Seegräben
Gemeinde in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Seegräben (zürichdeutsch Seegrebe[5]) ist eine politische Gemeinde im Kanton Zürich, Schweiz. Sie liegt im Zürcher Oberland und gehört zum Bezirk Hinwil.
Seegräben | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Hinwil |
BFS-Nr.: | 0119 |
Postleitzahl: | 8607 Aathal-Seegräben |
Koordinaten: | 700774 / 244495 |
Höhe: | 536 m ü. M. |
Höhenbereich: | 495–582 m ü. M.[1] |
Fläche: | 3,77 km²[2] |
Einwohner: | 1469 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 324 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 16,1 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Marco Pezzatti (FDP) |
Website: | www.seegraeben.ch |
Lage der Gemeinde | |
Der Einbaum im Wappen steht in einem Zusammenhang mit den Pfahlbauern. Jakob Messikommer (Robenhausen/Wetzikon) erforschte 1858 im Robenhauser Ried, auf Gemeindegebiet von Seegräben, eine Pfahlbausiedlung und leistete damit wesentliche Grundarbeiten zur Pfahlbauerforschung.
Zur Gemeinde Seegräben gehören die Dorfteile Seegräben, Aathal, Ottenhausen ZH, Steinberg, Aretshalden, Wagenburg und Sack. Sie liegt unmittelbar am südwestlichen Ende des Pfäffikersees in einer sanfthügeligen Landschaft.
Am Seeufer entlang erstrecken sich einige grosse Riedgebiete, welche zum national geschützten Naherholungsgebiet rund um den See gehören. Von der Gemeindefläche dienen 49,9 % der Landwirtschaft, 15,5 % ist mit Wald bedeckt, 5,3 % ist Verkehrsfläche und 10,4 % Siedlungsgebiet, 10,4 % sind Gewässer.
Die Topographie ist geprägt durch die Moränen des Linthgletschers, welcher sich während der letzten Eiszeit über das Gebiet erstreckte. Der Aabach durchfliesst ein Tal, an dessen steilen Flanken sich die typische Nagelfluh (Aathalschotter) zeigt. Darin finden sich zahlreiche kleinere und grössere Grotten. Die grösste davon, die sogenannte Franzosenhöhle, ist ca. 24 Meter lang und bis zu 2 Meter hoch. Koord. 699'803/244'000.[6]
Am 31. Dezember 2021 lebten in der Gemeinde Seegräben 1423 Menschen.[7]
Am 31. Dezember 2021 gehörten 38,44 Prozent der Bevölkerung der evangelisch-reformierten Kirche und 18,48 Prozent der römisch-katholischen Kirche an.[8]
Gemeindepräsident ist Marco Pezzatti (FDP) (seit 2014). Seine Vorgängerin war von 2010 bis 2014 Marlis Schmalzl (SVP). Pierre Derron (FDP) war bis 2010 Gemeindepräsident.[9]
Legislative ist die Gemeindeversammlung.
Mitglieder des Seegräber Gemeinderats (2022–2026) | |||
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Name | Amtsantritt | Ressort | Partei |
Marco Pezzatti | 2010 / 2014 | Gemeindepräsident/Präsidiales und Tiefbau & Planung | FDP |
Michael Berchtold | 2010 | Sicherheit | parteilos |
Markus Frischknecht | 2022 | Bildung | parteilos |
Katharina Hefti | 2010 | Gesellschaft & Gesundheit | parteilos |
Reto Gasser | 2018 | Hochbau & Kommunikation | SVP |
Nicole Fuchs | 2015 | Soziales | parteilos |
Patrik Jenal | 2022 | Finanzen & Umwelt | SVP |
Bei den Kantonsratswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Seegräben SVP 33,28 %, FDP 18,76 %, Grüne 14,56 %, glp 11,16 %, SP 10,2 %, EVP 5,02 %, CVP 2,07 %, BDP 1,85 %, EDU 1,75 %, AL 1,36 %.
Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Seegräben: SVP 43,93 % (+9,52), glp 12,18 % (−0,14), Grüne 10,08 % (−5,83), Mitte 8,33 % (+3,65), FDP 8,32 % (−3,41), SP 7,20 % (−6,01), EVP 3,95 % (−0,33), EDU 1,58 (+0,20).[10]
Im 19. Jahrhundert sorgte die Textilindustrie im Aathal für einen wirtschaftlichen Aufschwung. In jener Zeit wandelte sich die Gemeinde von einem Bauerndorf zu einem wichtigen Industriestandort. Die Landwirtschaft verlor gegenüber der industriellen Produktion an Bedeutung.
Heute ist die Gemeinde vor allem als Wohngemeinde geschätzt, die über eine gute Verkehrsanbindung an das Schienennetz und das kantonale Strassennetz nach Zürich verfügt. Die S-Bahn Zürich bedient die Station Aathal mit der S 14 Affoltern a. A. – Altstetten – Zürich HB – Oerlikon – Wallisellen – Hinwil . Ab dem Jahr 2020 läuft ein 2-jähriger Pilotversuch der Buslinie 846 jeweils von Mai bis Oktober an den Wochenenden im Halbstundentakt zwischen Uster, Bahnhof und Seegräben, Gemeindehaus. Früher verkehrte sehr unregelmässig die Postautolinie 909 ab Gemeindehaus zum SBB-Bahnhof.
Durch die Schliessung der Poststelle und des bedienten Bahnhofs hat die Gemeinde jedoch einiges an Infrastruktur verloren. Im ehemaligen Industriegebiet haben sich mehrere Firmen, unter anderem ein Autohändler, Otto's und das Sauriermuseum Aathal.
Die Jucker Farm AG ist eine der grössten Firmen in Seegräben. Schweizweit betreibt sie mehrere Bauernhöfe mit Hofrestaurant. Der Detailhändler Coop verkauft mehrere Produkte vom Juckerhof. Bekannt wurde der Bauernhof durch die Kürbisausstellung, die jedes Jahr stattfindet und von grossen Unternehmen wie der Europapark gemietet wird.
Der Dorfteil Sack beherbergt das Schulheim Villa RA.
Sehr bekannt ist das Sauriermuseum Aathal im gleichnamigen Dorfteil mit jährlich rund 100'000 Besuchern, es ist damit eines der meistbesuchten privaten Museen der Schweiz.. Zudem beherbergt die Gemeinde einen Abschnitt des Industriepfades Zürcher Oberland. Die Industrieanlagen in Aathal sind denkmalgeschützt und dank ihrem guten Zustand wichtige Zeugen der wirtschaftlichen Blütezeit des Zürcher Oberlandes im 19. und 20. Jahrhundert.
Das Dorfbild Seegräben ist von überregionaler Bedeutung. Mitte November findet entlang der Dorfstrasse der Weihnachtsmarkt «Winterzauber» statt.
Im Dorfkern, direkt neben der Kirche, befindet sich der Bauernhof der Familie Jucker, auf dem ab 1998 von Ende August bis Anfang November die grösste Kürbisausstellung[11] der Schweiz stattfand. Schon 1999 sollen 300'000 Besucher alleine während der Kürbis-Saison den Hof aufgesucht haben.[12] Der Bauernhof wandelte sich laut NZZ bis ins Jahr 2022 zu einem «Selbstbedienungslokal mit Spielplatz und Streichelzoo» und beschäftigt hunderte von Mitarbeitern. Die Lokalitäten dienen auch Seminar- und Weiterbildungszwecken.[13]
Im Dorfteil Sack finden sich Überreste eines früheren Schutzwalls, die sogenannte Heidenburg, welche jedoch durch den geplanten Autobahnbau akut bedroht ist. Zudem wurden in Ottenhausen Funde gemacht, welche auf die Existenz eines römischen Gutshofs sowie einer römischen Strasse hindeuten, welche vermutlich im Zusammenhang mit dem Römerkastell Irgenhausen standen.
Der Pfäffikersee, an welchem Seegräben liegt, ist dank seinen national geschützten Riedgebieten ein beliebtes Ausflugsziel und Erholungsgebiet.
In der Kirche Seegräben finden regelmässig Orgelzyklen und andere Konzerte statt.
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