Sumiyoshi-Taisha
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Der Sumiyoshi-Taisha (japanisch 住吉大社) ist ein Shintō-Schrein im Stadtbezirk Sumiyoshi in Osaka, Japan. Er gilt als der Hauptschrein von über 2.000 Sumiyoshi-Schreinen in ganz Japan, in denen Kami verehrt werden, die Reisende, Seefahrer, Fischer und Händler beschützen sollen. Er wurde vermutlich im 3. Jahrhundert errichtet und wird bereits im Kokin-wakashū erwähnt.
In alten Zeiten besaß der Schrein ein sehr großes Gelände. so gehörte im Westen das Gelände des heutigen Sumiyoshi-Parks dazu, das nun durch eine in Nordsüd-Richtung verlaufende Eisenbahnlinie abgetrennt ist. Der west-östlich verlaufende Pilgerweg (Sandō) begann am Meer und erstreckt sich über einige Kilometer bis zur zentralen Anlage. Das heutige Schreingelände ist noch knapp 1 ha groß. Hinter dem großen Torii am Westrand erstreckt sich ein parkähnlicher Bereich, dann folgt ein breiter Wassergraben, danach die zahlreichen Gebäude des Schreins.
Im zentralen Bereich des Sumiyoshi-Taisha werden die Sumiyoshi no Ōkami, auch Sumi no E no Ōkami (住江大神) bzw. Sumi no E no Mimae mo Ōkami (墨江三前大神) genannt, verehrt:
Die vier Schreine bestehen jeweils aus zwei Gebäuden. Das vordere, quer gebaute Gebäude, die Andachtshalle (Haiden) orientiert sich im Stil an der buddhistischen Tempelarchitektur der Momoyama- und Edo-Zeit. Das hintere Gebäude, die Haupthalle (Honden) in Weiß (Gobun) und Rot (Tan) hingegen ist in dem für diesen Schrein charakteristischen Baustil, dem Sumiyoshi-zukuri (住吉造) ausgeführt, in einem der ältesten Schrein-Architekturstile. Der Eingang befindet sich an der Stirnseite und zwar im Unterschied zum Taisha-zukuri des Izumo Taisha in der Mitte der Stirnseite. Die Giebelbalken (Chigi) der Haupthallen 1–3 sind an den Enden senkrecht geschnitten, da männliche Gottheiten verehrt werden, die der 4. Haupthalle dementsprechend waagerecht. Die Gebäude sind mit Baumrinde gedeckt, der First ist mit kurzen Querbalken beschwert, den Katsuogi. Sie haben einen viereckigen Querschnitt, während sie an anderen Schreinen rund sind. Die Haupthallen sind von Zäunen umgeben. Die Andachtshalle des 1. Hauptschreins ist fünf Ken breit, die Andachtshallen der anderen drei mit drei Ken etwas kleiner.
Die vier Hauptschreine sind zur Inlandsee hin ausgerichtet, wobei die Schreine 3 bis 1 hinter einander stehen, wofür es kein weiteres Beispiel in Japan gibt. Die Haupthallen wurden am 14. November 1953 zu Nationalschätzen Japans erhoben.
Wie auch für andere Schreinen bekannt ist, wurden die Hauptschreine alle 20 Jahre durch identische Neubauten ersetzt; für den Sumiyoshi Taisha ist dies ab 749 belegt. Bis 1443 wurde dieses Shikinen Sengū tatsächlich alle 20 Jahre durchgeführt wurde, danach in größeren Abständen. Die letzte, 49. Erneuerung wurde 2008–2010 durchgeführt.[1]
Vier Nebenschreine, die Sessha (摂社), ergänzen die Hauptschreine.
Die Unterschreine, die Massha (末社), befinden sich zum Teil auf dem Schreingelände (in der Liste mit [a] markiert), zum Teil außerhalb (mit [b] markiert).
Weitere Massha auf dem Gelände sind:
Das Priesteramt im Sumiyoshi-Taisha war lange Zeit erblich, bis die Familie, die das Amt immer übernommen hatte, ausstarb. Der erste Priester, Tamo-mi-no-sukune, und seine Ehefrau, Ichi-hime-no-mikoto, werden auf dem Schrein Gelände im Omoto-sha als Kami verehrt.
Über das ganze Jahr werden viele Feste (Matsuri) durch den Schrein ausgerichtet. Eines der bekanntesten davon ist das Otaue-Shinji (御田植神事) für reiche Ernten am 14. Juni. Der Legende nach soll Jingū Kōgō die Frauen der Provinz Nagato dazu angewiesen haben, auf dem heutigen Gelände des Schreins Reissetzlinge anzupflanzen. Dieser Mythos wird beim Fest von zwölf jungen Frauen mit traditionellem Tanz und Musik rituell wiederholt. Das Hauptfest des Schreins am 31. Juli das Nakoshi no Ōharai Jinji (夏越大祓神事). Es ist eines der farbenfrohesten und wichtigsten in ganz Japan. Der Schrein war zur Tokugawa-Zeit ein wichtiges Ziel der „Stellvertreter-Wallfahrten“ durchführenden Gannin-bōzu. Noch heute ist die Liste der Feste bzw. der Schreinaktivitäten lang:
Die Hochlaterne (高燈籠, Takatōrō) ragte einst im Sumiyoshi-Park im Westen des Sanjūgen-bori-kawabata hervor. Sie war, zusammen mit der Trommelbrücke Sorobashi, Symbol des Schreines. In alten Zeiten erfüllte sie auch eine Funktion als Leuchtturm. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie aus Materialknappheit abgebaut, aber im Jahre 1974 aus Stahlbeton wieder errichtet.
Die Brücke Soribashi (反橋), die auch Trommelbrücke (太鼓橋, Taikobashi) genannt wird, ist schon seit der Kamakura-Zeit bekannt. Ihre jetzige Form mit Steinpfeilern erhielt sie, als sie um 1600 von Yodogimi, der Frau Toyotomi Hideyoshis gestiftet wurde. Zum Kangetsu-Sai (観月祭) werden bei Herbstvollmond auf der Brücke Gedichte zitiert.
Es gibt über 600 Steinlaternen (石燈籠, Ishi tōrō) auf dem Schrein-Gelände; sie sind von unterschiedlichen Personen aus ganz Japan gestiftet worden. Bekannte Stifter sind der Philosoph und Gelehrte Rai San’yō (1780–1832), der Maler und Kalligraph Nukina Kaioku (1748–1863), der Literatenmaler Ike no Taiga (1723–1776), Go Saku, die Konfuzianisten Shinogizaki Shōchiku (1781–1851) und Goi Ranshū (1679–1762), der Maler Hagura Katei (1799–1887).
(石碑, Sekihi) Am Eingang zu Shiokakemichi im Sumiyoshi-Park findet sich ein Gedenkstein mit einem Haiku von Matsuo Bashō, auf dem Schrein Gelände ein Gedenkstein mit einem Vers von Shōwa Tennō, ein Stein mit einer Zeile von Ihara Saikaku, ein Literatur-bezogener Stein von Nobelpreisträger Kawabata Yasunari, Shokusanjin und Sekkantō.
Als die schwangere Tango no tsubone, Geliebte des Minamoto Yoritomo, beim Besuch des Schreins Wehen spürte, soll sie mit Hilfe dieses Steines (誕生石, Tanjōseki) einen gesunden Jungen geboren haben. Das war Shimazu Tadahisa, der Begründer des Shimazu-Klans.
Zwischen dem 1. Hauptschrein und dem Wakamiya Hachimangū steht eine Sicheltanne (五所御前, Gosho gozen) innerhalb eines Zaunes aus Steinen. Als in Vorzeiten Jingū Kōgō nach einem geeigneten Platz für einen Schrein suchte, beobachtete sie, wie sich in diesem Baum drei weiße Reiher (Sagi) niederließen. So beschloss sie, den Schrein an dieser Stelle zu erbauen.
Diese Anlage, nämlich Steinbühne (石舞台, Ishibutai), die Tanzbühne (楽所, Gakusho), das Südtor (南門, Minami mon): Diese Anlage wurde auf Wunsch von Toyotomi Hideyori errichtet und ist im Stil der Momoyama-Zeit gehalten. Die Steinbühne ist eine der Drei Steinbühnen Japans.[Anm 3]
Dieses Büchermagazin (住吉御文庫, Sumiyoshi O-bunko) wurde 1727 als zweistöckiger Speicher (Kura) mit weißen Wänden errichtet. Er nahm die Sammlung von Büchern zu den drei Pilgerstätten der Edo-Zeit, Osaka, Kyōto und Edo, auf. Als ältester O-bunko Osakas enthält er eine Sammlung von 30.000 Bänden.
Zwei Hochspeicher (高倉, Takakura) im Asekura-Stil (bzw. Seirō-Stil), die der Aufbewahrung von Schrein-Schätzen dienten, befinden sich hinter dem 1. Hauptschrein. Bei diesen Speichern in Blockhaus-Form, die in Nara an vielen Tempeln zu finden sind, wird kein einziger Nagel verwandt. Die Speicher hier im Sumiyoshi-Schrein werden der Momoyama-Zeit zugerechnet.
Das Gebäude (連歌所, Rengasho), in dem sich Renga-Dichter trafen, soll beim Besuch des Go-Toba Tennō errichtet worden sein. 1614, während der Belagerung der Burg Ōsaka, soll es als Hauptquartier für Tōdō Takatora gedient haben. Zu Beginn der Shōwa-Zeit wurde das Gebäude hinter das Gebäude der Schrein-Verwaltung umgesetzt.
Dieser Tempel, (住吉神宮寺), wurde im Jahre 758 auf Wunsch von Kaiser Kōken errichtet. Er befand sich zwischen den Hauptschreinen und dem Daikai Jinja, wurde in der Meiji-Zeit im Rahmen der Trennung von Shintoismus und Buddhismus abgerissen. Ein Gedenkstein erinnert an den Tempel. Erhalten geblieben ist auf dem Gelände die Gomadō unter dem Namen Shōkonsha und die westliche Pagode, nun am Kirihata-dera (Präfektur Tokushima).
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