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Dorf in Polen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Tarnau (polnisch Tarnów Opolski) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gemeinde Tarnau im Powiat Opolski in der polnischen Woiwodschaft Oppeln. Sie ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 9600 Einwohnern. Diese ist seit 2007 offiziell zweisprachig (Polnisch und Deutsch).
Tarnau Tarnów Opolski | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Opole | |
Powiat: | Opolski | |
Gmina: | Tarnau | |
Fläche: | 27,18 km² | |
Geographische Lage: | 50° 35′ N, 18° 5′ O | |
Höhe: | 175 m n.p.m. | |
Einwohner: | 3449 (30. Juni 2015[1]) | |
Postleitzahl: | 46-050 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPO | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Eisenbahn: | Pyskowice–Opole | |
Nächster int. Flughafen: | Katowice |
Das Angerdorf Tarnau liegt 20 Kilometer südöstlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Tarnau liegt in der Nizina Śląska (Schlesischen Tiefebene) innerhalb der Równina Opolska (Oppelner Ebene). Durch den Ort verläuft die Bahnstrecke Pyskowice–Opole.
Nachbarorte von Tarnau sind im Norden Schulenberg (Walidrogi), im Osten Nakel (Nakło), im Süden Gross Stein (Kamień Śląski) und im Westen Kossorowitz (Kosorowice).
Tarnau wurde am 9. Oktober 1293 erstmals urkundlich erwähnt. 1447 wird eine Kirche im Ort erwähnt. 1664 zerstörte ein Feuer weite teile des Dorfes.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Tarnau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1784 zählt das Dorf eine katholische Kirche, eine Schule, 19 Bauern, 13 Gärtner, 16 Häusler und 388 Einwohner. Das Dorf gehörte zum Wirtschaftsamt Oppeln.[3]
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Tarnau ab 1816 zum Landkreis Oppeln im Regierungsbezirk Oppeln. 1821 wurde ein neues Schulgebäude errichtet.[2] 1855 lebten 772 Menschen im Ort. 1865 hatte der Ort 18 Bauern, 12 Gärtner, 17 Ackerhäusler, 33 Anglerhäuser, 51 Einlieger, eine Mühle, einen Kretscham, ein Gasthaus, eine katholische Kirche und eine katholische Schule. Die katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 211 Schülern besucht.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Przywor gegründet, welcher die Landgemeinden Konty, Kossorowitz, Kupferberg, Nakel, Przywor und Tarnau und den Gutsbezirk Grudschütz umfasste.[5] 1885 zählte der Ort 999 Einwohner.[6]
Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 stimmten 355 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 532 für Polen. Der gesamte Stimmkreis Oppeln hatte mehrheitlich für Deutschland votiert, weshalb Tarnau beim Deutschen Reich verblieb.[7] 1939 hatte Tarnau 847 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Oppeln.[8]
1945 kam der bisher deutsche Ort an Polen und wurde in Tarnów Opolski umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum Powiat Opolski. Da nach dem Zweiten Weltkrieg nur ein Teil der deutschen Bewohner vertrieben wurde, ist heute ein großer Teil der Bevölkerung deutschstämmig. So gehören laut der letzten polnischen Volkszählung von 2002 24,34 % der Gemeindebevölkerung der deutschen Minderheit an, weitere 10,87 % bezeichneten sich als „Schlesier“.[9] Deshalb ist die Gemeinde seit dem 15. Februar 2007 offiziell zweisprachig und konnte zum 14. April 2008 deutsche Ortsbezeichnungen einführen.
Auf einer Fläche von 81,6 km² gliedert sich die Landgemeinde (gmina wiejska) in acht Dörfer mit Schulzenämtern.
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