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deutscher Bankdirektor, Literaturkritiker und Journalist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sigmund Schott (* 8. August 1852 in Rödelheim; † 2. April 1910 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Bankdirektor, Literaturkritiker und Journalist.
Sigmund Schott besuchte das Frankfurter Philanthropin und nahm dann „eine Stellung im Warenfach an“.[1] Ende der 1860er Jahre trat er in die Effecten- und Wechselbank ein, wo er lange Zeit wirkte und zuletzt Prokurist dieser Bank war. Politisch war Schott Demokrat und in verschiedenen Vereinen in Frankfurt aktiv, so im „Demokratischen Klub“ und „Demokratischen Verein“.[2] Viele Jahre war er Vorstandsmitglied des „Kaufmännischen Vereins“. Schott wirkte als Journalist in vielen Zeitungen als geschätzter Mitarbeiter mit, so in der Frankfurter Zeitung von Leopold Sonnemann,[3] der National-Zeitung, der Allgemeinen Zeitung München, der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung, der Zeitschrift Das literarische Echo, der Wiener Abendpost, der Zeitung Die Woche und anderen.
Schott stand über viele Jahre mit bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit in persönlichem und brieflichem Kontakt. Dazu gehörten Ludwig Walesrode, Guido Weiss, Gottfried Keller, Wilhelm Raabe, Theodor Fontane, Emil Rittershaus, Wilhelm Heinrich Riehl, Eduard Engel, Karl Marx, Ricarda Huch, Marie von Ebner-Eschenbach, Karl Frenzel und andere. Die größten erhaltenen Briefwechsel betreffen Wilhelm Raabe und Paul Heyse.
Er gehörte der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt an.[4] Sigmund Schott war ein Bibliophiler, der eine große Sammlung von Werken Lessings hinterließ. Zirka 450 Bücher von und über Lessing wurden 1948 aus dem Nachlass an die Yale-Universität verkauft. Ein Buch von Laurence Sterne, das Schott aus dem Nachlass Arthur Schopenhauers erworben hatte, befindet sich heute in der Frankfurter Stadt- und Universitätsbibliothek.[5]
Schott heiratete am 27. Mai 1881 Flora Lehmann. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor: Paul Moses Schott (* 22. Juni 1882; † 1936), bis zu seiner „Beurlaubung“ im Jahr 1933 Studienrat am Gymnasium in Dillenburg,[6] Johanna Schott (* 4. September 1883; † 1952), Bernhard Ludwig Schott (* 14. Dezember 1884; † 1944), ermordet im KZ Auschwitz mit seiner Frau und zwei Kindern; Jacob Georg Fritz Schott (* 23. November 1888; † 1955) und Lucie Margarete Schott (* 30. Oktober 1893; † 1956).[7]
Schott starb am 2. April 1910 in Frankfurt und wurde am 5. April 1910 im Offenbacher Krematorium eingeäschert. Hier sprachen unter anderem sein Chef, der Bankdirektor Karl Herzberg, und Carl Theodor Curti als Abgesandter des „Demokratischen Vereins“ des „Journalisten- und Schriftstellervereins“, dem Schott seit 1888 angehörte.[8] „Im Auftrage der ‚Loge zur aufgehenden Morgenröthe‘[9] widmete Heinrich Emden[10] dem Jugendfreund die üblichen drei Rosen.“[11]
Der Frankfurter Bankier Sigmund Schott wird in den Forschungen zu Theodor Fontane,[56] Karl Marx,[57] Wilhelm Raabe[58][59] und auch im Antiquariatshandel häufig mit dem gleichnamigen Politiker oder dem gleichnamigen Statistiker verwechselt; beziehungsweise es werden Lebensdaten und Wirkungsstätten vermischt oder vertauscht.
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