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Verbinden zweier Seilenden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Spierenstich[3] oder auch Einfache Spierenstich im Gegensatz zum Doppelten Spierenstich ist ein Verbindungsknoten zum Verbinden von zwei Seilen oder Seilenden (bei einem Seil). Als Angelknoten heißt er auch Angler- oder Fischerknoten[4].
Spierenstich | |
---|---|
Typ | Verbindung |
Anwendung | Verbindung zweier Seile oder Seilenden |
Ashley-Nr. | 293, 1414 |
Synonyme | Fischerknoten, Anglerknoten, Wasserknoten, Englischer Knoten, Engländerknoten, Fährmannknoten, Sportanglerknoten und Liebesknoten[1][2] |
Englisch | Fisherman Knot, Waterman's knot, Angler's knot, Englishman's knot |
Liste der Knoten |
Der hier beschriebene Spierenstich hat nichts mit einer „Spiere“ (Rundholz) zu tun. Diese heißen Spierenstek und Spierenschlag.
In den Anfangszeiten des Alpinismus wurde mit dem Spierenstich eine feste Schlaufe geknüpft und der erste und letzte Bergsteiger einer Seilschaft damit in das Bergseil eingebunden (s. u.). Heute benutzt man dafür Klettergurte.
Als Fischerknoten hat er den Ruf, stark gleitende Angelleinen oder nasse schmutzige rutschende Leinen sicher miteinander verbinden zu können.
Der Spierenstich besteht aus zwei Halben Knoten, haben diese eine jeweils andere Orientierung spricht man von einem unsymmetrischen Knoten, haben sie dagegen die gleiche Orientierung ist der Knoten als ganzes symmetrisch, bzw. regelmäßig.
Beim Spierenstich wird die symmetrische Bindemöglichkeit verwendet.
Letztendlich gibt es 4 verschiedene Anwendungsformen. Der Einfache Spierenstich dient zum Verlängern eines Seiles mit einem anderen Seil. Wenn man an den Seilenden oder Halben Knoten zieht, zieht sich der Knoten auseinander. Der Spierenstich (Ringform) ist letztendlich der gleiche Knoten wie links, nur ist er in ein einziges Seil geknüpft. Man kann die Ringform verkleinern, indem man an den beiden Seilenden oder Halben Knoten zieht. Dies benützt man beispielsweise als Verschluss bei Armbändern. Der Spierenstich (Tropfenform) kann ebenfalls zum Verbinden zweier Seile benutzt werden, er ist aber klobig. Beim Zug auf die Seilenden lässt er sich aber nicht aufziehen. Mit der gleichen Form kann man eine feste Schlaufe knüpfen, den Spierenstich (Schlaufenform), der sich hier durch Zug auf das Seil oder die Seilenden auch nicht verkleinern oder vergrößern lässt.
Mit dem Ende eines Seiles wird ein Halber Knoten so um das Ende eines anderen Seiles geknüpft, dass die beiden Seilenden des Halben Knotens mit dem anderen Seil parallel liegen. Dann wird mit dem Ende des anderen Seiles ein zweiter Halber Knoten so um das erste Seil geknüpft, dass die beiden Seilenden des Halben Knotens mit dem anderen Seil parallel liegen. Wichtig ist, dass die beiden Halben Knoten die gleiche Orientierung haben, dann passen sie besser zusammen. Bei Zug an beiden Seilen schieben sich die beiden Halben Knoten zusammen und liegen gleichmäßig aneinander an.
Nachdem man den ersten Knoten geknüpft hat, kann man – wenn möglich – die Seile horizontal umdrehen und als zweiten Knoten den gleichen Knoten, wie den ersten knüpfen. So erreicht man auch, dass beide Knoten die gleiche Orientierung haben.
Zum Lösen einfach an den beiden Seilenden ziehen, dann schieben sich die beiden Halben Knoten auseinander und der Spierenstich lässt sich lösen.
Achtung: Ein falsch geknoteter Spierenstich ist auf den ersten Blick fast nicht vom Richtigen zu unterscheiden.
Die Seile liegen parallel.
Benutzt man nur ein Seil und verbindet dessen beiden Seilenden mit dem Spierenstich erhält man einen Spierenstich (Ringform). Vergrößert man nur auf den Knoten, sieht man, dass der Knoten selbst keinen Unterschied zum Spierenstich als Verbindungsknoten von zwei Seilen hat. Das Seil kommt jeweils waagrecht aus dem Knoten heraus. Geknüpft wird er also wie der Einfache Spierenstich. In dieser Form wird der Spierenstich als Verschluss bei Armbändern verwendet. Im Bergsport in eine 2er Seilschaft, als es noch keine Klettergurte gab, wurde diese Form ebenfalls benutzt.
Macht man in ein Seil einen Überhandknoten so, dass noch zwei Meter Seilende frei bleiben, und legt man dieses Ende um die Brust und steckt es durch den Überhandknoten (immer so, dass die Seilenden mit dem Seil parallel liegen), zieht dann die Schlaufe enganliegend um den Brustkorb zu, knotet mit dem durchsteckten Ende einen weiteren Überhandknoten um das die Brust umspannende Seil, zieht das Ganze so zusammen, dass die entstehende feste Schlaufe eng am Brustkorb anliegt – dann hat man sich so eingebunden, wie das früher die Bergsteiger gemacht haben, als es noch keine Klettergurte gab. Gesichert wurde dieser Knoten mit einem weiteren Überhandknoten direkt hinter dem zweiten.
Hier haben die beiden halben Knoten auch jeweils die gleiche Orientierung und sind daher symmetrisch. Die Schlaufe ist stark und hübsch, aber klobig. Man kann sie aufbinden, indem man die beiden Knoten auseinanderschiebt und dann einen nach dem anderen überkippt[5]. Früher beim Klettern hieß er auch Mittelmannknoten.[6] Mit ihm wurde die Person zwischen zwei Personen z. B. in einer 3er-Seilschaft eingebunden. Heute nicht mehr Stand der Technik und sollte nicht verwendet werden.
Legt man je einen Doppelten Überhandknoten wie oben beschrieben um das andere Seil, entsteht ein Doppelter Spierenstich und damit eine besonders sichere Verbindung.
Noch eine größere Haltbarkeit erzeugt der Dreifache Spierenstich. Er wird von Anglern, Bergsteigern und Rettungskräften benutzt[9].
Der Spierenstek[14] und der Spierenschlag[15] sind Festmacherknoten und haben eine ausgezeichnete Führung. Der Spierenschlag ist ein Kreuzknoten (ABOK #1187) und kann in die Bucht gebunden werden. Wird auch als Bindeknoten verwendet, dann Beutelknoten genannt und oft auf Slip gelegt (ABOK #1244).
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