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polnisch-jüdische Widerständlerin im KZ Auschwitz-Birkenau (1921-1945) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rózia Robota oder Rosa Robota (1921 in Ciechanów, Polen – 6. Januar 1945 im KZ Auschwitz-Birkenau)[1][2] wurde als eine der vier Frauen hingerichtet, die 1944 am (zweiten) bewaffneten Aufstand des jüdischen Häftlings-Sonderkommandos in den Krematorien III und IV im deutschen KZ Birkenau beteiligt waren.
Rózia Robota entstammte einer alteingesessenen Familie aus Ciechanów und hatte einen Bruder und eine Schwester. Im sechsten Schuljahr gründete sie eine Jugendgruppe, mit der sie sich nach Abschluss der Volksschule der zionistischen Jugendbewegung Hashomer Hatzair anschloss. Als ihre Heimatstadt während des Überfalls auf Polen von den Deutschen eingenommen wurde, wurde das Viertel, in dem sie lebte, zerstört. Ihre Familie wurde zum Umzug ins neu geschaffene Ghetto gezwungen, wo sie von Verwandten aufgenommen wurde. Rózia Robota und ihre Schwester mussten Zwangsarbeit in einem von Deutschen besetzten Wohnhaus verrichten.[3] Später schloss sie sich der Untergrundbewegung im Ghetto an.[3][4][5]
Im November 1942 wurde das Ghetto liquidiert und die meisten Bewohner, so auch Rózia Robota und ein Großteil ihrer Familie, nach Auschwitz deportiert.[6] Ihre Angehörigen überstanden die Selektion nicht. Rózia Robota wurde zunächst in Auschwitz I interniert und im August 1942 nach Birkenau überstellt. Dort wurde sie in der Effektenkammer, auch „Kanada“ genannt, zum Sortieren der Habe inzwischen vergaster Häftlinge gezwungen.[4] Sie beteiligte sich zunächst an der heimlichen Verbreitung von Neuigkeiten unter den Häftlingen. Hadassa Zlotnicka, ebenfalls aus Ciechanów, soll Rózia Robota für diese Widerstandstätigkeit angeworben haben. Sie lernte dort Ala Gertner kennen und freundete sich mit ihr an.
Robota war maßgeblich an den Vorbereitungen eines Aufstands des Sonderkommandos beteiligt. Aufgrund ihrer persönlichen Bekanntschaft mit Zwangsarbeiterinnen in einer nahe gelegenen Zünderfabrik wurde sie vom jüdischen Lagerwiderstand als Mittelsfrau eingesetzt. Die Zwangsarbeiterinnen standen in der Fabrik unter strenger Beaufsichtigung und konnten daher nicht unmittelbar durch dort eingesetzte Mitglieder des Widerstands kontaktiert werden.[7] Mit Hilfe von Ala Gertner, Regina Safirsztajn und Ester Wajcblum gelang es ihr, etwa 20 Frauen im Alter von 18 bis 22 Jahren anzuwerben,[4] die über Monate hinweg Schwarzpulver in kleinen Mengen aus der Fabrik entwendeten und ins Konzentrationslager schmuggelten. Dort wurde es versteckt und über ein Helfer-Netzwerk zu Granaten[8] weiterverarbeitet.[9][6] Rózia Robota übergab das Schwarzpulver an einen Häftling des Schlosserei-Kommandos, ihren Freund Godel Silber, der als Kurier für das „Sonderkommando“ fungierte. Am 7. Oktober 1944 kam es zu einer Revolte durch Häftlinge des „Sonderkommandos“, bei der das Krematorium III beschädigt wurde, der Aufstand wurde jedoch von der SS niedergeschlagen.[8]
Durch einen „Maulwurf“ wurden Rózia Robota, Ala Gertner, Regina Safirsztajn und Ester Wajcblum an die Politische Abteilung verraten. Man verhaftete sie am 10. Oktober 1944[10] und sperrte sie in Block 11, wo sie monatelang gefangen gehalten und massiver Folter ausgesetzt wurden.[4][11] Robota, die viele Namen und Methoden des Widerstands kannte, behielt alle Informationen für sich. Als ein jüdischer Widerstandskämpfer sie wenige Tage vor ihrem Tod mit Hilfe eines Kapos kurz in ihrer Zelle besuchen konnte, äußerte sie ihm gegenüber den Wunsch, die Untergrundbewegung möge weiterkämpfen („Es ist einfacher zu sterben, wenn man weiß, dass die anderen weitermachen.“[12]). Sie übergab ihm eine an die jüdische Untergrundbewegung gerichtete Abschiedsnotiz, in der sie versicherte, lediglich den Namen eines bereits Verstorbenen preisgegeben zu haben, und die mit dem Gruß Hazak ve-amatz[4] („Seid stark und tapfer“) endete.[6][13]
Robota, Gertner, Safirsztajn und Wajcblum wurden am 6. Januar 1945, zwei Wochen vor der Auflösung des Lagers, gehängt. Die Exekution fand auf dem Appellplatz vor den Augen aller Häftlinge statt. Die Urteilsbegründung verlas Rudolf Höss.[14]
Am 7. Oktober 1994 wurde bei einer Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag des Sonderkommando-Aufstands im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau eine Gedenktafel zu Ehren von Rózia Robota, Ala Gertner, Esther Wajcblum und Regina Safirsztajn im Stammlager Auschwitz enthüllt.
Zur Erinnerung an Robota erfolgte die Benennung der Rosa-Robota-Tore in Montefiore Randwick (Sydney).
Im Jahr 2014 zeigte der Choreograf Jonah Bokaer eine multimediale Ausstellung unter dem Titel October 7, 1944 im Center for Yewish History in Manhattan.[15]
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