Royal Tank Regiment

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Royal Tank Regiment

Das Royal Tank Regiment, abgekürzt RTR, ist eine Panzerregiment des britischen Heers, das 1917 als Tank Corps gegründet wurde und von 1923 bis 1939 Royal Tank Corps hieß. Das Regiment ist damit die älteste Panzereinheit der Welt.

Schnelle Fakten Aufstellung, Staat ...

Royal Tank Regiment
— RTR —
II / III

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Mützen-Badge des Royal Tank Regiment
Aufstellung 28. Juli 1917
Staat Vereinigtes Königreich
Teilstreitkraft British Army
Truppengattung Panzer
Typ Panzerbataillon plus ABC-Kompanie
Gliederung 4 Panzerkompanien, Stabs- und Auf­klä­rungs­kompanie, ABC-Auf­klä­rungs­kompanie
Standort Tidworth (Pz), Warminster (ABC)
Motto Fear Naught (Fürchte nichts)
Traditionsfolge Royal Tank Regiment,
Royal Tank Corps,
Tank Corps,
Heavy Branch Machine Gun Corps
Marsch Schnell: My Boy Willie
Langsam: The Royal Tank Regiment Slow March
Kampfpanzer Challenger 2
Führung
Colonel-in-Chief Charles III.
Colonel Commandant Brigadier Gavin J. Thompson
Alte Bezeichnungen
1917–1923 Tank Corps
1923–1939 Royal Tank Corps
Insignien
Ärmelabzeichen Stilisierter Tank
Mütze Schwarzes Barett
Uniform Schwarzer Overall
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Tactical recognition flash des RTR

Das Royal Tank Regiment ist Teil des Royal Armoured Corps und hat seit 2014 die Stärke eines Bataillons. Operativ ist das RTR heute der Brigade 12th Armoured Brigade Combat Team der 3rd Division unterstellt. Teil des Regiments ist auch eine CBRN-Aufklärungskompanie, die operativ einem CBRN-Pionier­regiment untersteht.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die Aufstellung des Royal Tank Regiments folgte der Erfindung von Panzern (englisch Tanks). Panzer wurden erstmals im September 1916 während der Schlacht an der Somme im Ersten Weltkrieg bei Flers eingesetzt. Zu dieser Zeit wurden sechs Panzerkompanien als schwere Abteilung des Machine Gun Corps gruppiert.

Nachdem diese Abteilung am 28. Juli 1917 auf königlichen Befehl vom Machine Gun Corps getrennt wurde, wurde aus ihr als Tank Corps ein eigenständiges Korps gebildet. Die acht Kompanien wurden zu Tank-Corps-Bataillonen erweitert und bis Dezember 1918 auf 26 Bataillone aufgestockt. Eine besondere Bedeutung hatte das Royal Tank Regiment 1917 in der Schlacht von Cambrai, bei der die Briten mit über 400 Panzern versuchten, die deutsche Siegfriedstellung zu überwinden. Während des Ersten Weltkrieges wurden vier Mitglieder des Royal Tank Regiments mit dem Victoria Cross ausgezeichnet.

Nach dem Krieg wurde das Tank Corps auf eine Größe von vier Bataillonen (2nd, 3rd, 4th und 5th Battalion) reduziert. Am 18. Oktober 1923 wurde der Name des Corps von Georg V. offiziell zu Royal Tank Corps ergänzt. Zwischen 1933 und 1938 wurde das Corps auf acht reguläre Bataillone aufgestockt. Daneben stellte das Regiment zwischen 1938 und 1939 zwölf zu Territorial Army gehörende Reserve-Bataillone auf, von denen acht 1947 und vier 1956 wieder aufgelöst wurden. Am 4. April 1939 wurde die Bezeichnung Royal Tank Corps zu Royal Tank Regiment geändert. Die einzelnen Bataillone des Royal Tank Regiment wurden in der Folgezeit, soweit sie als Teil einer gepanzerten Formation (z. B. einer Brigade) eingesetzt wurden, als „Regiment“ bezeichnet (so hieß das 2nd Battalion, Royal Tank Corps als Teil der 3rd Armoured Brigade ab September 1939 2nd Royal Tank Corps). Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Regiment um weitere vier reguläre Bataillone erweitert, die bei Kriegsende wieder aufgelöst wurden. Ab dem 19. September 1945 wurden alle Bataillone des Royal Tank Regiment als „Regiment“ benannt.

Viele Einheiten des Royal Tank Regiment nahmen in Schlachten und Operationen des Zweiten Weltkrieges, einschließlich der Schlacht um Dünkirchen, El Alamein und der Operation Overlord, teil. Beim D-Day setzte das Royal Tank Regiment sogenannte Hobart’s Funnies, Panzer mit spezieller Ausrüstung, beispielsweise zum Minenräumen, ein. Zwei Soldaten des Royal Tank Regiments bekamen nach dem Zweiten Weltkrieg das Victoriakreuz; außerdem wurden diverse andere Auszeichnungen an Regimentsangehörige verliehen.

Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Regiment in Malaya, Korea, Zypern, Borneo, Aden, am Persischen Golf, auf dem Balkan, im Irak und in Afghanistan im Einsatz. Es war außerdem lange Zeit bei der Britischen Rheinarmee in Deutschland stationiert und diente als Garnison in der Suezkanalzone, in Libyen, Hongkong und Nordirland. Die acht Bataillone des Royal Tank Regiment wurden unterdessen im Rahmen von Heeresreformen 1959 um zwei und 1960, 1969, 1992 und 1993 um je ein Bataillon reduziert. Zuletzt wurden die verbliebenen zwei Bataillone (das 1st und das 2nd Royal Tank Regiment) am 2. August 2014 verschmolzen, so dass das Royal Tank Regiment nunmehr nur noch aus einem Bataillon besteht.

Colonels

Zusammenfassung
Kontext

Colonel-in-Chief des Corps bzw. Regiments waren:

Der Einheit stand von 1917 bis 1923 Major-General Sir John Capper als Director General vor. Sein Amt wurde 1923 zu Colonel Commandant umbenannt. Bei Ablösung Cappers wurden jeweils drei Colonel Commandant eingesetzt, den einer als Representative Colonel Commandant jeweils für die Dauer von vier Jahren vorstand. 1994 wurde der Posten des Representative Colonel Commandant zu Colonel Commandant und die der Colonels Commandant zu Deputy Colonel Commandant umbenannt. Colonels Commandant des Corps bzw. Regiments waren:

Weitere Informationen Name, Colonel Commandant ...
NameColonel CommandantRepresentative Colonel Commandant
Major-General Sir John Capper1923–1934
Major-General Sir Ernest D. Swinton1934–19381934–1938
Field Marshal Sir Archibald Montgomery-Massingberd1934–1939
General Sir Hugh Elles1934–19451939
Major-General George M. Lindsay1938–19471940–1943
Lieutenant-General Sir Charles N. F. Broad1939–19481944–1947
Field Marshal Bernard Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein1939–19481944–1947
Major-General Sir Percy C. S. Hobart1947–19511948–1951
General Sir John T. Crocker1949–1961
Major-General Nigel W. Duncan1952–19591952–1957
Major-General Henry R. B. Foote1957–19641958–1961
Lieutenant-General Sir Harold E. Pyman1959–1965
Major-General Henry M. Liardet1961–19671962–1967
Major-General Sir Alan Jolly1965–1968
Field Marshal Sir R. Michael P. Carver1968–19731970–1971
Major-General Patrick R. C. Hobart1968–19781971–1974
General Sir Richard E. Ward1970–19761974–1976
Lieutenant-General Sir Allan M. Taylor1973–1980
Major-General John G. R. Allen1976–19811977–1980
Major-General Roy L. C. Dixon1978–19831982–1983
Lieutenant-General Sir Richard G. Lawson1980–19821980–1982
Major-General Ian H. Baker1981–1986
Major-General Richard M. Jerram1982–19881983–1985
General Sir Antony K. F. Walker1983–19871985–1991
Major-General Sir Laurence A. W. New1986–1992
Lieutenant-General Sir A. S. Jeremy Blacker1988–1994
NameColonel CommandantDeputy Colonel Commandant
Major-General Robert W. M. McAfee1995–19991993–1994
Brigadier A. C. I. Gadsby1994–2000
Lieutenant-General Andrew P. Ridgway1999–20061995–1999
Lieutenant-General A. David Leakey2006–20101999–2006
Major-General Peter Gilchrist2000–2008
Lieutenant-General Sir Christopher M. Deverell2010–20152006–2010
Brigadier Simon Caraffi2008–2010
Brigadier Patrick J. Allison2010–2015
Brigadier Piers. D. P. Hankinson2012–2015
Brigadier Ian J. Gibb2015–2018
Major-General John R. Patterson2015–2018
Brigadier Gavin J. Thompsonseit 2018[1]2015–2018
Colonel Jason M. Williams2018–2024
Brigadier Nick J. Coweyseit 2019[1]
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Fahrzeuge

Das Royal Tank Regiment benutzt(e) unter anderem folgende Fahrzeuge:

Battle Honours

Dem Regiment wurden folgende Battle Honours verliehen (englische Originalbezeichnungen), von denen die fettgedruckten auf der Regimentsfahne aufgeführt sind:

Commons: Royal Tank Regiment – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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