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deutscher Schriftsteller und Philosoph Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karl Heinrich Heydenreich, geboren als Carl Heinrich Heydenreich, (* 19. Februar 1764 in Stolpen; † 26. April 1801 in Burgwerben) war ein deutscher Schriftsteller und Philosoph.
Die ersten Erziehungsimpulse empfing der Sohn eines Pfarrers in seinem Elternhaus. Mit 14 Jahren ging er nach Leipzig auf die Thomasschule und 1782 bezog er die dortige Universität, wo er 1785 promovierte. 1789 erhielt er ebendort eine Philosophieprofessur und lehrte bis 1797 vornehmlich Vernunftreligion, Natürliches und Öffentliches Recht, Ethik, Ästhetik, Logik und Psychologie. Seit 1790 gehörte er der Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen an. Sein von Schulden, Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum gezeichnetes Privatleben brachte ihn 1797/98 über einen geplatzten Wechsel ins Gefängnis. 1798 gab er seine akademische Laufbahn auf und zog sich nach Burgwerben zurück, wo die Pfarrleute ihn bis zu seinem Tod umsorgten.
Seine Karriere als Schriftsteller begann mit Gedichten im Stil des Sturm und Drang und Übersetzungen französischer Texte unterschiedlicher Machart, von Pascals Pensées über Baltasar Gracians Oraculo manual und das Aesthetische Wörterbuch über die bildenden Künste von Watelet und Levesque bis zu dem Klassiker des französischen Frühmaterialismus von Boureau-Deslandes, die Miscellaneen über berühmte Männer und Frauen welche bey froher Laune gestorben sind, zu denen sich Romane, Theaterstücke und Gedichte zahlreicher anderer Autoren gesellen. Sein philosophisches Werk entstand vornehmlich in dem Jahrzehnt, das er an der Leipziger Universität verbrachte und kann als unmittelbarer Ausfluss seiner Professorentätigkeit angesehen werden. Seine zahlreichen Aktivitäten und der Zwang, seinen Lebensunterhalt mit der Feder zu bestreiten, machten ihn zum Sklaven der Verleger. Aus seinem Lebensstil wie auch aus seinen Schriften erwuchsen ihm zahlreiche Gegner, aber in A.W. Schlegel und Hölderlin fand er auch prominente Verteidiger.
Ursprünglich Spinozas Denken zugewandt, näherte er sich während seines Studiums dem Kantianismus an; seinem ersten Biographen zufolge spielte dabei die Lektüre der Kritik der reinen Vernunft im Jahre 1785 eine entscheidende Rolle. Kants Werk blieb bestimmend für seine weitere philosophische Entwicklung, was insbesondere in seinen Betrachtungen über die Philosophie der natürlichen Religion (1790–1791) deutlich wird. Sein Versuch einer Annäherung von reiner Vernunft und Empfindsamkeit sowie seine Stellung innerhalb der Religionsphilosophie der Goethezeit und die Rolle, die er im Spinozastreit einnahm, wurden bis heute nicht eingehend gewürdigt. Er gehörte zu den vielgelesenen Autoren des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts: Johann Samuel Erschs Repertorium der Allgemeinen Literatur listet für den Zeitraum 1785 bis 1801 160 Rezensionen zu seinen Werken auf. Wie er in einem Brief an Reinhold aus dem Jahr 1789 selbst zu verstehen gibt, führte er seinen Erfolg auf sein Bemühen zurück, auch bei der Darstellung komplexer Sachverhalte klar und deutlich zu schreiben (Karl Leonhard Reinholds Leben und litterarisches Wirken, hrsg. von Ernst Reinhold, Jena 1825, S. 343–346). Er übersetzte ein Werk des italienischen Philosophen Appiano Buonafede aus dem Italienischen.
Personendaten | |
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NAME | Heydenreich, Karl Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Philosoph |
GEBURTSDATUM | 19. Februar 1764 |
GEBURTSORT | Stolpen |
STERBEDATUM | 26. April 1801 |
STERBEORT | Burgwerben |
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