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müheloser, meist im Internet ausgeübter, unreflektiert-ahnungsloser Aktivismus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Slacktivism, seltener Clicktivism, deutsch etwa Faulpelzaktivismus oder Sofa-Aktivismus[1] bezeichnet eine Form des Aktivismus, welcher ohne besondere Anstrengung und ohne längere Beschäftigung mit dem Gegenstand, zumeist online, nachgegangen wird.[2]
Der Anglizismus Slacktivism ist ein Kofferwort, entstanden aus der Verschmelzung der zwei englischen Begriffe „slacker“ (dt. „Faulenzer“ oder „Nichtstuer“) und „activism“ (dt. „Aktivismus“). Der Begriff ist ein Pejorativum und in aller Regel abwertend gemeint.
Slacktivism tritt oft in Erscheinung im Kontext sozialer Netzwerke und ähnlicher digitaler Plattformen. Nutzer unterstützen eine für gut befundene Sache „bequem“[3] via digital-öffentlichem und sichtbarem „Klick“[4], allerdings ohne weiteres Engagement außerhalb der digitalen Sphäre. Es finden keine „realen Protestaktionen“[1] statt. Kritiker unterstellen, dass solche Handlungen keinerlei politischen oder sozialen Einfluss auf die reale Welt haben:
“Slacktivism” is an apt term to describe feel-good online activism that has zero political or social impact. It gives those who participate in “slacktivist” campaigns an illusion of having a meaningful impact on the world without demanding anything more than joining a Facebook group.
„„Slacktivism“ ist ein Begriff für sich gut anfühlenden Online-Aktivismus, der null politische oder soziale Auswirkungen hat. Er erzeugt bei denjenigen, die an “slacktivistischen” Kampagnen teilnehmen die Illusion, einen nennenswerten Einfluss auf die Welt zu haben, ohne dem einzelnen mehr abzuverlangen, als einer Facebook-Gruppe beizutreten.“
Der Tagesspiegel schreibt: „Auf dem Sofa fläzen, klicken, „Slacktivism“ statt harter, konkreter Aktion.“[6] Die Süddeutsche Zeitung spricht von „einer Beteiligung für Bequeme (slacker), die sich in einem Gefällt-mir-Klick schon erschöpft hat“[7] und die Berliner Zeitung nennt die Synonyme „Faulpelzaktivismus“ und „Sofa-Aktivismus“.[1]
„Beim Fernsehen nebenher mal einen Text über Klimaschutz mit "Gefällt mir" versehen: Das wird als Clicktivism oder Slacktivism bezeichnet; die englischen Kofferwörter stehen für click activism, Klick-Aktivismus, und slacker activism, Faulenzer-Aktivismus. Man muss sich nicht mit Argumenten auseinandersetzen, wenn man schnell etwas likt, man kann einer Laune nachgeben, kann sein Gewissen beruhigen - fertig.“
Zudem ist Slacktivism oft ein Akt der Selbstdarstellung: so „geht es zu einem gewissen Grad darum, vor Freunden und Bekannten Eindruck zu schinden“.[4]
Als Gegenteil von Slacktivism wird Engagement bezeichnet „bei dem es um mit den eigenen Wertvorstellungen und Überzeugungen konsistentes Verhalten geht“.[4]
Eine Studie mit 1345 Teilnehmern kam 2013 zu dem Ergebnis, dass 93,3 % der Teilnehmer schon einmal eine als Slacktivism kategorisierte Tätigkeit durchgeführt hatten.[9] Am häufigsten vertreten war das Liken und Teilen von Posts von Non-Profit-Organisationen (64,4 % bzw. 51,3 %), gefolgt vom Unterschreiben von Online-Petitionen (47,9 %). Nur 3,3 % wechselten ihr Profilbild mindestens einmal pro Woche zugunsten einer Non-Profit-Organisation. Primär untersuchte die Studie die Lebenszufriedenheit der Teilnehmer. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Slacktivism die Lebenszufriedenheit negativ beeinflusste; Probanden, die viel Slacktivism betrieben, waren weniger zufrieden.
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