Schmersau gehört zur Ortschaft Gladigau und ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]
Schnelle Fakten Hansestadt Osterburg (Altmark) ...
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Schmersau, ein Straßendorf mit Kirche, liegt 11 Kilometer westlich von Osterburg und zwei Kilometer südwestlich von Gladigau, mit dem es über die Kreisstraße 1074 verbunden ist; diese führt in östlicher Richtung nach Orpensdorf und Flessau.[4]
Nachbarorte sind Hagenau im Westen, Gladigau im Nordwesten, Orpensdorf und Rönnebeck im Nordosten, Natterheide im Südosten, sowie Späningen und Biesenthal im Südwesten.[4]
Mittelalter bis Neuzeit
Der Ort wurde 1337 erstmals urkundlich als smersowe erwähnt, beim Verkauf eines verlassenen Hofes durch Rule von Bismark an den Ortsschulzen.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Smersowe und Smersow aufgeführt.[6] Weitere Nennungen sind 1406 das dorpe to Smersow und 1687 Schmersow.[1]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort geplündert und teilweise zerstört.[7] Beckmann berichtete 1753 über diese Verhältnisse im grossen Krieg: der örtliche Pfarrer war 13 Mal ausgeplündert worden.[8]
Eingemeindungen
Das Dorf gehörte bis 1807 zum Stendalschen Kreis, danach bis 1813 zum Landkanton Osterburg im Königreich Westphalen, ab 1816 kam die Gemeinde in den Kreis Osterburg, den späteren Landkreis Osterburg in der preußischen Provinz Sachsen.[1]
Am 1. April 1939 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Schmersau und Orpensdorf zu einer Gemeinde mit dem Namen Schmersau.[9]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Schmersau in den Kreis Osterburg umgegliedert. Die Gemeinde Schmersau wurde am 1. Februar 1974 aufgelöst und mit ihrem Ortsteil Orpensdorf in die Gemeinde Gladigau eingemeindet.[10] Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Gladigau mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[11] Die Ortsteile Schmersau und Orpensdorf kamen dadurch zur neuen Ortschaft Gladigau und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).
Einwohnerentwicklung
Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr |
Einwohner |
1734 | 124 |
1772 | 129 |
1790 | 156 |
1798 | 166 |
1801 | 178 |
1818 | 168 |
1840 | 196 |
1864 | 209 |
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Jahr |
Einwohner |
1867 | [0]211[7] |
1871 | 191 |
1885 | 200 |
1892 | [00]199[12] |
1895 | 196 |
1900 | [00]195[12] |
1905 | 192 |
1910 | [00]186[12] |
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Jahr |
Einwohner |
1925 | 218 |
1936 | [0]183[7] |
1939 | 262 |
1946 | 422 |
1964 | 293 |
1971 | 271 |
2011 | [00]079[13] |
2012 | [00]079[13] |
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971:[1]
Die evangelische Kirchengemeinde Schmersau, die früher zur Pfarrei Schmersau bei Meßdorf gehörte,[17] wird heute betreut vom Pfarrbereich Gladigau im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Schmersau stammen aus dem Jahre 1675.[19]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[20]
- Die evangelische Dorfkirche Schmersau, ein spätromanischer Feldsteinbau aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, wurde im 19. Jahrhundert umgebaut.[7]
- Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
- Das Dorfgemeinschaftshaus wird zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr genutzt, die vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Schmersau e. V. unterstützt wird.[7]
- In Schmersau steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, eine Ziegelsteinwand mit angebrachter Tafel.[21]
- Ernst Kredel jun. (1893–1985), deutscher Offizier und Schriftsteller, geboren in Schmersau
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1978–1981, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 187 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 383, 128. Schmersau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 264 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00286~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1978–1981, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 279–281.
Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 298.
Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Band 2, 5. Teil, 1. Buch, VII. Kap. Berlin 1753, Spalte 48 (uni-potsdam.de).
Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 6, Nr. 37.
Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 13–19 (landkreis-stendal.de [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 187 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
So viele Einwohner zählen die einzelnen Orte. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 12. Januar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 11. April 2020]).
Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 88 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 12 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ballerstedt mit Klein Ballerstedt |
Düsedau mit Calberwisch |
Erxleben mit Möckern und Polkau |
Flessau mit Natterheide, Rönnebeck, Storbeck und Wollenrade |
Gladigau mit Orpensdorf und Schmersau |
Königsmark mit Rengerslage, Wasmerslage und Wolterslage |
Krevese mit Dequede, Polkern und Röthenberg |
Meseberg |
Osterburg mit Billerbeck, Kalandshofen, Schilddorf, Stadtrandsiedlung, Tornowshof, sowie Dobbrun, Krumke und Zedau |
Rossau mit Schliecksdorf, Geldberg, Groß Rossau und Klein Rossau |
Walsleben mit Uchtenhagen