Silbercyanid

chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Silbercyanid ist das Cyanidsalz des Silbers. Es besitzt die Formel AgCN.

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...
Strukturformel
Silberion   Cyanidion
Allgemeines
Name Silbercyanid
Summenformel AgCN
Kurzbeschreibung

weiße, geruch- und geschmacklose hexagonal-rhomboedrische Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 506-64-9
EG-Nummer 208-048-6
ECHA-InfoCard 100.007.317
PubChem 10475
Wikidata Q417298
Eigenschaften
Molare Masse 133,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,95 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

320 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

2,2·10−5 % (Wasser, 20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300+310+330318410
EUH: 032
P: 262280301+310+330302+352310304+340+310305+351+338+310[2]
MAK

2 mg·m−3[2]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

146,0 kJ/mol[5]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).
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Darstellung

Silbercyanid kann durch Reaktion einer Silbernitratlösung mit einer Kaliumcyanidlösung gewonnen werden.[6]

Eigenschaften

Silbercyanid ist ein farbloses, geruchloses Salz, das sich bei Erwärmung auf 320 °C zersetzt. Die Zersetzung von Silbercyanid an der Luft liefert Cyanwasserstoff und nitrose Gase als flüchtige Produkte. Kohlenstoffdioxid setzt in Gegenwart von Feuchtigkeit, wie für Cyanide typisch, aus ihnen Blausäure frei.[2] Wie viele Cyanide ist Silbercyanid hochgiftig.

Verwendung

Silbercyanid entsteht bei der Gewinnung von Silber aus Silbererzen. Das Erz wird dabei mit einer wässrigen Natriumcyanidlösung und Luftsauerstoff behandelt, wobei das Silber in Silbercyanid überführt wird, das sich mit weiterem Cyanid zum löslichen Komplex Dicyanoargentat [NC-Ag-CN] verbindet. Diesen Prozess nennt man Cyanidlaugerei.[1] Verwendet wird Silbercyanid unter anderem bei der Galvanisierung (Versilberung) sowie bei der Herstellung von Isonitrilen.

Einzelnachweise

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