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Tischtennis-Europameisterschaft 1962

Tischtennis-Europameisterschaft1962 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Tischtennis-Europameisterschaft 1962
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Die 3. Tischtennis-Europameisterschaft fand vom 31. März bis 7. April 1962 in West-Berlin in der Schöneberger Sporthalle statt. Sie wurde aus politischen Gründen von fast allen Ostblockstaaten boykottiert.

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Agnes Simon, 1962

Die deutsche Damenmannschaft wurde Europameister, ebenso Agnes Simon im Einzel. Jugoslawien gewann den Titel bei den Herren, der Schwede Hans Alsér im Herreneinzel vor Erich Arndt. Inge Harst siegte im Mixedwettbewerb.

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Vorfeld

Ursprünglich war Schweden für die Durchführung der Europameisterschaft vorgesehen. Als Schweden verzichtete, wurde der Deutsche Tischtennis-Bund DTTB 1961 beauftragt, die Europameisterschaften 1962 auszurichten.[1] Dieser legte als Austragungsort West-Berlin fest.[2] Dagegen protestierte die DDR, alle osteuropäischen Länder kündigten einen Boykott der Veranstaltung an. Der Präsident des UdSSR-Tischtennisverbandes sprach von einer Provokation und politischen Herausforderung. In einer Sitzung des europäischen Tischtennisverbandes ETTU in Prag bestätigten die Beteiligten mit einer 5:2-Mehrheit die Entscheidung des DTTB bezüglich West-Berlin.[3]

Daher boykottierten die DDR, Ungarn, die CSSR, Rumänien und die UdSSR das Turnier mit der Begründung, West-Berlin gehöre nicht zur Bundesrepublik. Jugoslawien beteiligte sich nicht an dem Boykott. Italien sagte die vorgesehene Teilnahme aus anderen Gründen kurzfristig ab.

Agnes Simon erhielt erst kurz vor Beginn der Europameisterschaft die Spielberechtigung für Deutschland.

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Austragungsmodus Mannschaften

Die Herrenmannschaften traten in zwei Neunergruppen im Modus Jeder gegen Jeden an. Die Gruppensieger bestritten das Endspiel. Gespielt wurde mit Dreiermannschaften nach dem Swaythling-Cup-System, also ohne Doppel.

Analog spielten die Damen in einer Siebener- und einer Sechser-Gruppe im Modus Jeder gegen Jeden. Ein Damenteam bestand aus zwei Spielerinnen. Gespielt wurde nach dem Corbillon-Cup-System, also zuerst zwei Einzel, dann ein Doppel und danach wieder maximal zwei Einzel.

Endstand der Gruppenspiele
Weitere Informationen Platz, Herren-Gruppe 1 ...
Weitere Informationen Platz, Damen-Gruppe 1 ...
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Abschneiden der Deutschen

Zusammenfassung
Kontext

Herrenmannschaft

Die deutschen Herren verpassten das Endspiel, da sie in Gruppe 2 hinter Jugoslawien nur Zweiter wurden. Das Spiel gegen Jugoslawien wurde mit 2:5 verloren, alle anderen Begegnungen wurden hoch gewonnen: Spanien, Schottland, Wales, Schweiz, Finnland jeweils mit 5:0, Belgien, Österreich jeweils mit 5:1.

Damenmannschaft

Die Damen gewannen alle Gruppenspiele. Dabei gaben sie lediglich gegen Frankreich ein Spiel ab, wo das Doppel Matthias/Buchholz gegen Monique Alber/Martine Le Bras verlor. Damit standen sie im Endspiel gegen den Sieger der anderen Gruppe England. Dieses gewannen sie mit 3:1. Lediglich Inge Harst verlor gegen Diane Rowe. Die Siegpunkte holten Agnes Simon gegen Mary Shannon und Diane Rowe sowie das Doppel Simon/Harst gegen Rowe/Shannon.

Herreneinzel

Für die Individualwettbewerbe meldete der DTTB 23 Spieler. Conny Freundorfer wurde nicht für die Mannschaft nominiert. Dies akzeptierte er nicht und deshalb verzichtete er auf eine Teilnahme an den Individualwettbewerben.

Am erfolgreichsten war Erich Arndt, der schon in den Mannschaftskämpfen mit 4 Siegen aus 5 Spielen überzeugt hatte. Arndt erreichte nach Freilos und Siegen über Wim Nederpelt (Niederlande), Carl-Johan Bernhardt (Schweden), Ernst Gomolla (Deutschland), Tony Larsson (Schweden) und Bjorne Mellstrom (Schweden) das Endspiel, in dem er dem Schweden Hans Alsér mit 0:3 unterlag.

Eberhard Schöler gelangte durch Freilos und Siegen gegen Svensson (Schweden), Georges Roland (Belgien), Alf Carlsson (Schweden) und Zeljko Hrbud (Jugoslawien) das Halbfinale, in dem er gegen Hans Alsér (Schweden) verlor.

Dameneinzel

Herausragend war Agnes Simon, die Patricia Kerr (Schottland), Anita Haacke (Berlin), Micheline Stas (Belgien), Monique Alber (Frankreich) und Inge Harst aus dem Rennen warf und im Endspiel Diane Rowe mit 3:0 besiegte.

Uschi Matthias (Berlin) kam nach Freilos und Siegen gegen Alima Mokhtari (Frankreich), Birgitta Tegner (Schweden) und Edith Steinke (Berlin) ins Halbfinale. Hier unterlag sie der Engländerin Diane Rowe.

Auch Inge Harst (Stuttgart) erreichte nach Siegen gegen Sandra Morgan (Wales), Evy Schandorph (Dänemark), Cirila Pirc (Jugoslawien) und Mary Shannon (England) das Halbfinale. Hier verlor sie knapp im 5. Satz gegen Agnes Simon.

  • Ausscheiden im Viertelfinale
  • Ausscheiden in der 3. Runde
    • Marlies Berger (Frankfurt): Sieg gegen Ana Maria Navarro (Spanien), Josee Wouters (Belgien), Niederlage gegen Mary Shannon (England)
    • Heide Dauphin (Augsburg): Sieg gegen Giuamet (Spanien), Josiane Cornelis (Belgien), Niederlage gegen Diane Rowe (England)
    • Hanna Haering (Schweinfurt): Sieg gegen Nota Kotsia (Griechenland), Lis Ramberg (Dänemark), Niederlage gegen Edith Steinke (Berlin)
    • Gudrun Müller (Köln): Sieg gegen Lena Guntsch (Schweden), Margaret Piper (England), Niederlage gegen Monique Alber (Frankreich)
  • Ausscheiden in der 2. Runde
  • Ausscheiden in der 1. Runde
    • Inge Natterer (Donauwörth): Niederlage gegen Micheline Stas (Belgien)
    • Ulla Paulsen (Hamburg): Niederlage gegen Monique Alber (Frankreich)
    • Karla Schulz (München): Niederlage gegen Cirila Pirc (Jugoslawien)

Herrendoppel

Schöler/Forster verpassten den Einzug ins Endspiel, da sie im Halbfinale gegen die Jugoslawen Korpa/Vecko mit 0:3 verloren. Zuvor hatten sie Per Magnusson/Bergstrand (Schweden), Nicolas Pewny/Hugo Urchetti (Schweiz), Alan Thomas/George Evans (Wales) und Alsér/Tony Larsson (Schweden) ausgeschaltet.

Damendoppel

Simon/Harst erreichten das Endspiel. Das war das dritte Endspiel für Agnes Simon an diesem Tag, daher wurden nun Konditionsprobleme sichtbar. So wurde Finale gegen die Engländerinnen Mary Shannon/Diane Rowe mit 1:3 verloren. Vorher hatte das deutsche Paar Lersow/Margaret Piper (Deutschland/England) ausgeschaltet.

Mielenhausen/Lantermann wurden im Halbfinale von Simon/Harst gestoppt, nachdem sie gegen Margaret Phillips/Sandra Morgan (Wales), Lesley Bell/Monique Alber (England/Frankreich) und Anita Haacke/Edith Steinke (Deutschland) gewonnen hatten.

Alle Damendoppel mit deutscher Beteiligung überstanden die erste Runde.

Mixed

Im Mixed wurde das schwedisch-deutsche Paar Alsér/Harst Europameister. Es besiegte im Endspiel die deutschen Schöler/Simon mit 3:0. Auf dem Weg ins Finale hatten die Sieger Leach/Margaret Piper (England), Nicolas Pewny/Christiane André (Schweiz) und Wolf Berger/Marlies Berger (Deutschland) aus dem Rennen geworfen.

Schöler/Simon hatten sich gegen Lajos Antal/Monique Jaquet (Schweiz), Niemeyer/Paulsen (Deutschland) und Bengtsson/Britt Andersson (Schweden) durchgesetzt, ehe sie das Endspiel verloren.

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Wissenswertes

  • Agnes Simon trug auf einem privaten Bummel modische Schuhe mit sehr hohen Absätzen. Dies verursachte Probleme mit den Wadenmuskeln, die ihren Einsatz zeitweise gefährdet erscheinen ließ. Die Ärzte gaben jedoch grünes Licht.
  • Gegen die Schottin Patricia Kerr gewann Agnes Simon mit 21:2, 21:4, 21:2.
  • Einen Eklat gab es in der Doppel-Begegnung Ernst Gomolla/Bernd Lorenz gegen die Jugoslawen Vojislav Marković/Janez Teran. Im entscheidenden fünften Satz führten sie 21:20. Im letzten Augenblick vor dem Aufschlag der Jugoslawen korrigierten sie die falsche Aufstellung und holten den Punkt. Die Jugoslawen forderten eine Wiederholung des Aufschlages, da sie sich durch den Stellungswechsel gestört fühlten. Der Oberschiedsrichter entschied auf Sieg für Deutschland. Daraufhin legten die Jugoslawen Protest ein. Eine Jury überstimmte diese Entscheidung und ließ den Aufschlag wiederholen. Die Jugoslawen nutzten diese Chance und gewannen diese Partie und später den Titel im Doppel.
  • Der Japaner Ichirō Ogimura war Trainer der Schweden.
  • Die deutsche Damenmannschaft feierte die Goldmedaille. Die Kosten der Feier in Höhe von 34,85 DM übernahm der DTTB.
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Ergebnisse

Weitere Informationen Wettbewerb, Rang ...
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Teilnehmer an den Einzel- und Mannschaftswettbewerben

Zusammenfassung
Kontext

[5]

Weitere Informationen Nation, Herren ...
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Quellen

  • Deutscher Tisch-Tennis Bund e. V. – 50 Jahre jung. Herausgegeben vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB, 1975 – Kapitel Sternstunden des Deutschen Tisch-Tennis Bundes von Hanne und Jupp Schlaf, Seite XII-XIII
  • Zeitschrift DTS, 1978/5 Seite 10
  • Axel Korsch: Berlin 1962 – Meisterfeier für 34,85 Mark, Zeitschrift DTS, 2000/1 Seite 25
  • Tischtennis-Archiv von Erich Bachmann, Zeitschrift tischtennis, 2009/2 regional Nord Seite 2
  • Vorstellung der teilnehmenden Nationen – Zeitschrift DTS, 1962/6
  • Zeitschrift DTS, 1962/8
  • Ergebnisseite der ETTU (Memento vom 23. Juni 2013 im Internet Archive) (PDF; 203 kB) (abgerufen am 17. Januar 2016)
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Einzelnachweise

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