Zhen unterlagen. Die drei anderen deutschen Mixed schieden in Runde zwei aus: Steger/Wosik (Sieg gegen João Monteiro/Silva Lucia (Portugal), Niederlage gegen János Jakab/Mária Fazekas (Ungarn)), Hielscher/Hain-Hofmann (Sieg gegen Jonathan Salazar/Paula Medina (Kolumbien), Niederlage gegen Adrian Crișan/Otilia Bădescu (Rumänien)), Süß/Silbereisen (Sieg gegen Christophe Bertin/Carole Grundisch (Frankreich), Niederlage gegen Lee Jin-kwon/Kim Kyung-ah (Korea)).
Platz | Land | Spieler |
---|---|---|
1 | CHN | Wang Liqin |
2 | CHN | Ma Lin |
3 | KOR | Oh Sang-eun |
DEN | Michael Maze |
Timo Boll erhielt den Fairplay-Preis, weil er in der entscheidenden Phase des Spiels gegen Liu Guozheng dem Schiedsrichter einen gegnerischen Kantenball anzeigte. Zusätzlich würdigte das Internationale Komitee für Fairplay im Sport (CIFP) dieses Verhalten und verlieh Boll 2006 einen Preis.[2]
Platz | Land | Spieler |
---|---|---|
1 | CHN | Kong Linghui / Wang Hao |
2 | GER | Timo Boll / Christian Süß |
3 | CHN | Chen Qi / Ma Lin |
CHN | Wang Liqin / Yan Sen |
Rang | Land | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|
1 | Volksrepublik China | 5 | 4 | 6 | 15 |
2 | Deutschland | 0 | 1 | 0 | 1 |
3 | Hongkong | 0 | 0 | 2 | 2 |
4 | Dänemark | 0 | 0 | 1 | 1 |
4 | Südkorea | 0 | 0 | 1 | 1 |
Total | 5 | 5 | 10 | 20 |
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