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Bauwerk in Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Sender Gaisberg ist ein Grundnetzsender der ORS GmbH für Hörfunk und TV, der auf dem 1287 m hohen Gaisberg bei Salzburg steht.
Sender Gaisberg SALZBURG 1 | ||
---|---|---|
Südansicht der Großsendeanlage Gaisberg | ||
Basisdaten | ||
Ort: | Gaisberg bei Salzburg | |
Bundesland: | Salzburg | |
Staat: | Österreich | |
Höhenlage: | 1287 m ü. A. | |
Verwendung: | Rundfunksender | |
Zugänglichkeit: | Sendeturm öffentlich nicht zugänglich | |
Besitzer: | Österreichische Rundfunksender GmbH | |
Turmdaten | ||
Bauzeit: | 1956 | |
Betriebszeit: | seit 1956 | |
Letzter Umbau (Turm): | 1981 | |
Gesamthöhe: | 100 m | |
Daten zur Sendeanlage | ||
Wellenbereich: | Band II, Band III, Band IV+V | |
Rundfunk: | Hörfunk, Fernsehen | |
Sendetypen: | UKW, DAB+, DVB-T2 | |
Positionskarte | ||
Der interne Name lautet: SALZBURG 1.
Der Sender Gaisberg verwendet als Antennenträger und Sendeturm einen 100 Meter hohen Stahlturm, der am 22. August 1956 in Betrieb ging und eine seit 1953 verwendete provisorische Sendeantenne ersetzte. 1981 wurde der Sendeturm um eine UHF-Fernsehantenne sowie Richtfunkantennen ergänzt, wodurch seine Höhe von 73 auf 100 Meter anstieg.
Der Sender Gaisberg besitzt aufgrund der exponierten Nordlage das größte Sendergebiet von Österreich. Man kann die Signale des Senders Gaisberg im Osten fast bis St. Pölten, teilweise mit RDS, empfangen. Auch die südwestliche Tschechische Republik wird erreicht. Richtung Süden ist er bis ins Tennengebirge zu empfangen. Durch die exponierte Lage des Gaisberges, reicht das Empfangsgebiet sowohl in den Großraum München, als auch in den Oberpfälzer Jura oder an die südlichen Ausläufer des Altmühltals heran. Die Lage auf 1287 m Seehöhe ermöglicht auch den reibungslosen Empfang bis in das niederbayerische Donautal, den Bayerischen Wald und die südliche Oberpfalz. Dies betrifft jedoch nur die 100 kW-Frequenzen ohne Richtstrahlung.
Im Jahr 1957 war der Sender auch Thema in einem Film: Im Heimatfilm Die Prinzessin von St. Wolfgang (Regie: Harald Reinl) wird die Errichtung des Senders gefeiert. Die beiden Hauptrollen hatten Marianne Hold und Gerhard Riedmann inne.
Auf dem Senderturm befindet sich eine Blitzmesstation, welche im Rahmen von ALDIS (Austrian Lightning Detection & Information System) gemeinsam mit der Technischen Universität Wien betrieben wird und der Blitzforschung dient. Die Messstation dient nicht der Blitzortung, sondern es werden seit 1998 direkte Blitzeinschläge in den Turm erfasst und bestimmte Parameter wie der zeitliche Blitzstromverlauf mit einem hochstromfesten Shunt gemessen und systematisch aufgezeichnet.[1] Da die Station nur eine von wenigen weltweit ist, wird sie auch zur Grundlagenforschung verwendet, auf die beispielsweise die Windradhersteller vermehrt zugreifen.[2]
Programmname[3] | Frequenz | Senderlogo | ERP | Himmelsrichtung | Polarisierung | RDS PS |
---|---|---|---|---|---|---|
Ö1 | 90,9 MHz | 100 kW | Rundstrahlung | horizontal | __OE_1__ | |
Energy Salzburg 1) | 94,0 MHz | 0,27 kW | West | gemischt | _ENERGY_ | |
Hitradio Ö3 | 99,0 MHz | 100 kW | Rundstrahlung | horizontal | __OE_3__ | |
Radio Salzburg | 94,8 MHz | 100 kW | Rundstrahlung | horizontal | *Radio_S | |
oe24 Radio 3) | 101,8 MHz | 10 kW | Rundstrahlung | horizontal | _OE_24__ | |
Radio Oberösterreich | 101,2 MHz | 10 kW | Nordost | horizontal | *RADIO*_ / **OOE**_ | |
FM4 | 104,6 MHz | 100 kW | Rundstrahlung | horizontal | __FM4___ | |
Welle 1 | 106,2 MHz | 2 kW 2) | Nordost, Süd | gemischt | 'WELLE_1 |
DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt. Seit 11. Dezember 2019 sendet der Österreichische Bundesmux I im Kanal 5B. Seit 21. Juni 2024 senden die Blöcke 9A Mux III und 12B Mux II.[4]
Block | Programme | ERP (in kW) |
Antennen- diagramm rund (ND), gerichtet (D) |
Gleichwellennetz (SFN) |
---|---|---|---|---|
5B
DAB+ Austria (A101) |
DAB-Block des österreichischen Bundesmux:
|
5,6 | D (270–110°) |
in Planung: Lend (Luxkogel)[5] |
9A MUX III-SO (A203) |
|
5,6 | D | Salzburg (Gaisberg) |
12B Mux II Sbg/OÖ (A303) |
|
5,6 | D | Salzburg (Gaisberg) |
Im Zuge der Umstellungen auf den neuen Standard DVB-T2 wurde MUX B am 19. April 2016 und MUX A am 20. April 2017 umgestellt[6]. Der Empfang von allen Multiplexen ist nur mit entsprechender simpliTV-Hardware wegen der Grundverschlüsselung möglich. ORF 1, ORF 2 Wien und ATV2, sowie alle Radiosender werden im (H.264)-Codec MPEG-4 AVC unverschlüsselt verbreitet. Der lokale MUX C wird nicht genutzt.
Multiplex | Kanal | Programme im Bouquet | ERP | Polarisation | Antennendiagramm rund (ND)/gerichtet (D) |
---|---|---|---|---|---|
MUX A | K32 (562 MHz) | Fernsehen:
HbbTV/Radio:
|
40 kW[7]
(max. 80) |
horizontal | ND (rund) |
MUX B | K29 (538 MHz) | Fernsehen:
HbbTV: |
40 kW[7]
(max. 80) |
horizontal | ND (rund) |
MUX D | K47 (682 MHz) | Fernsehen: | 32 kW[7] | horizontal | ND (rund) |
MUX E | K38 (610 MHz) | Fernsehen: | 25 kW[7] | horizontal | ND (rund) |
MUX F | K42 (642 MHz) | Fernsehen:
HbbTV/Radio:
|
25 kW[7]
(max. 32) |
horizontal | ND (rund) |
Die Reichweite der MUXe entspricht ungefähr der technischen Reichweite des früheren, analogen ORF 2-Signals in Deutschland. Somit werden sowohl die grenznahen bayerischen Gebiete als auch der Großraum München mit entsprechender Dachantenne terrestrisch mit den ORF-Programmen versorgt. Bereits 1998 wurde auf Betreiben deutscher Privatsender die Sendeleistung des Kanals ORF eins in westlicher Richtung reduziert, da dieser mit ihnen bei TV-Filmpremieren in direkte Konkurrenz trat und zudem keine Werbeunterbrechungen hatte.[8]
Bis zur Umstellung auf DVB-T am 4. Juni 2007 wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:
Kanal | Frequenz (MHz) |
Programm | ERP (kW) |
Antennendiagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
---|---|---|---|---|---|
8 | 196,25 | ORF 1 | 100 | D | H |
29 | 535,25 | ATV+ | 800 | D | H |
32 | 559,25 | ORF 2 (Salzburg) | 800 | D | H |
36 | 591,25 | TW1/ORF 2 (Oberösterreich) 1) | 300 | D | H |
Bis zur Umstellung auf DVB-T2 wurden folgende Programme per DVB-T verbreitet:[9]
Multiplex | Kanal | Programme im Bouquet | ERP | Polarisation | Antennendiagramm |
---|---|---|---|---|---|
MUX A | K32 (562 MHz) | ORF eins, ORF 2 Salzburg, ORF 2 Oberösterreich, ATV | 80 kW | H | ND (rund) |
MUX B | K29 (538 MHz) | Puls 4, ORF III, ORF SPORT +, 3sat, ServusTV | 80 kW | H | ND (rund) |
MUX C verbreitete bis 31. Jänner 2012 das danach eingestellte Programm von Salzburg Plus. Lizenzinhaber war die „Mediahaus OG“. Ein Antrag auf den Betrieb von RTS Regionalfernsehen Salzburg wurde im Februar 2010 zurückgewiesen. Von Mai 2008 bis Dezember 2010 sendete DVB-H auf Kanal 47 mit 12,6 kW. Am 19. April 2016 wurde MUX B sowie ATV auf MUX A zugunsten von DVB-T2 abgeschaltet. Am 20. April 2017 wurde DVB-T endgültig abgeschaltet.
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