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Die Tafel von Baška (kroatisch Bašćanska ploča) ist eines der ältesten und bekanntesten Kulturdenkmäler der kroatischen Sprache und Geschichte.
Die Tafel stammt aus der Kapelle Sv. Lucija in Jurandvor bei Baška auf der Insel Krk und wird auf das Jahr 1100 datiert.
Die 99,5 cm × 199 cm große Steintafel war ursprünglich der linke Teil der Altarschranke der frühromanischen Kapelle, die der Heiligen Lucia geweiht ist. 1851 entdeckt, wird sie seit 1934 in der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Zagreb aufbewahrt. In der Kapelle ist an ihrer ursprünglichen Stelle seit 2002 eine Kopie der Tafel angebracht.[1]
Die Inschrift ist in glagolitischer Schrift verfasst, sie dokumentiert, dass der kroatische König Dmitar Zvonimir der Kirche der heiligen Lucia eine Schenkung machte. Die Kirche gehörte zu einer Benediktinerabtei. Der Text umfasst folgende Abschnitte:
Die verwendete Schrift stellt eine Übergangsform von der älteren runden Glagoliza zur neueren (kroatischen) eckigen Glagoliza dar. Neben den glagolitischen Schriftzeichen enthält die Inschrift auch einige lateinische und kyrillische Buchstaben. Die Sprache der Tafel ist eine Mischung aus einer (alten) Form des Čakavischen und des Kirchenslavischen.
Die Inschrift ZЪVЪNIMIRЪ KRALЪ HRЪVATЪSKЪÏ (Zvonimir, König Kroatiens) macht die Tafel von Baška zu einem bedeutenden Dokument und Kulturdenkmal für die kroatische Geschichte, vor allem, da dies die älteste derartige Inschrift in kroatischer Sprache ist. Der Text der Tafel stellt eine bedeutende Quelle für die historische Linguistik, die Slawistik und die Kroatistik dar.
Unleserliche Teile sind grau hervorgehoben.
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AZ V' IME OTCA I S(I)NA I SVETAGO DUHA AZ'
OPAT' DR'ZhIHA PISAH SE O LEDNINE JuZhE
DA Z'V'NIM(I)R KRAL' HR'VAT'SKI V'
DNI SVOE V' SVETUJu LUCIJu I SVEDO -
MI ZhUPAN' DESIMIRA KR'BAVE MARTIN' V L(I) -
CE PRB'NEBZhA S' POSL' VIN(0)DOLE JaK(O)V' V O-
TOCE DA IZhE TO POREChE KL'NI I BO(G) I *BI* AP(OSTO)LA I *G* E -
VANJELISTI I S(VE)TAJa LUCIJa AM(E)N' DA IZhE SDE ZhIVE -
T' MOLI ZA NE BOGA AZ OPAT' DBROVIT' Z' -
DAH' CREK'V' SIJu I SVOEJu BRATIJu S DEV -
ETIJu V' DNI K'NEZA KOS'M'TA OBLAD -
AJuChAGO V'SU K'RAINU I BJeShE V' T' DNI M -
IKULA V' OTOCh'CI S' SVETUJu LUCIJu V' EDINO
Ich, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes, Ich
Abt Držiha schrieb dies über dieses Stück Land, welches
Zvonimir, König Kroatiens, in
seinen Tagen, der Heiligen Lucija schenkte. Und die Zeugen (sind):
Präfekt Desimir aus Krbava, Martin aus
Lika, Pribineg, dieser Gesandte aus Vinodol [und] Jakov von der
Insel. Sollte jemand dies bestreiten, so verfluche ihn Gott und die 12 Apostel und die 4
Evangelisten und die Heilige Lucija. Amen. Sollte hier jemand leben
so solle er für sie zu Gott beten. Ich, Abt Dobrovit,
erbaute diese Kirche und mit meinen neun Brüdern
in den Tagen des Knez Kosmat, der dieses
Land beherrschte. Und es war in diesen Tagen Mikula
in Otočac mit der [Abtei der] Heiligen Lucija vereint.
Ein Replikat der Tafel von Baška steht im Lesesaal der Staatsbibliothek zu Berlin im Scharounbau vor dem Eingang der Osteuropa-Abteilung.
Der Großorden des Königs Dmitar Zvonimir mit Schärpe und Morgenstern (Velered kralja Dmitra Zvonimira s lentom i Danicom) zeigt als zentrales Element des Halsordens die Tafel von Baška. Der Orden steht an vierter Stelle des kroatischen Ordenssystems.
Auf der Insel Krk erinnert der Glagolitische Pfad Baška an die Tafel.
Die Tafel war auf der Vorderseite der kroatischen 100 Kuna-Banknote zu sehen.
Der kroatische Komponist Stjepan Šulek (1914–1986) schrieb 1980 das Chorwerk Bašćanska ploča (Tafel von Baška).
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