Sinzing
Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Sinzing ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern. Die Stadtrandgemeinde liegt westlich von Regensburg und stellt sich vor allem als Wohngemeinde dar.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 59′ N, 12° 2′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Regensburg | |
Höhe: | 338 m ü. NHN | |
Fläche: | 44,03 km2 | |
Einwohner: | 7569 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 172 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 93161, 93152 | |
Vorwahlen: | 0941, 09404 | |
Kfz-Kennzeichen: | R | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 75 199 | |
LOCODE: | DE SI3 | |
Gemeindegliederung: | 27 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Fährenweg 4 93161 Sinzing | |
Website: | www.sinzing.de | |
Erster Bürgermeister: | Martin Brix (CSU) | |
Lage der Gemeinde Sinzing im Landkreis Regensburg | ||
Sinzing als „Tor zum Labertal“ liegt an der Schwarzen Laber und der Donau, etwa acht Kilometer westlich von Regensburg.
Es gibt 27 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):
Sinzing wurde 921 erstmals urkundlich erwähnt. 1031 wurde der Gemeindeteil Eilsbrunn erstmals erwähnt, der im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden fast vollständig zerstört wurde, ebenso wie die Burganlage der Burg Niederviehhausen in Niederviehhausen, von der nur noch der Turm steht. Ab 1145 existierte bei Sinzing eine Fährverbindung über die Donau, deren Abgaberecht beim Kloster Prüfening lag.[4] Bis 1485 gehörte diese Flussquerung zur Handelsroute Regensburg-Nürnberg. Die Ortsgeschichte ist mit dem Adelsgeschlecht der Sinzinger verbunden. Bis zum 17. Jahrhundert wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Wein angebaut.
Die durch das bayerische Gemeindeedikt 1818 begründete Gemeinde Sinzing umfasste die folgenden Orte:[5]
Im 19. Jahrhundert gab es zahlreiche Mühlen und seit 1836 mehrere auf Initiative des Verlegers Friedrich Pustet betriebene Papierfabriken sowie eine Tabakfabrik. Die hohe Zahl der Arbeiter und ihre Aufgeschlossenheit machte Sinzing zum „roten Dorf“, wie es bereits kurz nach 1900 genannt wurde. Sinzing war in Folge durch die vielen ansässigen Arbeiter eine Hochburg der Sozialdemokratie. Sehr aktiv, auch in kultureller Hinsicht waren die „roten Radler“, eine organisierte Radfahrergruppe, die in Sinzing als „Solidarität Sinzing“ als sozialdemokratische Sportlergruppe auftrat. Die Dominanz der Sozialdemokraten in Sinzing hielt an, bis zum Erscheinen der NSDAP und bis zum 22. März 1933 als der sozialdemokratische Bürgermeister Georg Pommer von der NSDAP seines Amtes enthoben wurde und durch einen Bürgermeister der NSDAP ersetzt wurde. Der Vertreter der Kreisleitung der NSDAP aus Regensburg forderte die Mitglieder des Gemeinderates in dieser Sitzung dann auf „fortan im Sinne der nationalen Erhebung die gemeindlichen Geschäfte zu führen“.[6]
Der Fährbetrieb an der Donau bei Sinzing, der mindestens seit 1145 bestand, wurde mit der Eröffnung des Autobahnanschlusses an die A3 im Jahr 1966 eingestellt.[7] Die inzwischen motorisierte Fähre Prüfening verbindet weiterhin den Regensburger Stadtteil Großprüfening mit Kleinprüfening in der Gemeinde Sinzing.
Im Jahr 1946 wurde die Gemeinde Kleinprüfening eingegliedert.[8] Am 1. Juli 1972 entstand im Zuge der Gemeindegebietsreform durch Zusammenlegung der ehemals selbständigen Gemeinden Sinzing, Viehhausen, Eilsbrunn und Bergmatting die Gemeinde Sinzing.[9]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 5700 auf 7390 um 1690 Einwohner bzw. um 29,7 %.
Der Gemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern und dem Ersten Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 führte das rechts dargestellte Ergebnis zu folgender Sitzverteilung:
Bei der Wahl 2020 haben von den 5.955 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Sinzing, 4.238 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 71,17 Prozent lag.[11]
Berufsmäßiger Erster Bürgermeister ist Martin Brix (CSU). Er ist seit 23. Januar 2024 im Amt.[12]
Sein Vorgänger Patrick Grossmann war ab 2008 im Amt und wurde zuletzt bei den Kommunalwahlen 2020 mit 62,39 %[13] bestätigt. Durch seinen Einzug in den Bayerischen Landtag wurde die außerturnusmäßige Bürgermeisterwahl vom 21. Januar 2024 erforderlich, bei der sich Martin Brix mit 50,1 % durchsetzte.[12]
Liste der Bürgermeister von Sinzing:[14]
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Blasonierung: „Über einer gesenkten, eingeschweiften, fünfmal von Silber und Blau geteilten Spitze gespalten von Silber und Rot; vorne ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, hinten auf silbernem Dreiberg ein silberner natürlicher Rosenstrauch.“[15] | |
Wappenbegründung: Die vier im Rahmen der Gebietsreform 1972 zur neuen Gemeinde Sinzing zusammengeschlossenen Gemeinden haben sich in gerichts- und grundherrschaftlicher Beziehung verschiedenartig entwickelt. In den Gemeindeteilen Bergmatting, Eilsbrunn und Sinzing hatte die Klosterhofmark Prüfening umfangreichen Grundbesitz. Dies wird durch das Wappen des Klosters Prüfening – auf silbernem Grund ein durchgehendes rotes Kreuz – dargestellt. Die Gemeindeteile Viehhausen und auch Eilsbrunn waren überwiegend in adeligem Familienbesitz. Das Wappen der Freiherren Rosenbusch fand bereits im alten Gemeindewappen von Viehhausen Verwendung. Im Wappen der Gemeinde Sinzing weist das redende Wappen auf die Familie Rosenbusch hin. Das mittelalterliche Geschlecht der Herren von Laber, die im gesamten Laber-/Donauraum eine Rolle spielten, ist durch ihr Wappen – fünfmal von Silber und Blau geteilt – ebenfalls im neuen Gemeindewappen vertreten. |
Sinzing hat eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Handels-, Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben. Die örtliche Nahversorgungssituation ist gut.
Für das Gemeindegebiet erscheinen Ausgaben der Tageszeitungen Mittelbayerische Zeitung und Regensburger Zeitung[22], sowie wöchentlich das Anzeigenblatt der Mittelbayerischen Zeitung, die Rundschau. Die Bürgerzeit, eine landkreisweite monatliche Zeitung durch den Verleger Stefan Kolleth sowie das Regensburger Wochenblatt, eine Ausgabe der Wochenblatt Verlagsgruppe wurde bis Ende 2021 eingestellt. Im Gemeindegebiet können neben den überregionalen Programmen auch die Radiosender Radio Charivari, Radio Gong FM und der regionale Fernsehsender TVA empfangen werden.
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