Tag der Sachsen

Volksfest in Sachsen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Tag der Sachsen

Der Tag der Sachsen ist das Landesfest und das größte Volks- und Heimatfest im Freistaat Sachsen. Seit 1992 wird er am ersten Septemberwochenende in einer jeweils anderen sächsischen Stadt durchgeführt. Im Jahr 2002 fiel er wegen des Hochwassers der Freiberger Mulde in Döbeln aus und die Ausgaben 2020 und 2021 wurden wegen der Corona-Pandemie abgesagt. 2023 fand das Fest in Aue-Schlema statt. Sebnitz richtet den Tag der Sachsen 2025 unter dem Motto "Auf blühende Erlebnisse!" aus. Das Volksfest soll ab 2025 nur noch aller zwei Jahre stattfinden.

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Mittweida am 1. September 2009 während der Vorbereitungen zum Tag der Sachsen
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Ortsschild von Oelsnitz zum Tag der Sachsen mit Maskottchen Karli

Mit dem Festtag ist ebenfalls seit 1992 die Herausgabe einer offiziellen Gedenkmedaille aus Edelmetall verbunden. Verantwortlich für den Medaillenentwurf sind unter anderem die Bürgermeister der Ausrichterstädte, ein jeweils eingesetzter Projektleiter und die Sächsische Numismatische Gesellschaft mit ihrem Präsidenten Rudolf Reimann. Die Medaille kann vor, während und nach den Festveranstaltungen von Besuchern erworben werden.[1]

Träger und Veranstalter

Getragen wird der Tag der Sachsen vom Kuratorium Tag der Sachsen, dem Vertreter 80 sächsischer Verbände und Vereine angehören. Das Amt des Präsidenten des Kuratoriums hat am 7. Juni 2010 der sächsische Landtagspräsident Matthias Rößler (als Nachfolger seines Amtsvorgängers Erich Iltgen) übernommen.[2]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Bereits vom 4. bis zum 6. Juli 1914 gab es in Dresden den Sachsentag: Der Heimatschriftsteller Adolph Ziesche gilt als Begründer und Organisator dieses regionalen Festes, das – wie es 1914 in der Presse hieß – „Wenden und Vogtländer, Oberlausitzer und Altenburger, Meißner und Erzgebirgler zu einer riesigen Familie vereinte“. 36 Abordnungen aus allen Gegenden Sachsens hatten bei einem Festumzug mit kolorierten Bildern ihre Heimat vorgestellt.[3]

An diese Tradition knüpfte die mit der Wiedervereinigung Deutschlands wieder gegründete sächsische Landesregierung im Jahr 1992 an und beschloss die jährliche Durchführung dieser Veranstaltung und das Procedere.

Die Festmedaille mit einer Auflage von nur 300 Stück gibt es in Feinsilber (Abgabepreis 59,00 Euro), Kupfer vergoldet (19,00 Euro) und Kaiserzinn (15,00 Euro). Jede befindet sich in einem Etui und der Käufer erhält einen Medaillenpass. Die Medaillen haben einen hohen Sammlerwert. Die Erstausgabe vom ersten Tag der Sachsen in Freiberg kostete damals (umgerechnet) 25 Euro und wird bereits mit 200,00 Euro gehandelt. Zusätzlich werden Auswurfgroschen hergestellt, die beim Festumzug von den Umzugswagen unter das Volk geworfen werden. Es handelt sich um kleine Kupfermünzen, die eher nur Souvenirwert haben, aber eine lange geschichtliche Tradition aufweisen.[4]

Ausrichterstädte

Weitere Informationen Jahr, Ort ...
Jahr Ort Termin Anzahl der Besucher Motto Bemerkungen
1992 Freiberg 4. bis 6. September 250.000
1993 Görlitz 3. bis 5. September 270.000
1994 Annaberg-Buchholz 2. bis 4. September 330.000
1995 Region Rochlitz 1. bis 3. September 350.000 Feier im Jahr der 875. erstmaligen urkundlichen Erwähnung der Stadt
1996 Torgau 6. bis 8. September 310.000
1997 Plauen 5. bis 7. September 380.000
1998 Hoyerswerda 4. bis 6. September 436.000
1999 Riesa 3. bis 5. September 495.000 Hören, Sehen, Weitersagen
2000 Zwickau 1. bis 3. September 595.000 Zwickau 2000 – Glück Auf!
2001 Zittau 7. bis 9. September 330.000 Zittau, historisch und lebendig im Dreiländereck
2002 Döbeln fiel wegen des Jahrhunderthochwassers aus
2003 Sebnitz 5. bis 7. September 255.000 Da blümelt Ihnen was!
2004 Döbeln 3. bis 5. September 400.000 Doppelt gelingt besser! Anspielung auf den zweiten Festtagsanlauf nach 2002
2005 Weißwasser/O.L. 2. bis 4. September 278.000 Wer Weißwasser kennt, weiß, was er kennt
2006 Marienberg 1. bis 3. September 280.000 Wir feiern mit verein(ten) Kräften
2007 Reichenbach im Vogtland 7. bis 9. September 295.000 Wir verbinden Regionen
2008 Grimma 5. bis 7. September 420.000 Für ein weltoffenes Sachsen Bewerber für die Ausrichtung 2008 waren neben Grimma auch Schwarzenberg und Pirna. Pirna verzichtete, da die Stadt sich auf das Stadtjubiläum (775 Jahre) im gleichen Jahr konzentrieren wollte. Schwarzenberg erklärte seinen Verzicht, weil mit Marienberg und Reichenbach im Vogtland bereits zwei Städte der Region 2006 und 2007 den Tag der Sachsen ausgerichtet hatten.
2009 Mittweida 4. bis 6. September 320.000 besser MITTeinander Für 2009 war Mittweida als einziger Bewerber vom Kuratorium als Ausrichter bestätigt worden. Da die Stadt den 800. Jahrestag ihrer urkundlichen Ersterwähnung feierte, hatten andere Interessenten zugunsten dieses Jubiläums ihre Bewerbungen zurückgehalten. Mittweida war bereits 1999 neben Riesa Kandidat gewesen.
2010 Oelsnitz/Erzgeb. 3. bis 5. September 380.000 Sachsen feiert am Äquator
2011 Kamenz 2. bis 4. September 450.000 Lessing, Lausitz, Lebensfreude
2012 Freiberg 7. bis 9. September 470.000 Herz aus Silber Da Großenhain wegen der Schäden des Tornados am Pfingstmontag 2010 seine Bewerbung zurückzog, sprang Freiberg auf Bitten des Kuratoriums „Tag der Sachsen“ ein. 2012 feierte Freiberg mit einem Festjahr „850 Jahre Freiberg“ die Besiedlung der Region. Der Tag der Sachsen war somit einer von vielen Höhepunkten im Jubiläumsjahr.[5]
2013 Schwarzenberg/Erzgeb. 6. bis 8. September 245.000 einfach sagenhaft
2014 Großenhain 5. bis 7. September 265.000 NATUR‘‘lich Großenhain
2015 Wurzen[6] 4. bis 6. September 250.000[7] Hier ist Wunderland
2016 Limbach-Oberfrohna 2. bis 4. September 300.000 L.-O. wirkt Ein Weltrekord im Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spielen wurde mit über 1.050 Spielern aufgestellt.[8]
2017 Löbau[9] 1. bis 3. September 250.000 Mit Volldampf nach Löbau
2018 Torgau 7. bis 9. September 285.000[10] Torgau bärenstark
2019 Riesa 6. bis 8. September 310.000 Wie die ‚Wiesn‘. Nur besser! Anlässlich des 900. Stadtjubiläums
2020 Aue-Bad Schlema[11][12] Herzlich willkommen im Schacht Am 9. April 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt[13], wurde 2023 nachgeholt.
2021 Freital[14] 100 Jahre Aus Liebe zu Freital Am 7. Dezember 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
2022 Frankenberg 9. bis 11. September Sachsens Pioniergeist entdecken Am 20. Januar 2022 durch den Frankenberger Stadtrat aus Kostengründen abgesagt.
2023 Aue-Bad Schlema[15] 1. bis 3. September 150.000[16] Herzlich willkommen im Schacht[17] Nachholtermin vom Tag der Sachsen aus dem Jahre 2020; wurde in Verbindung mit dem Stadtjubiläum 850 Jahre Aue gefeiert
2024 im September 2023 mangels einer Bewerberstadt abgesagt[18]
2025 Sebnitz 5. bis 7. September Auf blühende Erlebnisse! [19]
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’17
’21
’22
’23
Veranstaltungsorte des Tags der Sachsen:
  • rot: einmal
  • grün: zweimal
  • blau: geplant

Literatur

  • Wurzen – Tag der Sachsen 2015. Heft 3/2015 als erweiterte Ausgabe der Sächsischen Heimatblätter, Zeitschrift für Sächsische Geschichte, Denkmalpflege, Natur und Umwelt, 61. Jahrgang, Format A4, 321 Seiten, Niederjahna/Meißen 2015
  • Willkommen zum Tag der Sachsen vom 4. bis 6. September 2015 in Wurzen. Verlagsbeilage der Leipziger Volkszeitung, 28. August 2015, 28 Seiten, Format A3
Commons: Tag der Sachsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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