ehemaliges Theater in Danzig Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Stadttheater Danzig (1933–1945 Staatstheater) war das wichtigste Theater in Danzig. Es bestand von 1801 bis 1945 als klassizistischer Bau mit Kuppel über dem Zuschauerraum am Kohlenmarkt. Seit 1967 steht an dieser Stelle das Küstentheater (Teatr Wybrzeże).
1801–1882
Das Theater wurde von 1799 bis 1801 auf Initiative der Schauspielergesellschaft Schuch neu gebaut, die bis dahin keine eigene feste Spielstätte in Danzig hatte. Es wurde auf dem Gelände der bisherigen Fechtschule nach Entwurf des Stadtbaumeisters Carl Samuel Held errichtet. Die Finanzierung erfolgte durch eine Gruppe von Aktionären unter der Leitung des Kaufmanns Jacob Kabrun mit dem Bankier Abraham Ludwig Muhl und anderen. Das neue Theater wurde am 3. August 1801 mit August Wilhelm Ifflands Theaterstück Das Vaterhaus eröffnet.[1]
Um 1882 und 1904 gab es kleinere Veränderungen. In den folgenden Jahren wurden unter Eduard Sowade auch Theaterstücke junger moderner Autoren aufgeführt. Nach 1916 setzte Rudolf Schaper diese progressive Ausrichtung fort. Seit etwa 1922 konnte auch die Besucherorganisation Freie Volksbühne ihre Vorstellungen im Stadttheater als Gast aufführen.
In Danzig gab es in dieser Zeit außerdem das Wilhelm-Theater und das Gedania-Theater, die vor allem Unterhaltungsstücke und Opern und Operetten aufführten.
1933–1944
1933 änderte sich nach den politischen Veränderungen das Theaterrepertoire stark.[2] 1934/1935 erfolgte ein größerer Umbau des Gebäudes unter der Leitung des Architekten Otto Kloeppel für die äußere Gestaltung und von Otto Frick und Heinrich Pries für den Innenausbau. Die Wiedereröffnung fand am 25. Dezember 1935 statt. 1939/1940 wurde das Gebäude von Otto Frick erweitert.[3]
Von 1962 bis 1966 entstand auf den Überresten des alten Baus ein modernes Theatergebäude, das Teatr Wybrzeże nach Entwürfen der Architekten Lech Kadłubowski und Daniel Olędzki.
In den Danziger Tageszeitungen wurden die geplanten Theateraufführungen regelmäßig angekündigt und Neuinszenierungen besprochen.[4]
Schauspiel
1900/1901
Jugend von heute von Otto Ernst, 16. November 1900, Komödie[5]
Madame de Pompadour von Thilo von Trotha, 21. September 1903, Komödie, Festvorstellung anlässlich der Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, mit Konzert
Stephan Wolting:Bretter, die Kulturkulissen markierten. Das Danziger Theater Am Kohlenmarkt, die Zoppoter Waldoper und andere Theaterinstitutionen im Danziger Kulturkosmos zur Zeit der Freien Stadt und in den Jahren des Zweiten Weltkriegs. Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego, 2003, S.10.
Danziger Volksstimme (SPD), digitalisiert, mit fast täglichen Anzeigen im Inseratenteil und regelmäßigen Besprechungen im Regionalteil (Aus Danzig), Seite 5, 6 oder 7