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russischer Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sewer Felixowitsch Gansowski (russisch Север Феликсович Гансовский; * 15. Dezember 1918 in Warschau; † 6. September 1990 in Moskau) war ein Science-Fiction-Autor der Sowjetunion.
Gansowskis Vater polnisch-lettischer Abstammung starb schon 1920, seine Mutter wurde während der stalinistischen Repressionen in den 1930er Jahren umgebracht. Er arbeitete als Schauermann, Matrose und Elektromonteur, besuchte die Abendschule in Leningrad und meldete sich bei Kriegsausbruch freiwillig an die Front. 1942 wurde er schwer verwundet und daraufhin demobilisiert. Er arbeitete auf einem Gestüt in Kasachstan, als Briefträger und Lehrer. Nach Kriegsende studierte er in Leningrad an der Philologischen Fakultät der Universität und begann noch während der Studienzeit mit ersten Veröffentlichungen: Reportagen, Buchbesprechungen und Kinderliteratur. 1959 reichte er zu einem Unions-Preisausschreiben zwei Einakter unter verschiedenen Pseudonymen ein, die den 1. und 2. Preis erhielten. Jury-Vorsitzender war Nikolai Pogodin.[1]
Seine Erzählung Vincent van Gogh wurde 1985 von Horst Seemann bei der DEFA unter dem Titel Besuch bei van Gogh verfilmt. Weitere Verfilmungen seiner Werke sind der Zeichentrickfilm Poligon von 1977 und der Kinofilm День гнева (Der Tag des Zorns, 1985).
1989 gewann Gansowski den wichtigsten russischen SF-Preis, den Aelita-Preis, für seine Kurzgeschichtensammlung Инстинкт?. Neben seinen zahlreichen, in viele Sprachen übersetzten Erzählungen trat er auch als Grafiker hervor und illustrierte unter anderem die Erstausgabe des Romans Die Schnecke am Hang von den Gebrüdern Strugazki.
„Gute, solide SF handelt, wie jede andere Kunstgattung von uns, von den Menschen. Nicht Kyborgs, nicht Reisen in die Vergangenheit oder Zukunft, nicht dreiäugige Monstren und geheimnisvolle Strahlen sind die Hauptsache darin, sondern der Mensch von heute und die Wechselbeziehung zwischen ihm und der Umwelt.“ Gansowski geht es darum, durch das Erzählte ein besseres Verständnis der ’’neuralgischen Punkte’’ der Gegenwart zu erreichen. Er trat für eine technologiekritische Entwicklung ein: „Meiner Meinung nach hängt die Zukunft letztendlich nicht von der Technologie, sondern von moralischen und politischen Entscheidungen ab.“[1]
„Ich lag in meinem feuchten Graben und dachte über die Deutschen nach. Über jene deutschen Soldaten, die in genauso nassen Schützengräben gegenüber unserer Stellung lagen, über jene, die sie in diese Gräben getrieben hatten, und über das furchtbare Schicksal eines ganzen von den Nazi betrogenen Volkes…“[1]
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