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deutsche Physikerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sabine Karin Doris Hossenfelder (* 18. September 1976 in Frankfurt am Main[1][2]) ist eine deutsche theoretische Physikerin, Wissenschaftsjournalistin und Webvideoproduzentin.[3] Sie befasst sich mit Gravitation und Quantengravitation sowie Physik jenseits des Standardmodells.
Hossenfelder studierte nach dem Abitur 1995 am Albert-Einstein-Gymnasium in Schwalbach am Taunus zunächst bis zum Vordiplom 1997 Mathematik und danach Physik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit dem Diplom „mit Auszeichnung“ 2000 bei Walter Greiner (Particle Production in Time Dependent Gravitational Fields) und der Promotion bei Horst Stöcker 2003 (Schwarze Löcher in Extra-Dimensionen: Eigenschaften und Nachweis[1]). Als Post-Doktorandin war sie am GSI Darmstadt, 2004/05 an der University of Arizona, 2005/06 an der University of California, Santa Barbara und 2006 bis 2009 am Perimeter Institute. 2010 bis 2012 legte sie eine Kinderpause ein.[4]
2009 bis 2015 wirkte sie als Assistant Professor an der Nordita in Stockholm. Sie war bis Anfang 2023 Research Fellow am Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) und arbeitet seit April 2023 beim Munich Center for Mathematical Philosophy (MCMP).[5]
Hossenfelder schreibt als freie Autorin über naturwissenschaftliche Themen, auch unter dem Pseudonym Bee in ihrem Blog Backreaction[6] und für die Kolumnen „Starts with a Bang“ des Forbes Magazine sowie „Hossenfelders Stichproben“ in Bild der Wissenschaft. Auf ihrem YouTube-Kanal[7] führt sie regelmäßig anhand einzelner Fragen in grundlegende Fragestellungen der modernen Physik ein, veröffentlicht Musikvideos mit physikalischen und popkulturellen Referenzen sowie Interviews mit anderen Forschern.
Am 29. April 2024 wurde der Asteroid (16648) Hossi nach ihr benannt.[8][9]
Hossenfelder forscht unter anderem über experimentell oder in Beobachtungen überprüfbare Aussagen von Theorien der Quantengravitation (wie Verletzung der Lorentzinvarianz und Lokalität) und phänomenologische Modelle der Quantengravitation. 2018 gab sie darüber einen Sammelband heraus.
2018 veröffentlichte sie ein Buch unter dem Titel Lost in Math: How Beauty Leads Physics Astray (deutscher Titel Das hässliche Universum),[10] in dem sie verschiedene Fehlentwicklungen kritisiert. Dies betrifft ihrer Meinung nach die Suche nach mathematischer Schönheit fundamentaler Theorien in der Physik (→ Wissenschaftsästhetik). Gegenstand ihrer Kritik ist auch die Stringtheorie und Supersymmetrie, zu denen seit Jahrzehnten Bestätigungen ausstehen (Superpartner, Extradimensionen) bzw. Vorhersagen immer wieder widerlegt wurden (WIMP-Wunder[11]). Sie kritisiert auch die Erklärungsversuche mit prinzipiell unbeobachtbaren Phänomenen wie Multiversen. Viele der theoretischen Arbeiten seien ihr zufolge nutzlose Spekulationen: „Die meisten theoretischen Physiker, die ich kenne, studieren inzwischen Dinge, die noch niemand je gesehen oder gemessen hat.“[10]
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