Stolpen
Stadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Stadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Stolpen ist eine Kleinstadt in Sachsen. Die Stadt liegt etwa 25 Kilometer östlich von Dresden und gehört zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Wahrzeichen und touristischer Anziehungspunkt von Stolpen ist die auf einem Basaltfelsen gelegene Ruine der Burg Stolpen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 3′ N, 14° 5′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | |
Höhe: | 274 m ü. NHN | |
Fläche: | 60,89 km2 | |
Einwohner: | 5540 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 91 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01833 | |
Vorwahl: | 035973 | |
Kfz-Kennzeichen: | PIR, DW, FTL, SEB | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 28 380 | |
Stadtgliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 01833 Stolpen | |
Website: | www.stolpen.de | |
Bürgermeister: | Maik Hirdina (parteilos) | |
Lage der Stadt Stolpen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | ||
Die Gemeinde gliedert sich in den Hauptort Stolpen sowie in die weiteren Ortsteile Heeselicht, Helmsdorf, Langenwolmsdorf, Lauterbach und Rennersdorf-Neudörfel.
Die Burg Stolpen wurde im Jahr 1222 das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Festungsanlage war im Besitz der Bischöfe von Meißen. Anfang des 15. Jahrhunderts entstand die nördlich vorgelagerte Burgsiedlung. Nachdem die Meißner Bischöfe im 15. Jahrhundert ihre Residenz von Meißen auf die Burg Stolpen verlegt hatten, entwickelte sich der Ort zur Stadt und wurde zum Zentrum des wichtigsten meißnischen Stiftsterritoriums. Bischof Dietrich III. von Schönberg ließ um 1470 die Stadtmauer bauen, und Bischof Johann VI. von Saalhausen gab 1503 der Stadt eigene Statuten. 1559 zwang Kurfürst August den letzten Meißner Bischof, ihm das Amt Stolpen zu überlassen. Seitdem waren Stadt und Burg kursächsisch.
Die Anfang des 14. Jahrhunderts gegründete Stadt hieß zunächst, wie die ältere Siedlung (heute Altstadt) Jochgrim oder Jockrym (seit 1297 bezeugt). Nachdem Hussiten 1429 die Stadt niedergebrannt hatten, wurde sie an der heutigen Stelle näher zum Schlossareal wieder aufgebaut. Der Name des Schlosses ging allmählich auf die Stadt über.[2][3][4]
1716 bis 1765 wurde in der Burganlage, insbesondere im nach ihr benannten Coselturm, die einstige Mätresse Augusts des Starken (Kurfürst von Sachsen 1694–1733), Anna Constantia Gräfin von Cosel, gefangen gehalten.
Aufgrund der nicht einfachen Wasserversorgung sowie der dichten Bebauung brannte die Stadt mehrmals ab: 1489 brannten große Teile der Stadt und das Schloss; 1565 wurden 30 Wohnhäuser vernichtet; 1632 brannten kaiserliche Kroaten die Vorburg und die gesamte Stadt nieder; 1639 vernichteten schwedische Truppen die halbe Stadt sowie das Amts- und Ratsarchiv; der große Stadtbrand am 1. August 1723 vernichtete 105 Privathäuser sowie das Rats- und das Kirchenarchiv, Gräfin Kosel auf der Burg blieb verschont; nach dem großen Stadtbrand vom 20. Februar 1795, bei dem 52 Wohnhäuser und die Begräbniskirche niederbrannten, beschloss man den Abriss der Schlossmauer und nach 1800 auch den Rückbau der Stadtmauer, von der heute nur noch das Niedertor (Dresdner Tor) erhalten ist.[4]
1813 ließ Napoleon Bonaparte Verteidigungsanlagen um die Festung errichten, zerstörte die Burg aber weitestgehend bei seinem Abzug.
Ab dem Jahr 1877 mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Dürrröhrsdorf–Neustadt wurde Stolpen ein attraktives Fremdenverkehrsziel.
Der Name Stolpen basiert auf dem altsorbischen Wort stolp, welches sich in der Bedeutung von Pfosten bzw. Mauer auf das Aussehen der Basaltsäulen bezieht (vgl. obersorbisch stołp, „Säule“; stołpowc, „Basalt“). Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Schreibweise mehrmals; überliefert sind u. a. die Formen Stolp (1227), Stolpen (1233), Ztolp (1252), Stulpin (1378) und Stolppen (1478).
Ursprüngliche Ortsteile waren: Berghäuser, Amtsburglehn (westlich der Bahnhofstraße) und Ratsburglehn (östlich der Bahnhofstraße).[5] Eingemeindungen erfolgten:
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Am 29. August 2022 wurde Maik Hirdina als Bürgermeister vereidigt. Er gewann die Wahl am 12. Juni 2022 mit 95,5 %[6]
Uwe Steglich (FDP) war von 2001 bis 2022 Bürgermeister von Stolpen.
Seit der Stadtratswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 15 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:[7]
Liste | 2024[8] | 2019[9] | 2014[10] | |||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
CDU | 7 | 41,9 | 8 | 39,8 | 10 | 55,5 |
AfD | 1 | 22,3 | 1 | 19,2 | – | – |
Unabhängige Wählervereinigung der Ortschaften | 3 | 15,4 | – | – | – | – |
Wählervereinigung Stolpen | 2 | 11,4 | 2 | 11,2 | 3 | 16,2 |
SPD | 1 | 4,3 | 1 | 6,9 | 1 | 7,1 |
Grüne | 1 | 4,8 | 1 | 5,9 | – | – |
FDP | – | – | 3 | 16,9 | 4 | 21,2 |
Wahlbeteiligung | 73,2 % | 68,8 % | 58,3 % |
Das Stadtwappen zeigt vor goldenem Hintergrund eine blaue Burg mit Tor und zwei Türmen. Über dem Tor ist der rotgekleidete Oberkörper eines Bischofs dargestellt. Das Wappen bezieht sich somit auf die Stadtherrschaft durch die meißnischen Bischöfe.
Die Stadt Stolpen und der Ortsteil Langenwolmsdorf pflegen zu folgenden Städten und Gemeinden freundschaftliche Beziehungen:
Stolpen ist über Staatsstraßen mit Dresden und Bautzen über Anbindung an die Bundesstraße 6, Radeberg, Pirna mit Anbindung an die A 17, Neustadt in Sachsen und Bischofswerda mit Anbindung an die A 4 verbunden. Der Bahnhof an der Bahnstrecke Neustadt–Dürrröhrsdorf befindet sich außerhalb der Stadt etwa 1,5 km südlich des Stadtkerns. Stündlich fährt die Regionalbahn, welche von DB Regio Südost betrieben wird, nach Pirna und Neustadt, zweistündlich auch bis Sebnitz. In Stolpen steht auf dem Markt eine Nachbildung der verkehrsgeschichtlich interessanten kursächsischen Postdistanzsäule.
Es gibt jedes Jahr wiederkehrende Veranstaltungen, darunter das Historische Stadtfest im Juni, der Stolpener Basalt-Lauf im September sowie der Romantische Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende.
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