Stabsapotheker

Dienstgrad der Bundeswehr Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Stabsapotheker ist einer der Dienstgrade der Bundeswehr. Stabsapotheker sind Sanitätsoffiziere, staatlich geprüfte Lebensmittelchemiker und approbierte Apotheker. Der Dienstgrad wird durch den Bundespräsidenten mit der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten[4] auf Grundlage des Soldatengesetzes[7] festgesetzt.

Schnelle Fakten
Stabsapotheker
Thumb Thumb Thumb
Dienstgradabzeichen[1][A 1]
Dienstgradgruppe Stabsoffiziere[2]
NATO-Rangcode OF-2[3]
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Stabsapotheker
Dienstgrad Marine Stabsapotheker[4]
Abkürzung (in Listen) StAp (SAP)[5]
Besoldungsgruppe A 13 nach BBesO[6]
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Dienststellungen

Zusammenfassung
Kontext

Junge Stabsapotheker haben bisher in der Regel nur zeitweise beispielsweise in der kurzen Periode vor ihrem Studienbeginn und in den Famulaturen Kontakt zur Truppe gehabt. Um ihrer Vorgesetztenfunktion zukünftig in den Streitkräften ausfüllen zu können, erhalten Stabsapotheker zunächst eine (Kurz-)Ausbildung zum militärischen Vorgesetzten. Anschließend werden sie in allen Bereichen der Wehrpharmazie eingesetzt. Angestrebt werden im Folgenden Ausbildungsstationen, die zur Qualifikation Fachapotheker führen. Stabsapotheker dienen in den Bundeswehrapotheken in den Versorgungs- und Instandsetzungszentren für Sanitätsmaterial, in den Krankenhausapotheken der Bundeswehrkrankenhäuser und in den dislozierten Fachsanitätszentren. Junge Stabsapotheker beschäftigen sich dort vor allem mit der Sanitätsmateriallogistik. In den Bundeswehrkrankenhäusern übernehmen sie auch Aufgaben auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene, Arzneimittelüberwachung und Lebensmittelkontrolle. In der Sanitätsakademie und angegliederten Instituten wie dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie oder in einem der Zentralen Institute des Sanitätsdienstes erfolgt der Einsatz auf den Gebieten (analytische) Pharmazie und Lebensmittelchemie. In den Überwachungsstellen für öffentlich-rechtliche Aufgaben beschäftigen sie sich unter anderem mit der Lebensmittelüberwachung, Arzneimittelüberwachung und Hygiene im Bereich der Bundeswehrliegenschaften und in den Einsatzländern.

Ernennung

Für die Ernennung zum Stabsapotheker oder die Einstellung mit diesem Dienstgrad gelten dieselben gesetzlichen Grundlagen und Anforderungen beispielsweise hinsichtlich Mindestdienstzeit, Laufbahnzugehörigkeit und Dienstverhältnis wie bei Stabsärzten. Statt einer Approbation als Arzt oder Zahnarzt ist die Approbation als Apotheker und die staatliche Prüfung zum Lebensmittelchemiker Voraussetzung. Wie andere Sanitätsoffizieranwärter beenden angehende Apotheker in der Regel im Dienstgrad Leutnant (bzw. Leutnant zur See)[A 2] ihr Pharmazie- und Aufbaustudium zum Lebensmittelchemiker an einer zivilen Universität und werden mit der Approbation zum Stabsapotheker befördert.[A 3][8][9][10][A 4]

Dienstgradabzeichen

Thumb
Aufschiebe-
schlaufen
für Feldanzug der Heeresuniformträger[A 5][1]

Das Dienstgradabzeichen für Stabsapotheker entspricht im Wesentlichen dem für Stabsärzte. Zur Unterscheidung der Stabsapotheker dient ein Laufbahnabzeichen in Form eines abgewandelten Äskulapstabes. Die Schlange windet sich im Laufbahnabzeichen für Apotheker über einer Apothekerschale in doppelter Windung (um einen nicht dargestellten bzw. gedachten Stab).[4][1]

Geschichte

Der Dienstgrad wurde mit der sechsten Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 5. Mai 1966 neu geschaffen.[11]

Sonstiges

Hinsichtlich Befehlsbefugnis in truppendienstlicher und fachlicher Hinsicht im Sinne der Vorgesetztenverordnung[12] und Wehrdisziplinarordnung[13], hinsichtlich äquivalenter, nach- und übergeordneter Dienstgrade im Sinne der ZDv 14/5[2] und hinsichtlich der Besoldung[6] sind im Übrigen Stabsapotheker dem Stabsarzt gleichgestellt. In der nach der Soldatenlaufbahnverordnung und ZDv 20/7 regelmäßig zu durchlaufenden Beförderungsreihenfolge ist der vorangehende Dienstgrad der Leutnant für Heeres- und Luftwaffenuniformträger bzw. der Leutnant zur See für Marineuniformträger. Der nachfolgende Dienstgrad im Sinne der Soldatenlaufbahnverordnung ist der Oberstabsapotheker.[8][10]

 Offizierdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[14]   Höherer Dienstgrad[14]
Oberleutnant
Oberleutnant zur See
Hauptmann
Kapitänleutnant
Stabsarzt
Stabsapotheker
Stabsveterinär
Stabshauptmann
Stabskapitänleutnant
Oberstabsapotheker

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Anmerkungen

  1. Links: Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Heeresuniformträger der Sanitätstruppe (Pharmazie). Mitte: Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Luftwaffenuniformträger (Pharmazie). Rechts: Ärmelabzeichen auf der Jacke des Dienstanzuges für Marineuniformträger (Pharmazie).
  2. Sie sind also bereits Offiziere. Gleichzeitig bleiben sie bis zu ihrer Approbation und Ernennung zum Sanitätsoffizier Sanitätsoffizieranwärter.
  3. Der Dienstgrad Oberleutnant (bzw. Oberleutnant zur See) wird in der Regel „übersprungen“.
  4. ZDv 20/7 auf Grundlage § 44 der Soldatenlaufbahnverordnung (Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 19. März 2002, § 44 (gesetze-im-internet.de (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 19. August 2011 I 1813. Zuletzt geändert durch Art. 2 Abs. 5 G v. 8. April 2013 I 730).)
  5. Die neben der Aufschiebeschlaufe abgebildete Flachlitze in Waffenfarbe gibt die Truppengattung an. Neben der hier auf den Schulterklappe aufgeschoben abgebildeten Aufschiebeschlaufe für die Feldbluse der Heeresuniformträger im fünffarbigen Flecktarnmuster gibt es noch etliche weitere Dienstgradabzeichentypen, die im Artikel →„Dienstgradabzeichen der Bundeswehr“ ausführlicher dargestellt werden.

Einzelnachweise

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