Steinigtwolmsdorf

Gemeinde im Landkreis Bautzen, Sachsen, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Steinigtwolmsdorfmap

Steinigtwolmsdorf (obersorbisch Wołbramecy, oberlausitzisch-umgangssprachlich Wunsdurf) ist eine Gemeinde im Landkreis Bautzen im Südosten des Freistaates Sachsen, direkt an der Grenze zu Tschechien.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 51° 4′ N, 14° 21′ O
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Bautzen
Höhe: 394 m ü. NHN
Fläche: 18,03 km2
Einwohner: 2589 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01904
Vorwahl: 035951
Kfz-Kennzeichen: BZ, BIW, HY, KM
Gemeindeschlüssel: 14 6 25 590
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Markt 1
01904 Steinigtwolmsdorf
Website: www.steinigtwolmsdorf.de
Bürgermeisterin: Kathrin Gessel
Lage der Gemeinde Steinigtwolmsdorf im Landkreis Bautzen
ThumbBernsdorf
Karte
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Geographie und Verkehr

Steinigtwolmsdorf liegt im Süden des Landkreises Bautzen mitten im Oberlausitzer Bergland. Es befindet sich etwa 13 km südöstlich von Bischofswerda und ca. 14 km südwestlich der Kreisstadt Bautzen. Steinigtwolmsdorf liegt an der Bundesstraße 98 (Bischofswerda – Oppach – Zittau). Der nächste Haltepunkt ist der Haltepunkt Neukirch (Lausitz) Ost an der Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau.

Nachbargemeinden

Wilthen Schirgiswalde-Kirschau
Neukirch/Lausitz Thumb Sohland/Spree
Neustadt in Sachsen
(Lkr. Sächs. Schweiz-Osterzgebirge)
Lobendava
(Lobendau)
(Okres Děčín)
Lipová
(Hainspach)
(Okres Děčín)

Geschichte

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Karte von Oberreit mit Steinigtwolmsdorf von 1821/22
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Steinigtwolmsdorf um 1840[2]

Der Hauptort Steinigtwolmsdorf wurde um das Jahr 1250 gegründet. 1442 erfolgte in schriftlichen Quellen die erste Erwähnung von „Stenychtem Wolffersdorfe“. Nach einer kleinen Holzkapelle im Jahre 1262 wurde im Jahre 1363 die erste Kirche am heutigen Standort errichtet.

Die ersten nachweisbaren Lehensbesitzer des Ortes, die Herren von Hermsdorf, besaßen Steinigtwolmsdorf von 1340 bis 1399.

Um 1459 ließen die Grundherren von Haugwitz auf dem Birkgut eine Schäferei erbauen. Zur Einweihung pflanzte man im Hofe der Schäferei Linden. Eine davon steht noch heute und ist eine der ältesten Linden in der Lausitz. Der Stammumfang beträgt über 8 m und der Stammdurchmesser 2,55 m.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1586/87 46 besessene Mann,
10 Hufen
1764 29 besessene Mann,
28 Gärtner
1834 1.454
1871 2.124
1890 2.418
1910 2.453
1925 2.369
1939 2.365
1946 2.603
1950 2.720
1964 2.629
1990 2.101
2000 3.571

Quelle: Das Historische Ortsverzeichnis von Sachsen[3]

Politik

Zusammenfassung
Kontext
Gemeinderat ab 2024
8
3
3
8 3 3 
Insgesamt 14 Sitze
  • BüBew: 8
  • Dk S: 3
  • CDU: 3

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 73,9 % (2019: 71,4 %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
50,6 %
27,2 %
22,1 %
n. k. %
BüBewa
Dk Sb
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−5,2 %p
+14,6 %p
−4,5 %p
−5 %p
BüBew
Dk S
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Bürgerbewegung
b Dorfkultur e. V. Steinigtwolmsdorf

Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die Sitze im Gemeinderat wie folgt:

  • Bürgerbewegung: 8 Sitze
  • Dorfkultur e. V. Steinigtwolmsdorf: 3 Sitze
  • CDU: 3 Sitze
Weitere Informationen Liste, Sitze ...
letzte Gemeinderatswahlen
Liste 2024[4] 2019[5] 2014[6]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
Bürgerbewegung 8 50,6 8 55,8 3 25,8
Dorfkultur e. V. Steinigtwolmsdorf 3 27,2 1 12,6
CDU 3 22,1 4 26,6 8 51,4
Linke 5,0 1 7,6
Bürgerbewegung Ringenhain 2 15,2
Wahlbeteiligung 73,9 % 71,4 % 58,1 %
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Bürgermeister

Das Amt des Bürgermeisters begleitet seit 2020 Kathrin Gessel (CDU, BüBew).

Weitere Informationen Wahl, Bürgermeister ...
letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2020 Kathrin Gessel CDU, BüBew 50,5
2019 Lutz Förster BüBew 77,1
2012 Guntram Steglich Steglich 56,5
2005 BWSt 43,9
2001 Peter Kynast F.D.P. 72,5
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Ortsname

1442 erfolgte in schriftlichen Quellen die erste Erwähnung von „Stenychtem Wolffersdorfe“. Der ursprüngliche Ortsname war im 16. Jahrhundert bereits abhandengekommen. 1512 nannte es der Bischof Johann IV. „Wuhnsdorf“, 1551 wird es als „Wolmannsdorf“ erwähnt. Im Jahre 1559 werden in einer Lehensurkunde „Steinigt Wolframsdorf“ und „Steinigtwolfersdorf“ erwähnt. 1594 findet sich die Schreibweise „Steinigt Wuhnsdorf“. 1700 wurde der Ortsname Steinichtwolmsdorf und ab 1900 „Steinigtwolmsdorf“ geschrieben.

Ortsgliederung

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Ringenhain, Steinigtwolmsdorf und Weifa.

Bürgermeisterin ist seit 2020 Kathrin Gessel (CDU).[7]

Bildung

Die Gemeinde Steinigtwolmsdorf verfügt über eine Grundschule. Die Mittelschule des Ortes wurde 2001 geschlossen.

Sprache

Entsprechend der Klassifizierung von Hans Klecker[8] wird in den Dörfern der Gemeinde die westliche Variante der Oberlausitzer Mundart gesprochen. Hauptsächlich im Ortsteil Weifa ist die Besonderheit der sogenannten Kürzungsmundart zu beobachten. Anders als in anderen Gebieten der Oberlausitzer Mundart werden insbesondere, ähnlich wie im Bairischen, Vor- und Endsilben verkürzt, z. B. gwaast statt gewaasen für gewesen.

Sehenswürdigkeiten

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Kirche Steinigtwolmsdorf
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Kirche Steinigtwolmsdorf

Siehe auch: Liste von Kulturdenkmalen in Steinigtwolmsdorf

  • Kirche Steinigtwolmsdorf von 1861[9][10]
  • Schulmuseum
  • kleinstes Umgebindehaus der Oberlausitz in Ringenhain
  • Birkgutlinde, ca. 550 Jahre alt, Stammumfang 8,15 m
  • Dorfensemble Weifa, höchster Ort der Oberlausitz mit vielen Umgebindehäusern
  • Erlebnisbad Wasserwelt Steinigtwolmsdorf[11]
  • Heimatmuseum in Weifa, Kammweg 21

Naturschutz

Persönlichkeiten

Literatur

Einzelnachweise

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