Saint-Dié-des-Vosges
Gemeinde in den französischen Vogesen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Saint-Dié-des-Vosges | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Vosges (88) | |
Arrondissement | Saint-Dié-des-Vosges | |
Kanton | Saint-Dié-des-Vosges-1, Saint-Dié-des-Vosges-2 | |
Gemeindeverband | Saint-Dié-des-Vosges | |
Koordinaten | 48° 17′ N, 6° 57′ O | |
Höhe | 310–891 m | |
Fläche | 46,15 km² | |
Einwohner | 19.324 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 419 Einw./km² | |
Postleitzahl | 88100 | |
INSEE-Code | 88413 | |
Website | www.saint-die.eu | |
Lage der Stadt Saint-Dié-des-Vosges im Département Vosges |
Saint-Dié-des-Vosges (deutsch früher Sankt Diedolt, oder auch Sankt Didel) ist eine französische Gemeinde mit 19.324 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022)[1] im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie ist Verwaltungssitz (Unterpräfektur) des Arrondissements Saint-Dié-des-Vosges.
Saint-Dié liegt am Rande des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges an der Westabdachung der Vogesen. Durch das Stadtgebiet fließt die obere Meurthe.
Nachbargemeinden von Saint-Dié-des-Vosges sind Hurbache und Denipaire im Norden, Saint-Jean-d’Ormont und Ban-de-Sapt im Nordosten, Nayemont-les-Fosses im Osten, Sainte-Marguerite und Saulcy-sur-Meurthe im Südosten, Taintrux im Süden, Les Rouges-Eaux und Mortagne im Westen sowie Saint-Michel-sur-Meurthe und La Voivre im Nordwesten.
Der Name der Stadt geht auf den legendären Einsiedler Deodatus, Bischof von Nevers zurück, der im Jahr 679 hier gestorben sein soll.[2][3] Im Vertrag von Meerssen wird sie 870 als eine der wichtigen Orte erwähnt, die dem neuen Reich Ludwigs des Deutschen zugeschlagen wurde (Regesta Imperii I., Nr. 1480).
Im Jahr 1507 wurde in Sankt Didel von Martin Waldseemüller eine Landkarte veröffentlicht, in der der neuentdeckte Erdteil Amerika erstmals so benannt wurde – nach Amérigo Vespucci, dem Waldseemüller bzw. Matthias Ringmann die Entdeckung zuschrieb. Die 1910 in New York gegründete Saint-Dié-Society wollte die Erinnerung an dieses Ereignis wachhalten.[4]
Der französische Einfluss in der Region, die Teil des Heiligen Römischen Reiches war, nahm stetig zu. Im späten 17. Jahrhundert wurde das Elsass von Frankreich annektiert, Lothringen fiel 1766 an Frankreich. Aus dem 1871 errichteten Reichsland Elsaß-Lothringen zogen einige Elsässer zu.
Seit 1777 ist die Stadt Namensgeberin eines Bistums.
Nach der systematischen und fast kompletten Zerstörung durch die sich zurückziehende deutsche Wehrmacht und die Deportation der männlichen Bevölkerung zur Zwangsarbeit nach Deutschland im November 1944 sollte die Stadt im nüchternen Stil der 50er Jahre nach Plänen von Le Corbusier wiederaufgebaut werden.[5] Stattdessen erhalten Jacques André und Paul Malot den Auftrag zum Wiederaufbau. Der für die Zerstörung verantwortliche General Hermann Balck wurde in Abwesenheit von einem französischen Militärgericht zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.[6]
Neben Balck waren auch der ehemalige Kommandierende General der IV. Luftwaffenfeldkorps, General Erich Petersen, der ehemalige Oberbefehlshaber der 19. Armee, General der Infanterie Friedrich Wiese, und der ehemalige Kommandeur der 198. Infanterie-Division, Generalmajor Otto Schiel, angeklagt. Diese wurde freigesprochen. Petersen und Schiel wurde vom französischen Gericht wegen Kriegsverbrechen schuldig gesprochen. Aufgrund einer französischen Verordnung von 1944 mussten aber beide die Strafe doch nicht antreten.[7]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 | 2020 |
Einwohner | 23.108 | 25.117 | 25.423 | 23.759 | 22.635 | 22.569 | 21.882 | 19.576 | 19.490 |
Die Fußballer der Sports Réunis Déodatiens, die um 1980 mehrere Jahre in der zweiten Division spielten, tragen heute ihre Heimbegegnungen im Stade Émile Jeanpierre aus.
In der Stadt beginnt in westliche Richtung die N59 nach Nancy. Richtung Straßburg bzw. Colmar führt die alte Hauptverbindung D459 als teilweise sehr kurvenreiche Passstraße durch die Vogesen. Die heutige Hauptroute nach Osten ist der mautpflichtige Maurice-Lemaire-Tunnel als N159, die dann als östlicher Zweig der N59 bis fast zur A35 führt.
Der Flughafen Straßburg ist 95 km weit entfernt, der Euroairport Basel 125 km.
Regelmäßige Regionalzüge verbinden die Stadt mit Nancy, Epinal und Straßburg. Einmal täglich (morgens hin, abends zurück) verkehrt ein TGV direkt nach Paris. Östlich der Nachbargemeinde Remomeix befindet sich der Regionalflugplatz Saint-Dié-Remomeix (Aérodrome de Saint-Dié – Remomeix).
Siehe auch: Liste der Bischöfe von Saint-Dié
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