Saalkirche, Barockneubau anstelle einer Vorgängerkirche, mit Putzgliederung, dem Chor vorgesetzter Ostturm mit Achteckaufsatz und schindelgedeckter Zwiebelkuppel, 1709/10 von dem Pfeffenhausener Maurermeister Hanns Widtmann; mit Ausstattung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
St. Katharina befindet sich in exponierter Lage rund 15 Meter über dem Dorf Arth auf einem steil abfallenden Geländesporn zwischen Pfettrach und Further Bach, deren Zusammenfluss rund 400 Meter südöstlich liegt. Die Kirche ist vom alten Arther Friedhof umgeben. Der neue Arther Friedhof befindet sich rund 100 Meter nordwestlich.
Architektur
Der geostete Saalbau umfasst ein Langhaus zu vier Jochen und einen nicht ausgeschiedenen, zweijochigen Chor mit Schluss in drei Polygonseiten, die unter einem gemeinsamen Satteldach vereinigt sind. Der Turm über quadratischemGrundriss ist auf der Ostseite, also am Chorscheitel, angebaut und enthält in seinem Erdgeschoss die Sakristei. Über dem quadratischen Bauteil erhebt sich ein oktogonaler Aufsatz mit Ziffernblättern in allen vier Himmelsrichtungen, darüber je eine rundbogige Schallöffnung und ein querovales Fenster. An den übrigen vier Seiten befinden sich anstelle der Schallöffnungen rundbogige Blendarkaden, darüber ebenfalls je ein ovales Fenster. Ein Kranzgesims vermittelt den Übergang zu der barocken, schindelgedecktenZwiebelkuppel, die den oberen Abschluss des Turmes bildet. Der Außenbau ist gelb getüncht und durch weiße Lisenen sowie rundbogige Fensteröffnungen gegliedert. Auf der Westseite ist eine kleine Vorhalle angebaut, die das Kirchenportal enthält.[1]
Den Innenraum dominiert der barocke Hochaltar aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, der im Jahr 1710 aus der Pfarrkirche St. Johann Baptist in Eching nach Arth kam. Er wurde im Jahr 1884 aufwändig restauriert. Anstelle eines Altarblattes befindet sich eine spätgotische, lebensgroße Holzfigur der heiligen Maria, die auf die Zeit um 1470 datiert wird. In der Linken trägt Maria das Zepter, in der Rechten das nackte Kind. Die Köpfe sind nicht original erhalten. Diese Plastik wird von Figuren der KirchenpatroninKatharina (Gedenktag: 25. November) und der heiligen Barbara aus der Zeit um 1520 flankiert. Sie wurden wohl zeitgleich mit der Madonnenfigur am Hochaltar der AltdorferFrauenkirche geschaffen und werden dem Landshuter Bildhauer Jörg Rot, einem Kollegen Hans Leinbergers, zugeschrieben. Möglicherweise waren sie früher ebenfalls am Hochaltar der Altdorfer Frauenkirche untergebracht.[1]
Die beiden zweisäuligen Seitenaltäre sind im Rokokostil ausgeführt und dürften um die Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden sein. Der nördliche Seitenaltar ist Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten gewidmet, der südliche der heiligen Helena. Hier befindet sich außerdem eine spätgotische Holzfigur des heiligen Jakobus d. Ä. aus der Zeit um 1510.[1]
Die Kanzel entstand gleichzeitig mit dem Hochaltar und stammt ebenfalls aus der Echinger Pfarrkirche. An dem polygonalen Korpus befinden sich zwischen gewundenen Säulchen Reliefs der vier Evangelisten. Die Beichtstühle stammen aus der Zeit um 1770 und sind mit Rokokomuschelwerk verziert. Am Chorbogen befindet sich eine Rosenkranzmadonna aus der Zeit um 1500, die in der Linken das nackte Kind trägt und diesem mit der Rechten einen Apfel reicht. Von besonderem Interesse ist außerdem die Kirchentüre, die mit einem großen gotischen Riegelkorb und einem Türzieher, bezeichnet mit der Jahreszahl 1461, ausgestattet ist.[1]