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Handelsunternehmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Spar Österreichische Warenhandels-AG (Markenname: SPAR Österreich-Gruppe, kurz Spar Österreich oder Spar AG) ist ein österreichisches Handelsunternehmen mit Sitz im Salzburger Stadtteil Taxham. Es ist in den Märkten Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn und Kroatien tätig. Das Unternehmen ist neben der zur Rewe Group gehörenden Rewe International AG das größte österreichische Handelsunternehmen[2] und seit 2020 Marktführer im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel.[3] 2024 feiert SPAR Österreich das 70-jährige Firmenjubiläum: 1954 wurde SPAR Österreich von Lebensmittelgroßhändler Hans F. Reisch in Tirol mit 100 selbstständigen Kaufleuten gegründet.[4]
SPAR Österreich-Gruppe | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1954 |
Sitz | Salzburg, Österreich |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 93.522 (inkl. Ausland)[1] |
Umsatz | 18,19 Mrd. EUR (inkl. Ausland)[1] |
Branche | Lebensmitteleinzelhandel |
Website | www.spar.at |
Stand: 2023 |
SPAR Österreich ist ein zu 100 Prozent privates österreichisches Familienunternehmen und unabhängig von Spar International. Die Anteile der Spar Österreich halten noch immer zum größten Teil jene Familien, die bei der Gründung der Spar AG ihre Betriebe in das Unternehmen eingebracht haben.
Der Vorstand setzt sich aus Hans K. Reisch (Vorstandsvorsitzender), Paul Klotz (Vorstand Lebensmittelhandel international), Marcus Wild (Vorstand Immobilien und neue Geschäfte (Innovationen)) und Markus Kaser (Vorstand Marketing, Einkauf und IT) zusammen.
Die Spar Österreich-Gruppe ist mit rund 1.556 Standorten[1] (Spar , Eurospar, Interspar und Maximarkt) in ganz Österreich vertreten (Stand: 31. Dezember 2023). Rund die Hälfte der Spar-Supermärkte, einige Eurospar-Märkte und die Spar express-Tankstellenshops werden von selbstständigen Kaufleuten geführt, die ihre Waren über den Spar-Großhandel beziehen.[5]
Insgesamt betrieb die Spar Österreich-Gruppe im Jahr 2023 im In- und Ausland rund 3.300 Standorte, davon etwa 240 im Sportfachhandel. Hinzu kommen 31 Einkaufszentren.[1] Dabei waren rund 93.522 Mitarbeitern im In- und Ausland bei Spar Österreich beschäftigt.[6] Der Konzern ist mit fast 52.000 Mitarbeitern[6][5] Österreichs größter privater Arbeitgeber (2023) und der größte private Lehrlingsausbilder (2023: über 3.000 Lehrlinge und 24 verschiedene Lehrberufe).[1] Im Lebensmitteleinzelhandel hält Spar in Österreich 2023 einen Marktanteil von 36,80 % und ist damit Marktführer vor der Rewe International AG.[7]
Die Spar Österreich-Gruppe ist das einzige österreichweit tätige Lebensmittelhandelsunternehmen, das zu 100 Prozent in österreichischem Besitz ist. Die Anteile befinden sich zu 93 % im Besitz der Gründerfamilien Reisch, Drexel und Poppmeier, deren Handelsunternehmen sich 1970 zur heutigen Spar Österreichische Warenhandels-AG zusammenschlossen. 7 % sind im Besitz von Kaufleuten, die nach 1970 beigetreten sind.[8]
Spar ist der weltweit größte freiwillige Zusammenschluss von Händlern zu einer Handelskette (44 Länder und über 12.500 SPAR-Märkten), die unter gleichem Namen und mit einheitlichem Logo auftreten, rechtlich jedoch eigenständige Gesellschaften sind.
Die positive Entwicklung der Spar in den Niederlanden, in Belgien, Deutschland und Dänemark veranlasste den Kufsteiner Großhändler Hans F. Reisch, eine Organisation nach diesem Vorbild auch in Österreich zu installieren.
Im Herbst des Jahres 1954 wurde die Handelsvereinigung SPAR Tirol/Pinzgau,[9][10] die aus seinem Unternehmen Andreas Hofer KG und dessen Kundenkreis hervorging, gegründet. Es schlossen sich zu dieser Zeit etwa 100 selbstständige Kaufleute zusammen.
Damit war die Basis für eine nationale Handelskette geschaffen. Schon ab dem Jahr 1959 war Spar flächendeckend in Österreich tätig.[11]
In den 1960er-Jahren wurde die Professionalisierung des Groß- und Einzelhandels vorangetrieben. Spar Österreich rationalisierte zum Beispiel den Lebensmittelhandel durch Einsatz von Rollbehältern beim Güterverkehr|Transport der Ware, der Einführung eines Bestellordersatzes oder die Installierung eines computergesteuerten Fakturierungssystems.
Aber nicht nur Erleichterungen in der Arbeit der Kaufleute bildeten Schwerpunkte, auch auf der Kundenseite gab es Änderungen: Spar Österreich gehörte zu den ersten, die auf Selbstbedienung setzten und die Geschäfte darauf ausrichteten. Der Einsatz von wirksamen Marketing-Methoden und -Konzepten und Investitionen in moderne Logistik hielten das Unternehmen auf Erfolgskurs.[11]
Die Gründung der Spar Österreichische Warenhandels-AG durch den Zusammenschluss aller damals bestehenden Spar-Großhändler war 1970 ein weiterer Meilenstein in der Geschichte.[10][11] Der Hauptsitz wurde von Wien nach Salzburg-Taxham verlegt und der Aufbau einer Filialorganisation begann. Die Interspar GmbH wurde als Tochter der Spar Österreich gegründet. Sie betreibt die Interspar-Hypermärkte und Gastronomie sowie die Maximärkte und drei Onlineshops in Österreich.[12]
In den 1980er-Jahren folgte der systematische Ausbau der Interspar-Hypermärkte zu kleinen Einkaufszentren. Diese bildete die Grundlage für die Entwicklung der großen Shopping-Center, die von SPAR European Shopping Centers (SES) betrieben werden.[13]
Im Jahre 1990 wurde die Schwestergesellschaft ASPIAG (Austria SPAR International AG) gegründet,[14] die heute ihren Sitz in Widnau in der Schweiz hat. Unter ihrer Beteiligung und fachlichen Führung entstanden in Italien, Slowenien, Ungarn, Tschechien und Kroatien eigene SPAR-Landesorganisationen.[11]
In den 2000er-Jahren konnte durch eine klare Strategie und eine Modernisierungsoffensive starkes Wachstum im In- und Ausland erzielt werden: Meinl und Maximarkt wurden im Inland, in Italien EPAM sowie Pellicano, in Ungarn Billa, Kaiser's und Plus übernommen. Der Marteintritt in Kroatien mit der Übernahme von vier Ipercoop-Standorten ermöglichte weiteres Wachstum. Mit der Gründung der SES Spar European Shopping Centers GmbH wurde die Marktführerschaft im Bereich Einkaufszentren in Österreich und Slowenien erreicht.[11]
In den 2010er-Jahren wuchs die Spar Österreich-Gruppe weiter[11] und expandierte u. a. durch die Übernahme von Zielpunkt-Standorten[15] und allen Billa-Märkten in Kroatien.[16] Mittlerweile ist die Spar Österreich-Gruppe ein mitteleuropäischer Handelskonzern und seit 2020 Marktführer im Lebensmittelhandel in Österreich.[7]
Bei Spar Österreich sind Märkte im Lebensmittelhandel in verschiedene Geschäftstypen eingeteilt, die sich nach Größe und Sortiment unterscheiden.
Neben den Unternehmensseiten der Vertriebsschienen, auf denen Informationen über das jeweilige Unternehmen zu finden sind (z. B. spar.at, interspar.at) betreibt Interspar mit der Interspar weinwelt, dem Onlineshop für Haushalt und Freizeit und dem Onlineshop für Lebensmittel drei Onlineshops.[18]
Die Hauptzentrale des Spar-Konzerns sowie des Tochterunternehmens Interspar befindet sich im Salzburger Stadtteil Taxham. Von diesem Standort aus werden alle wichtigen strategischen Unternehmensentscheidungen getroffen. Die Verwaltung und Belieferung der Filialen in den österreichischen Bundesländern erfolgt über die Lager in den sechs Zweigniederlassungen (Regionalzentralen) in Dornbirn, Wörgl, Marchtrenk, St. Pölten, Graz und Maria Saal. Auch das regional abgestimmte Marketing, die Belieferung der Märkte und der Betrieb des Tann-Fleischwerkes liegen in der Verantwortung der jeweiligen Niederlassung.[19]
In Wels befindet sich ein Zentrallager, das die Zweigniederlassungen vor allem mit langsamdrehenden Produkten versorgt. Mit dem Logistikzentrum in niederösterreichischen Ebergassing betreibt Spar in Österreich acht Lebensmittellager.[20]
Die Spar ICS (Spar Business Services, Information and Communication Services), die IT-Gesellschaft der Spar-Österreich Gruppe mit Hauptsitz in Salzburg, ist für alle IT-Belange der Unternehmensbereiche Lebensmittelhandel (Spar), Sportfachhandel (Hervis) und Shopping-Center (SES) zuständig. Neben dem Hauptsitz in Salzburg befinden sich Standorte in Wien, Wernberg (Kärnten), Mestrino (Provinz Padua in Italien), Bicske (Ungarn), Ljubljana (Slowenien) und Zagreb (Kroatien). Insgesamt beschäftigt die Spar-ICS rund 700 IT-Mitarbeitende.[21]
Zur Spar Österreich-Gruppe gehören Beteiligungen an:[1]
Die Spar Österreichische Warenhandels-AG ist mit ihrer Tochtergesellschaft, der SPAR European Shopping Centers, einer der größten Betreiber und Entwickler von Einkaufszentren in Österreich. Sie entwickelt und betreibt Shopping-Destinationen in sechs Ländern: Ob Nahversorgungs- und Stadtteilcenter, multifunktionale Innenstadtquartiere, überregionale Shopping-Magneten oder eine gemanagte Einkaufsstraße.[22]
Im benachbarten Ausland ist Spar über die Austria Spar International AG (Aspiag), welche ihren Sitz im schweizerischen Widnau hat, vertreten:[23]
Die über 1.500 Auslandsstandorte beschäftigen mehr als 38.000 Mitarbeitende.[1]
Die Spar Österreich-Gruppe vertreibt rund 30 Eigen- und Exklusivmarken. Unter anderem sind dies:[25]
Spar Österreich ist als Unternehmen in den Branchen Einkaufszentren und Lebensmittelhandel Träger der österreichischen Staatlichen Auszeichnung.[26]
Spar Österreich fasste 2015 eine Kartellstrafe von 30 Millionen und 2016 eine weitere von 10,21 Millionen Euro wegen verbotener Preisabsprachen ab.[27] Beide Strafen zusammen entsprechen knapp einem Viertel des 2014 erwirtschafteten Nettogewinns von 168,2 Millionen Euro. Die 30 Millionen-Strafe war bis dahin die höchste gegen ein Unternehmen in Österreich verhängte.[28] Der damalige Spar-Chef Gerhard Drexel (Sohn von Firmenmitbegründer Luis Drexel[29]) wurde zudem wegen eines Verstoßes gegen das Arbeitszeitgesetz zu einer Geldstrafe von 52.730 Euro verurteilt.[30] Dieses Urteil wurde später aufgehoben und Drexel stattdessen im November 2016 zu 120 Stunden gemeinnütziger Tätigkeit in einer Einrichtung für Behinderte, Kinder und Jugendliche oder Obdachlose verpflichtet.[31][32]
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