Rossatz-Arnsdorf ist eine Marktgemeinde mit 1040 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
Marktgemeinde
Rossatz-Arnsdorf
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Rossatz-Arnsdorf
Rossatz-Arnsdorf (Österreich)
Rossatz-Arnsdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Krems (Land)
Kfz-Kennzeichen: KR
Hauptort: Rossatz
Fläche: 39,04 km²
Koordinaten: 48° 24′ N, 15° 30′ O
Höhe: 225 m ü. A.
Einwohner: 1.040 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 27 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3602 und 3621
Vorwahl: 02714
Gemeindekennziffer: 3 13 38
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Rossatz 29
3602 Rossatz
Website: www.rossatz-arnsdorf.at
Politik
Bürgermeister: Josef Wildam (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
12
7
12 7 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Rossatz-Arnsdorf im Bezirk Krems (Land)
Lage der Gemeinde Rossatz-Arnsdorf im Bezirk Krems-Land (anklickbare Karte)LengenfeldMühldorfSenftenbergSpitz
Lage der Gemeinde Rossatz-Arnsdorf im Bezirk Krems-Land (anklickbare Karte)
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Nordostansicht des Dorfes Rossatz
Nordostansicht des Dorfes Rossatz
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
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Geografie

Geografische Lage

Rossatz-Arnsdorf liegt am rechten Donauufer der Wachau in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 39,04 Quadratkilometer. 78,6 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Mitterarnsdorf, Oberarnsdorf, Rossatz und Rührsdorf.

Eingemeindungen

Mit 1. Jänner 1972 wurden die Gemeinden Mitterarnsdorf, Rossatz, Oberarnsdorf, Rührsdorf zur Gemeinde Rossatz zusammengelegt.[2]

Nachbargemeinden

Weißenkirchen Dürnstein
Spitz Thumb Mautern
Aggsbach Schönbühel-Aggsbach (Melk) Bergern

Geschichte

Urgeschichte und Antike

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Die Ruine des römischen Wachturms von Bacharnsdorf

Von einer Besiedelung schon in der Steinzeit (bis etwa 2500 v. Chr.) zeugen Bodenfunde wie Hockergräber, Steinbeile und Keramik. Auch aus der jüngeren Eisenzeit (4. Jahrhundert v. Chr.) wurde ein Keltengrab gefunden.

Während der Römerzeit gehörte das Gebiet zur Provinz Noricum. Entlang der Donau verlief die Grenze des Reichs. Belegt sind zwei Wachtürme des Limes aus dem 3. Jahrhundert, deren Reste von Mitarbeitern des Bundesdenkmalamtes restauriert wurden – einer in Bacharnsdorf (Burgus Bacharnsdorf) (links das Bild dazu) und einer in Rossatzbach (siehe Burgus Bacharnsdorf); aus dem 1. Jahrhundert wurden keltorömische Grabhügel („Sieben Gräber“) gefunden.

Mittelalter und Neuzeit

Rossatz

Im 7. und 8. Jahrhundert bestand eine slawische Siedlung am Steilabfall zur Donau. Neben Bodenfunden erinnern daran heute noch Orts- und Flurnamen mit slawischen Wurzeln.

Anfang des 9. Jahrhunderts schenkte Kaiser Karl der Große das Gebiet der Benediktinerabtei St. Michael in Metten. Die erste urkundliche Erwähnung als „Rosseza“ datiert um etwa 985.

Ab dem 11. Jahrhundert stand der Ort im Besitz der Babenberger und wurde bis zum 13. Jahrhundert planmäßig ausgebaut. 1258 ist ein Richter urkundlich erwähnt. In der Folge hatten verschiedene geistliche und weltliche Grundherrschaften Besitz in Rossatz. Noch heute erinnert etwa der als Gasthof genutzte Subenhof an ein Gut des Stiftes Suben.

Im 15. Jahrhundert verlieh Kaiser Friedrich III. Rossatz das Marktrecht.

Im 16. Jahrhundert bis etwa 1630 war Rossatz protestantisch.

Ab dem 15. Jahrhundert hatte der Ort öfter wechselnde adelige Inhaber, z. B. die Wallseer, die Familien Spaur und Kirchberger sowie die Geymann von Gallspach; 1768 wurde er mit der Herrschaft Mautern der Grafen Schönborn-Puchheim vereinigt.

Seit etwa 1170 gibt es urkundliche Zeugnisse für den Weinbau in dem Gebiet. Nach Ankauf der ehemals herrschaftlichen Grundstücke nach Aufhebung der Erbuntertänigkeit im Jahr 1848 gründeten die Rossatzer 1859 die Wald- und Gutsgenossenschaft (jetzt Agrargemeinschaft).

1626 und 1886 wurde Rossatz durch Brände verwüstet.

1971/72 wurden die Gemeinden Mitter- und Oberarnsdorf eingemeindet.

Arnsdorf
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Links die Ortschaften Bacharnsdorf, Mitterarnsdorf, Hofarnsdorf und Oberarnsdorf
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Hofarnsdorf

Bach-, Ober- und Mitterarnsdorf standen von 860 bis 1803/06 im Besitz des Erzbistums Salzburg.

Rührsdorf

Das Gebiet von Rührsdorf befand sich seit 823 im Besitz des Bistums Passau und von 1732 bis 1848 der Grafen Schönborn-Puchheim. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes, in dem verschiedene Stifte Weingärten besaßen, stammt von 1083.

Religionen

Nach der Volkszählung vom 15. Mai 2011 waren 91,1 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 2,2 % evangelisch und 2,5 % Muslime. Auf andere Bekenntnisse entfielen weniger als 1 %. 2,9 % waren ohne religiöses Bekenntnis.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Daten lt. Statistik Austria

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Arnsdorf und Schloss Hofarnsdorf
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Pfarrkirche Rossatz
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Filialkirche hl. Lorenz in St. Lorenz. Im Hintergrund Weißenkirchen in der Wachau.
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Filialkirche hl. Johannes der Täufer in St. Johann im Mauerthale. Rechts der barocke „Johannesbrunnen“ mit dem schindelgedeckten Glockenhelm.
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Rossatz-Arnsdorf

In der Marktgemeinde gibt es zwei Blasmusikkapellen, die Trachtenkapelle Rossatz und den Musikverein Arnsdorf.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Orte der Marktgemeinde sind über die Aggsteiner Straße am rechten Donauufer miteinander sowie mit Krems an der Donau und Melk verbunden. Die Rollfähre Spitz–Arnsdorf und die Rollfähre Weißenkirchen–St. Lorenz stellen in den wärmeren Monaten die Verbindung zum linken Donauufer her.

Ansässige Unternehmen

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 39, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 127. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 493. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,35 Prozent.

Rossatz-Arnsdorf ist die größte Marillenanbaugemeinde Österreichs und eine bedeutende Weinbaugemeinde im Weinanbaugebiet Wachau südlich der Donau.

Rupertiwinzer: Im Gedenken an die 1000-jährige Verbindung (ca. 800–1803) der Weltkulturerbestätten Arnsdorf in der Wachau und Salzburg, die mit einer Schenkung Kaiser Karls an den damaligen Erzbischof Arno begann, und anlässlich der 200. Wiederkehr der Säkularisation des Fürsterzbistums Salzburg im Jahr 1803 formierten sich im Jänner 2003 zehn Weinhauer aus Arnsdorf zu den „Rupertiwinzern“. Der Name beruht auf dem Hl. Rupert (Gedenktag 24. September), der zugleich Kirchenpatron der Pfarrkirche Hofarnsdorf ist und 1. Bischof von Iuvavum (Salzburg) war. Sie treten gemeinsam bei Präsentationen und Verkostungen auf, um den Arnsdorfer Wein bekannter zu machen.

Politik

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Gemeindeamt Rossatz.

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2008 Franz Schütz (ÖVP)
  • 2009–2022 Erich Polz (ÖVP)
  • seit 2022 Josef Wildam (ÖVP)[10]

Gemeindepartnerschaften

Beleg siehe:[11]

Wappen

Im Jahr 1984 wurde der Gemeinde folgendes Wappenverliehen: In Rot ein bekrönter doppelschweifiger goldener Löwe, der über drei silberne Spitzen, darinnen ein roter Donaunachen, schreitet.

Die Marktgemeinde Rossatz führt die Gemeindefarben Rot-Weiß-Gelb.[12]

Persönlichkeiten

  • Rudolf Fänner (1879–1959), Bildhauer
  • Berthold Sternegger (1713–1793), letzter Abt des Stiftes St. Lambrecht vor der josephinischen Aufhebung; geboren in Rossatz

Literatur

  • Herwig Friesinger, Friedrich Krinzinger: Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2618-2, S. 203–207.
  • Marktgemeinde Rossatz (Hrsg.): 500 Jahre Markt Rossatz 1462–1962. Krems 1962.
  • 1000 Jahre Rossatz. Festschrift. 985–1985. Malek, Krems an der Donau, 1985.
  • Otto Friedrich Winter: Rossatz – 500 Jahre Markt. In: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 2 (1962), S. 105–110.
  • Otto Friedrich Winter: Rossatz. Heimat im Weinland zwischen Wald und Strom. Ein geschichtlicher Überblick. In: 500 Jahre Marktgemeinde Rossatz. 1462–1962. Rossatz 1962, 27–103.

Sonstiges

Seit 2012 findet jedes Jahr in Rossatz die TV-Show Starnacht aus der Wachau gegenüber Stift und Ruine Dürnstein mit nationalen und internationalen Künstlern aus Schlager, Pop, Rock, uvm. statt. Gastgeber sind Alfons Haider und Barbara Schöneberger (seit 2015).

2018 war das Weingut Flößerei in Rossatz Schauplatz der politischen ORF-Sommergespräche (moderiert von Nadja Bernhard und Hans Bürger) mit den Parteichefs der im Parlament vertretenen Fraktionen.

Commons: Rossatz-Arnsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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