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Schlagerrevue
Hörfunksendung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Schlagerrevue, oft auch Die Schlagerrevue, war eine Wertungssendung des Rundfunks der DDR, in der Neuproduktionen des Rundfunks und der Plattenfirma Amiga vorgestellt wurden. In den ersten vier Jahren hieß die Sendung Schlagerlotterie. Sie gilt als dienstälteste Hitparade der Welt.
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die Sendung wurde erstmals am 11. September 1953 von Moderator Heinz Quermann präsentiert und aus dem Funkhaus Leipzig, noch unter der Bezeichnung Schlagerlotterie, ausgestrahlt. Später wurde sie in Schlagerrevue umbenannt. Erste Musikredakteure waren von 1953 bis 1956 Gerhard Honig und Siegfried Mai. Nach Honig und Mai übernahm von 1958 bis 1963 Walter Kubiczeck, der am 11. September 1963, zum zehnten Jahrestag der Sendung, auf ausdrücklichen Wunsch von Heinz Quermann und gegen den Wunsch der Leitung des Senders, von Siegfried Jordan als Musikredakteur abgelöst wurde, die Redaktion. Siegfried Jordan betreute die Sendung von 1963 bis 1988. Auf ihn folgte von 1988 bis 1990 Frank Kaiser.
1957 wurde nach 231 Folgen der Schlagerlotterie vorerst ein Schlusspunkt gesetzt,[1] weil einige Funktionäre am Wortteil „Lotterie“ im Titel der Sendung Anstoß nahmen, da eine solche Bezeichnung für Glücksspiele nicht in das Bild der sozialistischen Gesellschaft passen würde.
Insbesondere durch eine Vielzahl von Hörerbriefen wurde die Sendung am 20. Oktober 1958 als „Schlagerrevue“ neu gestartet.[2] Mit diesem Wechsel gingen einige Neuerungen einher, die Siegfried Jordan im Lauf der Zeit durchsetzen konnte. So wurden die Neuvorstellungen ab dem Jahr 1958 in die 3 Blöcke A, B und C unterteilt, wobei Block A für das Funkhaus Leipzig, Block B für das Funkhaus Berlin und Block C für AMIGA standen.[3] Von Herbst 1963[4] wurden in jeder Sendung fünf neue Titel mit unbegrenzter Laufzeit zur Wertung vorgestellt; in der Wertung befanden sich zehn Titel. Die Zuhörer entschieden durch ihre Zuschriften die jeweiligen Platzierungen in deren wöchentlicher Hitparade. Mit dem Beginn des Jahres 1966[5] wurde die Zahl der Neuvorstellungen von fünf auf drei reduziert, sowie die bis dahin unbegrenzte Laufzeit, und damit die Verweildauer eines Titels in der Spitzengruppe, auf höchstens zehn Wochen eingeschränkt.
Die Hörer konnten mit ihren Zuschriften zunächst die Reihenfolge der drei neu vorgestellten Titel im Block A bestimmen, die dann in der darauffolgenden Woche noch einmal, in der von der Mehrheit der Zuhörer gewählten Rangfolge, gespielt wurden. Erst ab diesem Zeitpunkt waren diese Titel auch für die eigentliche Hitparade der besten 10, dem Block B mit den „Liedern, die sie zur Zeit bei uns am liebsten hören“, wählbar.
Eine weitere Neuerung von Siegfried Jordan war, dass die Folgen fortan nicht mehr als Aufzeichnungen vorproduziert, sondern live von Radio DDR I aus dem Sendestudio im Funkhaus in der Berliner Nalepastraße im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, Ortsteil Oberschöneweide, ausgestrahlt wurden. Um einen direkten und persönlichen Kontakt zu den Hörern zu halten, erfolgten gelegentlich auch Liveübertragungen als öffentliche Veranstaltungen aus Betrieben, Klubhäusern oder Ferienheimen. 1988 schied Jordan offiziell auf eigenen Wunsch bei der Schlagerrevue aus. Seinen Nachfolger Frank Kaiser unterstützte er aber weiterhin, wie unter anderem bei den Auszählungen zur Jahresendauswertung.
Über die Zeit der Wende in der DDR 1989 hinweg wurden bis zum 26. März 1990 insgesamt 1731 Sendungen ausgestrahlt, 7000 Titel vorgestellt und über sieben Millionen Zuschriften ausgezählt. Damit galt die Sendereihe mit einer Laufzeit von 36 Jahren und 3 Monaten, laut Auskunft von Heinz Quermann in der MDR-Sendung „Guten Abend: Heinz Quermann“ vom 14. Februar 1998, bereits zu diesem Zeitpunkt als die „längste Hörfunk-Hitparade der Welt“.[6] Mit dem Ende von Radio DDR I 1990 wurde die Schlagerrevue mit der 1731. Ausgabe am 26. März 1990 eingestellt.
Am 22. September 1996 trafen sich auf der Waldbühne in Schwarzenberg zahlreiche bekannte Künstler zu einer „allerletzten“ Schlagerrevue. Die 1732. Folge mit dem Titel „Das gibt’s nur einmal“ war eine Gala-Veranstaltung aus Anlass des 75. Geburtstages von Heinz Quermann, am 10. Februar desselben Jahres. Diese Schlagerrevue war eine Coproduktion mit dem MDR-Fernsehen, das die gesamte Veranstaltung live übertrug.[7]
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Jubiläumsausgaben
Zusammenfassung
Kontext
Tausend mal für Sie: Die Schlagerrevue
Jubiläumssendung zur 1000. Folge der Sendereihe von Radio DDR. Viele Künstler und andere Radiomoderatoren gratulieren.
Moderation: Heinz Quermann
Mitwirkende: Bisser Kirow, Radio Tanzorchester Prag Leitung: Josef Wobruva, Thomas Lück, Aurora Lacasa, Michael Hansen & Die Nancys, Manfred Uhlig, Maryla Rodowicz, Dani Marsan, Helga Brauer, Fred Frohberg, Lutz Jahoda, Günter Geißler, Onkel Stanislaus und seine Jazz-Opas mit Siegfried Krause, Chris Doerk, Andreas Holm, Die Puhdys, Peter Albert, Monika Herz, Hans-Jürgen Beyer, Kati Kovacz, Frank Schöbel mit Gruppe etc und das Fernsehballett
Weitere Gäste: Kurt Demmler, Wolfgang Brandenstein, Dieter Schneider, Gerhard Honig, Siegfried Mai, Walter Kubiczeck, Karin Kersten, Siegfried Jordan, Arndt Bause, Willibald Winkler, Günter Hansel, Hans Misersky
Die Fernsehaufzeichnung erfolgte während der Stereo-Live-Übertragung der Sendung im Hörfunk aus dem Haus der heiteren Muse in Leipzig.
Hörfunk Live-Sendung: Montag, 17. März 1975, 20:05 Uhr in Radio DDR I,
TV-Erstausstrahlung: Samstag, 22. März 1975, 20:00 Uhr im Fernsehen der DDR, 1. Programm[8]
Anmerkung: Im Unterschied zur Live-Ausstrahlung im Hörfunk wurde diese Folge vor ihrer TV-Erstausstrahlung von 115 Minuten auf 90 Minuten gekürzt.[9]
25 Jahre Schlagerrevue
Als Hörfunk-Sondersendung wurde am 11. September 1978, im Rahmen der 1174. Schlagerrevue-Folge, das 25-jährige Jubiläum der Sendereihe begangen. Die Sendung wurde von Radio DDR I ab 20:05 Uhr Live in Stereo aus dem Palast der Republik als öffentliche Veranstaltung übertragen.[10]
30 Jahre Schlagerrevue
Jubiläumsausgabe der Sendereihe als 1419. Folge der Hörfunkhitparade
Moderation: Heinz Quermann
Mitwirkende: Andreas Holm, Ina-Maria Federowski, Ivica Šerfezi, Ljupka Dimitrovska, Thomas Lück, Monika Herz, Dagmar Frederic, Peter Wieland, Gerd Christian, Anikó, Roland Neudert, Wolfgang Ziegler & Gruppe Wir (Band), Die Puhdys, Ekkehard Göpelt, Fred Frohberg, Helga Brauer, Lutz Jahoda, Rica Déus, Karel Gott, Hartmut Schulze-Gerlach (Muck), Monika Hauff & Klaus-Dieter Henkler, Frank Schöbel und das Kinder- und Jugendballett des VEB Filmfabrik Wolfen Leitung: Christa Künne-Lenz
Weitere Gäste: Ricarda Kaellander, Walter Kubiczeck, Karin Kersten, Alfred Knop, Hans-Joachim Wolfram, Sabine Herrmann, Dieter Schneider, Spejbl & Hurvinek, Hans Misersky, Peter Niedziella, Margot Ebert, Arndt Bause, Dieter Schneider, Siegfried Jordan
Diese Jubiläumsausgabe wurde als Gemeinschaftsproduktion von Radio DDR und dem Fernsehen der DDR aus dem Haus der heiteren Muse in Leipzig übertragen und zeitgleich als Live-Sendung in Hörfunk und TV ausgestrahlt.
Erstausstrahlung: Samstag, 10. September 1983, 20:00 Uhr im Fernsehen der DDR, 1. Programm und zeitgleich in Stereo bei Radio DDR I[11]
35 Jahre Schlagerrevue
Jubiläumsausgabe der Sendereihe als 1668. Folge der Hörfunkhitparade
Moderation: Heinz Quermann
Mitwirkende: Ulli Schwinge, Inka, Olaf Berger, Helga Brauer, Fred Frohberg, Ilja-Hauser-Band, Ljupka Dimitrovska, Ivica Šerfezi, Ina-Maria Federowski, Roland Neudert, Petra Kusch-Lück, Gerd Christian, Petra Zieger & Band, Uwe Jensen, Conny Strauch, Regina Thoss, Robby Lind, Peter Ehrlicher, Ekkehard Göpelt, Dagmar Frederic, Hartmut Schulze-Gerlach (Muck), Maja Catrin Fritsche, Kathrin Fischer, Gaby Hagen, Evelyn, Helga Hahnemann, Monika Hauff & Klaus-Dieter Henkler, Frank Schöbel und das Kinder- und Jugendballett des VEB Filmfabrik Wolfen Leitung: Christa Künne-Lenz
Weitere Gäste: Siegfried Mai, Walter Kubiczeck, Siegfried Jordan, Cantus-Chor, Hans-Jürgen Großpietsch, Klaus-Peter Beyer, Susanne Tribut, Gertraude Miehe u. a.
Diese Jubiläumsausgabe wurde als Gemeinschaftsproduktion von Radio DDR und dem Fernsehen der DDR aus dem Haus der heiteren Muse in Leipzig übertragen und zeitgleich als Live-Sendung in Hörfunk und TV ausgestrahlt.
Erstausstrahlung: Samstag, 3. September 1988, 20:00 Uhr im Fernsehen der DDR, 1. Programm und zeitgleich in Stereo bei Radio DDR I[12]
Das gibt’s nur einmal
Die 1732. Folge der Schlagerrevue
Moderation: Dagmar Frederic, Petra Kusch-Lück und Heinz Quermann
Mitwirkende: Regina Thoss, Ute Freudenberg, Robby Lind, Eva-Maria Pickert, Peter Ehrlicher, Marina Wils, Siegfried Uhlenbrock, Vera Schneidenbach, Wolfgang Behrendt, Achim Mentzel, Gaby Rückert, Peter Wieland, Mary Halfkath, Gerd Christian, Monika Herz, Ulli Schwinge, Helga Zerrenz, Thomas Natschinski, Ekkehard Göpelt, Julia Axen, Michael Hansen, Friederike Doreen, Jörg Hindemith, Monika Hauff & Klaus-Dieter Henkler, Fred Frohberg, Gipsy, Roland Neudert, Ingrid Raack, Jürgen Hart, Hans-Jürgen Beyer, Kerstin Rodger, Peter Albert, Rosemarie Ambé, James W. Pulley, Nina Lizell, Wolfgang Ziegler, Ivica Šerfezi, Ljupka Dimitrovska, Wolfgang Lippert u. a.
Diese Ausgabe war eine Öffentliche Gala-Veranstaltung auf der Waldbühne Schwarzenberg.
Erstausstrahlung: Sonntag, 22. September 1996, 15:45 Uhr im damaligen 3. Fernsehprogramm des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) und im damaligen 3. Fernsehprogramm des Senders Freies Berlin (SFB), B1[13]
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Die Jahressieger
Zusammenfassung
Kontext
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
1960
1961
1962
1963
1964
1965
1966
1967
1968
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
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1984
1985
1986
1987
1988
1989
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Weitere Spitzenplätze (Auswahl)
- Weil ich dich so lieb hab, Irma Baltuttis und Fred Frohberg
- Wie ein Stern, Frank Schöbel
- Und jetzt gehts los, Ekkehard Göpelt
- Morgenrot–Abendrot, Andreas Holm
- Das war ein Meisterschuß, Hauff und Henkler
- Sing, mein Sachse, sing, Jürgen Hart
- Kleiner Vogel, Monika Herz
- Dreh dich nicht mehr um, Peter Albert
Seit 2005
Das Drängen ehemaliger Radiohörer und Interpreten der Sendung veranlasste Siegfried Jordan 2005 zur Wiederaufnahme der Wertungssendung im Bürgerradio OKB unter OKB-Schlagerrevue. Mit der Umbenennung des OKB 2009 in Alex Offener Kanal Berlin hieß die Sendung nun wieder Die Schlagerrevue. Sie wurde zunächst vierzehntäglich, zuletzt nur noch einmal monatlich, jeweils mittwochs ausgestrahlt. Neu vorgestellt wurden weiterhin drei Titel, in der Wertung befanden sich zehn Titel und abgestimmt wurde per E-Mail über die Musikredaktion.
Moderiert wurde die Schlagerrevue ab Mitte des Jahres 2011 neben Siegfried Jordan von der Gesangsdozentin Galina Baida. Später wurde Baida von Angelina Bianco an seiner Seite vorm Mikrofon abgelöst. Damit existierte die „Schlagerrevue“ bis zum September 2018 insgesamt 65 Jahre.
Zum 65. Sendungsjubiläum wurde am 19. September 2018 ab 14:00 Uhr im Sender Alex Berlin, mit der 1841. Folge, die endgültig letzte Ausgabe der Schlagerrevue ausgestrahlt.[35][36]
Am Montag, dem 11. September 2023 jährte sich der Tag des Sendestarts der „Schlagerrevue“ bereits zum 70. Mal.
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Weblinks
Einzelnachweise
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