Rickenbach TG

Gemeinde im Kanton Thurgau, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rickenbach TGmap

Rickenbach ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft[5] im Bezirk Münchwilen des Schweizer Kantons Thurgau.

TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Rickenbachf zu vermeiden.
Schnelle Fakten Lage der Gemeinde ...
Rickenbach
Wappen von Rickenbach
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Münchwilen
BFS-Nr.: 4751i1f3f4
Postleitzahl: 9532
UN/LOCODE: CH RHI
Koordinaten: 721519 / 256715
Höhe: 550 m ü. M.
Höhenbereich: 530–629 m ü. M.[1]
Fläche: 1,58 km²[2]
Einwohner: 3072 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 1944 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
40,2 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.rickenbach-tg.ch
Lage der Gemeinde
Karte von Rickenbach
Karte von Rickenbach
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Die politische Gemeinde besteht seit dem 1. Januar 1998, als sich im Rahmen der Thurgauer Gemeindereform die Ortsgemeinde Wilen bei Wil von der Munizipalgemeinde Rickenbach bei Wil trennte und diese sich mit der Ortsgemeinde gleichen Namens zur politischen Gemeinde Rickenbach TG formierte.

Geographie

Rickenbach liegt im Hinterthurgau und ist ein Vorort der Stadt Wil SG. Der Ort bietet viele Einkaufsmöglichkeiten, da unter anderem die Ladenöffnungszeiten im Kanton Thurgau im Gegensatz zum benachbarten Kanton St. Gallen liberaler sind. Anderseits profitiert Rickenbach von der Nähe zur Stadt Wil mit ihren vielfältigen Möglichkeiten und guten Verkehrsverbindungen.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
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Kirche St. Verena von 1845/1969
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Rickenbach, Luftaufnahme Walter Mittelholzer, 1923

Rickenbach ist 754 in der Henauer Urkunde als Richinbach erstmals erwähnt worden.[6] Das Kloster St. Gallen besass bereits im 8. Jahrhundert Güter in Rickenbach. 1471 erwarb die Abtei St. Gallen die verpfändete Vogtei Rickenbach von Balthasar von Hohenlandenberg zurück. 1483 bis 1798 unterstand Rickenbach dem Gericht Rickenbach, zu dem auch Wilen und ab 1506 Busswil gehörten und das vom Wileramt des Klosters St. Gallen verwaltet wurde. Malefizurteile vollzog der eidgenössische Landvogt im Thurgau. In Rickenbach tagte zudem das Freigericht Thurlinden, dem die Bauern freier Höfe der Gegend angehörten.

838 stand in Rickenbach eine Kirche, deren Patronat und Kirchensatz dem Kloster St. Gallen zustand. 1350 bis 1422 war Rickenbach eine Filialkirche von Kirchberg. 1529 bis 1531 folgte die Kirchgemeinde vorübergehend dem reformierten Glauben. 1845 wurde die heutige katholische Kirche St. Verena neu errichtet. Die Kirche liegt im Bistum Basel, ist aber seit 2015 dem Bistum St. Gallen zugeordnet und Teil des Seelsorgebereiches Rickenbach der Katholischen Pfarr- und Kirchgemeinde Wil.[7] Nach der Auflösung der Dreizelgenwirtschaft betrieb Rickenbach ab dem 19. Jahrhundert vermehrt Vieh- und Milchwirtschaft mit einer Käserei. Die Mühle aus dem 13. Jahrhundert wurde 1919 zur Grosshandelsmühle (Eberle Mühlen) erweitert und 2000 geschlossen. Die Glockengiesserei Eschmann bestand bis 1973. Nach dem Bau der Autobahn A1 und dem Wachstum von Wil verdoppelte sich 1960 bis 1990 in Rickenbach die Bevölkerung.[8]

Wappen

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Blasonierung: In Schwarz eine gelbe, gedeckte hölzerne Brücke.[9]

Ein ähnliches Wappen wurde von der Gemeinde seit dem 19. Jahrhundert geführt. Die Brücke steht für den Thurübergang, die Farben verweisen auf die engen Beziehungen des Dorfes mit der früheren Fürstabtei St. Gallen. Nachdem die Ortsgemeinde Rickenbach bei Wil 1998 zur politischen Gemeinde Rickenbach fusionierte, wurde das Wappen weiter verwendet.[9]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Rickenbach[10]
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Bevölkerungsentwicklung der Einheitsgemeinde[10]
Jahr200020102018 2023
Einwohner242624702771 3052
Bevölkerungsentwicklung der Orts- und Munizipalgemeinde
Jahr18501880190019301950196019801990
Munizipalgemeinde[8]75686592113641485191827663992
Ortsgemeinde[10]46452054275584596817172490

Von den insgesamt 3052 Einwohnern der Gemeinde Rickenbach am 31. Dezember 2023 waren 1217 bzw. 39,9 % ausländische Staatsbürger. 1028 (33,7 %) waren römisch-katholisch und 380 (12,5 %) evangelisch-reformiert.[11]

Verwaltung

Rickenbach und Wilen (TG) teilen sich das Gemeindehaus. Als 1998 die Munizipalgemeinde Rickenbach bei Wil aufgelöst wurde, lehnte die Bevölkerung einen Zusammenschluss von Rickenbach und Wilen ab, und es entstanden zwei Gemeinden. Weil auf ihrer Gemeindegrenze bereits ein Gemeindehaus stand, nutzen sie dieses seither gemeinsam. 2021 wurde beschlossen, das Thema Gemeindefusion vertieft zu diskutieren.[12]

Wirtschaft

Im Jahr 2016 bot Rickenbach 797 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 0,3 % in der Land- und Forstwirtschaft, 33,1 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 66,6 % im Dienstleistungssektor tätig.[13]

Verkehr

Rickenbach profitiert durch seine Nähe zu Wil vom dortigen Bahnhof sowie vom Anschluss an die Autobahn A1, welche in wenigen Minuten zu erreichen ist. Rickenbach liegt an der Buslinie Wil–KirchbergGähwil von WilMobil. Seit einigen Jahren gibt es bedeutend weniger Durchgangsverkehr durch Rickenbach, da die Verkehrsströme mittels Umfahrungsstrasse und verkehrsberuhigenden Massnahmen etwas umgeleitet wurden.

Impressionen

Commons: Rickenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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