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Tübinger Professorengalerie
Gemäldesammlung der Eberhard Karls Universität Tübingen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Tübinger Professorengalerie ist eine Gemäldesammlung der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie enthält die in Auftragsmalerei entstandenen Porträts von zurzeit 330 ehemaligen Professoren, Kanzlern, Rektoren und weiterer mit der Universität verbundener Personen. Die Gemäldesammlung ist eine Teilsammlung des Museums der Universität Tübingen (MUT) und wird von der Universität in verschiedenen Gebäuden präsentiert: im „Kleinen Senat“, im „Großen Senat“, in der Aula der Universität und im Fürstenzimmer von Schloss Hohentübingen.

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Geschichte
Zusammenfassung
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Die ältesten Bildnisse der Sammlung sind im 16. Jahrhundert entstanden. Die Tübinger Professorengalerie beeindruckt besonders durch ihre zeitliche Geschlossenheit vom Ende des 16. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.[1]
Anlass für ihre Entstehung war die 1578 vorangegangene 100-Jahr-Feier der Universität. Damit war jedoch noch keine Tradition einer kontinuierlichen Fortsetzung der Galerie abzusehen. Gegen 1590 gab der Rhetoriker Erhard Cellius (1546–1606) eine größere Anzahl von Gemälden in Auftrag. Dabei ließ er nicht nur amtierende Kollegen im Bilde festhalten, sondern auch bereits verstorbene Professoren nach Vorgaben porträtieren.
Erster Rektor der Universität Tübingen wurde von 1477 bis 1478 Johannes Nauclerus, namentlich auch als Johannes Vergenhans bekannt, ein enger Vertrauter des Grafen Eberhards im Bart, des Gründers der Universität Tübingen. Nach seinem Rektorat wurde Johannes Nauclerus langjähriger Kanzler der Universität. Von Johannes Nauclerus existiert ein posthum angefertigtes Porträt in der Professorengalerie.
Eines der ersten Gemälde der Sammlung in der Tübinger Professorengalerie, in deren Bestand sich auch Frauenbildnisse befinden, war das in Öl gemalte Porträt Jakob Degens.
Die Porträtmaler der Tübinger Professorengalerie, seit Beginn des ausgehenden 16. Jahrhunderts bis heute, werden nachstehend in diesem Artikel mit ihren Lebensdaten angeführt.
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Professorengemälde
Zusammenfassung
Kontext
- Unbekannter Professor aus Tübingen (um 1750)
Unter den Frauenporträts befinden sich beispielsweise jene der Prorektorin der Universität Tübingen und Vizepräsidentin der Westdeutschen Rektorenkonferenz Ilse Kunert, der Professorengattin Johanna Friederike Gaum und seit 1993 der Professorin Evamarie Sander.
Es gibt auch eine Gießener Professorengalerie, eine Greifswalder Professorengalerie, eine Jenaer Professorengalerie,[11] eine Basler Professorengalerie[12] sowie ähnliche Gemäldesammlungen an anderen Hochschulen.
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Porträtmaler
Zusammenfassung
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Die folgenden Maler haben Bildnisse für die Tübinger Professorengalerie gemalt:
- Hans Ulrich Alt (um 1557–vor 1628) porträtierte um 1590 Georg Liebler, Samuel Heiland und Jakob Heerbrand.
- Hans Brasch porträtierte 1928 Wilhelm Trendelenburg (1877–1946)
- Siegfried Czerny (1889–1979) porträtierte 1948 Karl Heinrich von Weizsäcker, 1949 Hermann Schneider, 1950 Theodor Steinbüchel[13][14] und 1951 Helmut Thielicke
- Jakob Friedrich Dörr porträtierte um 1777 August Friedrich Bök
- Johann Dramburg porträtierte 1684–1690 Johann Heinrich Breuning, Rudolf Jacob Camerarius, Georg Heinrich Häberlinus, Johann Wolfgang Jäger, David Scheinemann und Johann Gottfried Zeller.[15]
- Marie Eberhard (1897–1975) porträtierte 1955 Walter Erbe (1909–1967).
- B. Erdinger porträtierte 1856 Adolph Michaelis.[15]
- Gustav Essig (1880–1962) porträtierte 1935 Karl Fezer (1891–1960) sowie Hans Daiber im Straßenmantel und Hermann Hoffmann in seiner Nazi-Uniform.[16]
- Bertha Froriep porträtierte 1868/69 Franz von Breit, Theodor Geßler, Friedrich August Quenstedt, Rudolf Roth und Karl Wolfgang Christoph Schüz.[15]
- Joseph Anton von Gegenbaur
- Johann Philipp Greter porträtierte 1604 Sebastian Bloss, Johann Georg Hüngerlin und Johann Jacob Reinhard.
- Georg Peter Groß porträtierte 1846 Robert Mohl.[15]
- Robert Heck porträtierte 1888 Karl Josef Hefele und Karl Joseph Georg Sigismund von Wächter.[15]
- Philipp Friedrich von Hetsch porträtierte Jeremias David Reuss.[15]
- Klara Herzog porträtierte Ernst von Herzog.[15]
- Susanne Höfler porträtierte die Professorinnen Evamarie Sander[17][18] und Ilse Kunert
- Eugen Hofmeister porträtierte 1896–1904 Johann Tobias Beck, Xaver von Funk, Alfred Freiherr von Gutschmid, Gustav Hartmann, Robert Kübel, Gustav von Mandry, Johann von Säxinger, Paul von Schanz, Wilhelm Sigmund von Teuffel und Friedrich von Thudichum.[15]
- Adolf Hölterhoff porträtierte 1881 Robert Römer
- G. Paul Hopffer porträtierte vor 1678 Johann Nikolaus Myler von Ehrenbach.[15]
- Th. Jacob porträtierte 1900 Bernhard von Kugler.[15]
- J.C. Kapfer porträtierte 1708–1719 Johann Conrad Creiling, Michael Grass, Johann Wolfgang Jäger, Ernst Theophil Maier und Johann Christian Neu.[15]
- Gabriel Karg porträtierte 1601 David Magirus und 1604 Johannes Magirus
- Johann Christoph Kayßer porträtierte 1684 Johann Christian Neu auf zwei Ölgemälden
- Editha Klipstein porträtierte Wilhelm von Blume
- G. Knopp porträtierte 1956 Erwin Bünning (1906–1990).[19]
- Ludwig Koch-Hanau (1882–1963) porträtierte 1957 Georg Eißer (1898–1964).[20]
- Emil Kornbeck porträtierte 1858 bis etwa 1860 Ferdinand Christian Baur, Marum Samuel Mayer, Hugo Mohl und Heinrich Eduard Siegfried von Schrader.[15]
- Krüger erstellte vor 1844 einen Stich von Karl Friedrich Kielmeyer.[15]
- Jacob Kull porträtierte 1846 Gottlieb Lukas Friedrich Tafel.[15]
- Marie Lautenschlager porträtierte 1897 Christoph Eberhard Philipp von Sigwart.[15]
- Heinrich Leibnitz porträtierte den Mathematiker Johann Gottlieb Friedrich Bohnenberger sowie den Theologen Theophil Christian Storr, den Juristen Karl Georg Wächter und den Mediziner Ferdinand Gottlob Gmelin.[21]
- Hans Lietzmann (1872–1955) porträtierte 1927 Johannes Haller (1865–1947)[22] und 1928 Carl Johannes Fuchs (1865–1934) sowie Philipp Heck.[23]
- Heinrich Graf Luckner porträtierte 1965 Theodor Eschenburg.[24]
- Wolfgang Dietrich Majer porträtierte 1739 Johann Friedrich Mögling.
- Joseph Franz Malcote (1710–1791) porträtierte Israel Gottlieb Canz, Daniel Hoffmann, Otto Christian von Lohenschiold sowie einen heute unbekannten Professor.
- Luise von Martens porträtierte 1872 Karl Friedrich von Gärtner.[15]
- Conrad Melperger porträtierte 1619 Lucas Osiander den Jüngeren, 1628 Johannes Harpprecht, vor 1629 Burckhard Bardili, 1632 Wilhelm Schickard, 1632 Melchior Nicolai, 1632 Martin Neuffer und 1637 Carl Bardili
- Gottlob Wilhelm Morff.[15]
- Karl Friedrich Johann von Müller
- M. Müller-Schüppel porträtierte 1891–1896 Hubert von Luschka, Oskar Eduard von Schüppel und Heinrich von Weber.[15]
- Rudolf Nitschke[16]
- Bernhard Pankok porträtierte 1906 Konrad Lange.[24]
- Wilhelm Pilgram porträtierte Immanuel Hermann Fichte und Karl Heinrich Ludwig Hoffmann.[25][15]
- Anton Ramsler porträtierte Martin Crusius, Georg Burckhardt, Johannes Brenz den Jüngeren, Andreas Planer und Johannes Vischer
- Jacob Ramsler porträtierte 1613 Heinrich Bocer (1561–1630) und 1634 Andreas Bayer (1566–1635)
- Roland Risse porträtierte Gustav Rümelin, Victor von Bruns sowie 1878 Felix von Himpel.
- Johann Gabriel Schleich porträtierte 1728 Christoph Matthäus Pfaff.[14]
- Adolf Schmidlin (1868–1954) porträtierte 1924 August Hegler (1873–1937) und Wolfgang Stock sowie 1930 Enno Littmann.[26][27]
- Matthias Heinrich Schnürer porträtierte 1767 Friedrich Wilhelm Tafinger.[15]
- Karl Schmoll von Eisenwerth porträtierte 1933 Albert Ernst Theodor Dietrich (1873–1961).[28]
- Ruth von Scholley (1893–1969) porträtierte 1925 Ludwig von Köhler (1868–1953) und 1926 Adalbert Wahl (1871–1957).[29]
- Johann Gottfried Schreiber porträtierte 1714 Johann Conrad Klemm.[15]
- Margarete Steiner porträtierte 1927 Richard von Garbe.[15]
- Franz Seraph Stirnbrand porträtierte 1858 Wilhelm von Rapp.[15]
- Rolf E. Straub porträtierte 1959 Joseph Vogt (1895–1986)[14]
- Marie-Pauline Thorbecke porträtierte 1927 Karl Uhlig.[15]
- Rudolf Thost porträtierte 1903 Felix von Niemeyer.[15]
- Albert Vogt porträtierte 1926 Ignaz Rohr.[15]
- Johann Weidner porträtierte 1649 Daniel Sturm und 1649 Johann Wurmser.[14]
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Holzschnitte aus Imagines professorum Tubingensium
Zusammenfassung
Kontext
Einige Porträts der Tübinger Professorengalerie wurden von dem Tübinger Professor und Verleger Erhard Cellius (1546–1606) in dem Buch Imagines professorum Tubingensium mit insgesamt 37 Holzschnitten im Jahr 1596 in Tübingen veröffentlicht.
Die Holzschnitte stammen von Jakob Lederlein, der in der Zeitspanne von 1575 bis 1600 tätig war. Sie zeigen die damals in Tübingen lehrenden Professoren. Diese werden jeweils in einem Rahmen dargestellt, zumeist hinter einer Brüstung und oft mit einem Buch in Händen sowie teilweise mit Attributen ihrer Disziplin.[30]
Das Besondere an diesem Buch und seinen Holzschnitten ist, dass die Gelehrten einer Universität sich geschlossen darstellen ließen.
- Jacob Andreaæ, Professor für Theologie
- Philipp Apian, Professor für Mathematik
- Heinrich Bocer, Professor der Rechtswissenschaft
- Johannes Brenz der Jüngere, Professor für Theologie
- Georg Burgkhart, Professor für Dialektik und Rhetorik
- Jacob Cappelbeck, Professor der Rechtswissenschaft
- Erhard Cellius, Professor der Beredsamkeit, Dichtkunst und Geschichte
- Anastasius Demler, Professor
- Matthias Enzlin, Professor der Rechtswissenschaft
- Johannes Fischer, Professor der Medizin
- Stephan Gerlach, Professor für Theologie
- Johann Halbritter, Professor der Rechtswissenschaft
- Georg Hamberger, Professor für Medizin
- Johannes Harpprecht, Professor der Rechtswissenschaft
- Jacob Heerbrand, Professor für Theologie
- Georg Hizler, Professor für griechische Sprache
- Johannes Hochmann, Professor der Rechtswissenschaft
- August Junior, akademischer Rektor
- Matthias Hafenreffer, Professor für Theologie
- Samuel Hailand, Professor für Ethik
- Andreas Laubmaier, Professor der Rechtswissenschaft
- Georg Liebler, Professor der Naturphilosophie (Physik)
- David Magirus, Professor der Rechtswissenschaft
- Michael Mästlin, Professor der Mathematik und Astronomie
- Johannes Mendlin, Professor der Logik
- Daniel Mögling, Professor für Medizin
- Veit Müller, Professor für Ethik
- Andreas Planer, Professor für Logik, Metaphysik und Medizin
- Jacob Schegkius, Doktor der Medizin und Philosophie
- Theodor Schnepf, Professor für Theologie
- Johann Georg Sigwart, Professor für Theologie
- Nicolai Varnbüler, Professor der Rechtswissenschaft
- Valentin Volz, Professor
- Michael Ziegler, Doktor der Medizin und Naturphilosophie
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Literatur
- Reinhold Scholl: Die Bildnissammlung der Universität Tübingen, 1477 bis 1927. Verlag von K. Ad. Emil Müller, Stuttgart 1927. (Schriften des Vereins für Württembergische Familienkunde, Heft 2.)
Weblinks
Commons: Tübinger Professorengalerie – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Die Tübinger Professorengalerie (LEO-BW)
- In der Professorengalerie harrt ein weiterer Fall der Aufklärung. In: Schwäbisches Tagblatt Tübingen. 21. August 2010, abgerufen am 18. Mai 2012.
- Wolf Freiherr von Engelhardt (1910–2008): Prof. der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät, Rektor der Universität Tübingen von 1963 bis 1964
- Gottfried Möllenstedt (1912–1997): Prof. der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät, Rektor der Universität Tübingen von 1966 bis 1968
- Jürgen Peiffer (1922–2006): Professor des Fachbereichs Theoretische Medizin, Rektor der Universität Tübingen von 1970 bis 1971
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Einzelnachweise
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