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deutscher Bauingenieur Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Theodor Weishaupt (* 8. April 1817 in Magdeburg; † 5. April 1899 in Berlin) war ein deutscher Bauingenieur.
Julius Alexander Theodor Weishaupt, das drittälteste Kind des Magdeburger Kreisbauinspektors Weishaupt, erhielt seine erste wissenschaftliche Ausbildung auf dem Gymnasium in Quedlinburg am Harz, hier war er auch Schüler von Karl Ferdinand Ranke. Beeinflusst vom Vorbild seines älteren Bruders Hermann wählte er den Bauberuf und bestand 1835 die Feldmesserprüfung. Von 1836 bis 1839 studierte er an der Bauakademie in Berlin, daran schloss sich bis 1842 ein Praktikum im Land-, Wasser- und Wegebau an. Hiermit waren die Voraussetzungen für die 1843 erfolgte erfolgreiche Prüfung als Land-, Wege- und Wasserbauinspektor gegeben. Für seine berufliche Laufbahn wandte er sich danach mit kurzen Unterbrechungen dem Eisenbahnbau zu.[1]
Folgende Stationen prägten seine bemerkenswerte Berufskarriere:
Im Rahmen seiner insgesamt 22-jährigen Tätigkeit im Ministerium wurden zahlreiche Staatsverträge mit ausländischen Bahnverwaltungen von ihm mitverhandelt und unterzeichnet, so zum Beispiel:
Des Weiteren informierte er sich auf Reisen, auch gemeinsamen mit seinem Bruder Hermann (damals technisches Mitglied der Königlichen Eisenbahndirektion in Elberfeld), nach Frankreich, England und Italien über das dortige Eisenbahn- und Tunnelbauwesen.
Er war Mitglied
Weishaupt bekleidete auch mehrere Ehrenämter, so im Berliner Verein für Eisenbahnkunde, dessen Vorsitzender er von 1869 bis 1877 war und als Mitglied des Berliner Architektenvereines, dem er seit 1838 angehörte.
1880 ging er in den Ruhestand.[6]
Die Tätigkeit im preußischen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten brachte es mit sich, dass Weishaupt der militärischen Nutzung der Eisenbahn besondere Aufmerksamkeit widmete. Viele Dienstanweisungen und Erlasse bis ins Jahr 1870 sind wesentlich auf seine Mitwirkung und Anregung zurückzuführen. Aber er war auch in der Lage, seine praktischen Erfahrungen hier in verstärktem Maße einzubringen, so bei der eingeleiteten Truppenbeförderung 1859 an den Rhein infolge des Sardinischen Krieges. Des Weiteren konnte er seine Kenntnisse in den Kriegen von 1864 und 1866 anwenden und weiter vertiefen. Seine Fähigkeiten brachten ihm die uneingeschränkte Anerkennung der obersten Militärbehörden und die Beiordnung zur Exekutivkommission für Truppentransporte beim Großen Generalstab ab 1866 ein.
Als Höhepunkt seines militärischen Wirkens kann sicher sein Einsatz als Ministerialdirektor für die Eisenbahnabteilung während des Deutsch-Französischen Krieges bewertet werden. Hier wurde er erst bei der Durchführung des Eisenbahn-Aufmarsches, und später im Aufbau und dem Betrieb der Feldeisenbahn-Abteilungen wirksam.
Als Mitglied der Exekutiv-Kommission für die norddeutschen Mobilmachungstransporte in Berlin setzte er sich energisch für die Organisation eines möglichst reibungslosen Ablaufes der Transporte ein. Vom 16. Juli 1870 bis zum Abschluss des Aufmarsches am 3. August wurden 384.000 Mann Infanterie, 50.000 Mann Kavallerie und 1600 Geschütze an den Kriegsschauplatz transportiert, und das mit Hilfe von 43 verschiedenen selbstständigen deutschen Bahnverwaltungen und ohne zusammenhängende Staatsbahnlinie zwischen Berlin und dem Rhein.
Die norddeutschen Truppentransporte wurden über die folgenden 6 verschiedene Linien geführt, die jeweils durch Linienkommissionen geleitet wurden:
Bei Weishaupt liefen die Fäden zusammen, was folgendes Telegramm der Exekutiv-Kommission an den General-Intendanten der Armee anschaulich macht:
Auch kam es bei den Truppentransporten nicht selten zu Störungen, den besonderen Bedingungen der Mobilmachung, aber auch Inkompetenzen der Verantwortlichen vor Ort geschuldet waren. Hier griff Weishaupt von Berlin aus telegraphisch ein, folgendes Beispiel soll dies belegen:
Während und nach Beendigung des Aufmarsches hatte Weishaupt als Chef der Feldeisenbahn-Abteilungen auch maßgeblichen Anteil bei der Wiederherstellung und Organisation des Eisenbahnbetriebes in den eroberten französischen Gebieten. Diese Feldeisenbahn-Abteilungen hatten die Aufgabe, die Eisenbahnen des Gegners in Besitz zu nehmen, Hemmnisse zu beseitigen, zerstörte Bauwerke wiederherzustellen, in den Stationen und auf den Strecken die zu militärischen Zwecken aller Art erforderlichen Veränderungen vorzunehmen und wenn nötig den Betrieb zu übernehmen. Auch mussten beim Rückzug Eisenbahnanlagen zerstört werden. Es gab 5 Feldeisenbahn-Abteilungen mit Eisenbahntechnikern, Beamten, Arbeitern und Militärpersonal mit bis zu 75 Mann Pionieren und 100 Mann Hilfsarbeitern je Abteilung.[9]
Letztendlich trug Weishaupt auch Verantwortung für die Rückführung der Truppen nach Friedensschluss. Weishaupt wurde für seine Verdienste im Krieg 1870/71 mehrfach ausgezeichnet und lobend erwähnt.
Weishaupt wurde von 1870 bis 1874 in den Bundesrat des Deutschen Zollvereins und des Norddeutschen Bundes, später des Kaiserreiches berufen.[10] Er besaß das Vertrauen Bismarcks in Eisenbahnfragen, der ihn als Fachmann besonders schätzte.[11]
Theodor Weishaupt hat mehrere Fachartikel, vor allem in der Zeitschrift für Bauwesen verfasst:
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