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deutscher Schauspieler und Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Richard Schmidt-Cabanis (* 22. Juni 1838 in Berlin; † 12. November 1903 ebenda) war ein deutscher Schauspieler und Schriftsteller.
Der Vater von Richard Schmidt-Cabanis war Kanzleirat in Berlin, seine Mutter entstammte der durch Willibald Alexis berühmt gewordenen französischen Familie Cabanis. Er besuchte das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin und später das Gymnasium in Dessau. Im Alter von 16 Jahren begann er eine Buchhändlerlehre. 1855 trat er als Volontär in ein Berliner Bankgeschäft ein.
Nachdem er bei dem Schauspieler Karl Gustav Berndal anderthalb Jahre lang Unterricht genommen hatte, begann er 1860 sein erstes Engagement in Köln und war bis 1862 an verschiedenen Bühnen tätig. Danach arbeitete er wieder im Buchhandel und legte 1862 das Buchhändlerexamen ab. Danach ging er erneut zur Bühne und trat in Marienburg, Graudenz, Thorn, Rostock, Köln, Straßburg und am Hoftheater zu Meiningen auf.
Er erkrankte an Gelenkrheumatismus und gab 1865 den Schauspielerberuf auf, weil sein rechter Arm gelähmt blieb. Nachdem der Rechtshänder während eines langen Krankenlagers in mühevoller Weise gelernt hatte, mit der linken Hand zu schreiben,[1] begann er 1867, Beiträge für die Fliegenden Blätter und für die von Adolf Glaßbrenner geleitete Berliner Montags-Zeitung zu produzieren. Bei letzterer Zeitung wurde er 1869 Redakteur. Nach Glaßbrenners Tod leitete er das Blatt weitere neun Jahre lang. Zudem lieferte er Beiträge für den „Ulk“, das humoristische Beiblatt des Berliner Tageblatts, zunächst als freier Mitarbeiter, ab 1895 als Chefredakteur. Für den „Ulk“ erfand er Figuren wie die „Geheimrats-Jette“, den „Blinden Seher“, „Fritz Tintenflex“ und „Freiherr Kurt von Schnoddrigtum“, die regelmäßig ihre satirischen Auftritte hatten. Außerdem entfaltete er eine reiche literarische Produktion und veröffentlichte Novellen und humoristisch-satirische Skizzen, Kinderbücher und Gedichte.
Er war Freimaurer und Mitglied der Loge Zur siegenden Wahrheit in Berlin.[2]
Als ein „körperlich schon lange Zermürbter, geistig nie Ermüdeter“, wie es der Nachruf des Berliner Tageblatts formulierte, starb Richard Schmidt-Cabanis am 12. November 1903 im Alter von 65 Jahren in Berlin an den Folgen einer Darmverschlingung. Bis zuletzt hatte er Beiträge für den „Ulk“ geliefert und die letzten davon erschienen erst nach seinem Tod.[3] Beigesetzt wurde er auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I vor dem Halleschen Tor. Das Grab ist nicht erhalten.[4]
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