Das Festival international de géographie (FIG) ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung, in deren Mittelpunkt ein mit jeder Austragung wechselndes geographisches Thema steht. Es findet im Herbst, meist Anfang Oktober, im französischenSaint-Dié-des-Vosges statt. Dort entstand 1507 die Waldseemüller-Karte, auf der sich erstmals die Bezeichnung „America“ findet. Das Programm besteht einerseits aus Podiumsdiskussionen und Fachvorträgen von Geographen, andererseits aus Filmen, Ausstellungen u.ä., sodass neben der Fachwelt auch die breite Öffentlichkeit angesprochen werden soll.[1]
Das Festival wurde 1990 auf Betreiben von Christian Pierret, Bürgermeister von Saint-Dié und späterer Staatssekretär, erstmals veranstaltet. Über vier Veranstaltungstage hinweg zählt es jährlich etwa 45.000 Besucher.[1][2]
Der Lauréat Prix International de Géographie Vautrin Lud, auch bekannt als Prix Vautrin Lud, wurde 1991 zum ersten Mal verliehen. Es gilt als die höchste internationale Auszeichnung im Fachbereich Geographie und wird umgangssprachlich auch als Nobelpreis für Geographie bezeichnet.[3] Der Preis ist nach dem KanonikerVautrin Lud benannt, der in Saint-Dié geboren wurde und zusammen mit Matthias Ringmann und Martin Waldseemüller die Neue Welt nach Amerigo Vespucci „America“ benannte.[4][5]
Wolfgang Brücher und Joachim Burdack:Das Festival International de Géographie in Saint-Dié-des-Vosges (Frankreich). In: Petermanns Geographische Mitteilungen. 147. Jahrgang, Nr.4, 2003, S.90–91.