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Gattung der Familie Iridoviridae Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ranavirus ist eine Gattung von Riesenviren (Nucleocytoviricota, NCLDVs) aus der Familie der Iridoviridae, Unterfamilie Alphairidovirinae.[2] Ranavirus ist die einzige Gattung in dieser Familie, deren Viren sowohl für Amphibien als auch Reptilien ansteckend sind. Wie auch die beiden anderen Gattungen Lymphocystivirus und Megalocytivirus der Unterfamilie Alphairidovirinae können Viren der Gattung Ranavirus auch Echte Knochenfische (Teleostei) infizieren.[3]
Ranavirus | ||||||||||||||||||
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TEM-Aufnahme von Ranaviren | ||||||||||||||||||
Systematik | ||||||||||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||
Ranavirus | ||||||||||||||||||
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Die Ranaviren sind wie die Megalocytiviren eine Gruppe eng verwandter dsDNA-Viren, deren Bedeutung immer mehr zunimmt. Sie verursachen systemische Erkrankungen bei einer Vielzahl von wilden und kultivierten Süß- und Salzwasserfischen. Wie bei Megalocytiviren sind Ranavirus-Ausbrüche in Aquakulturen von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung, da Tierseuchen zu beträchtlichem Verlust oder gar Massensterben von Zuchtfischen führen können. Im Gegensatz zu den Megalocytiviren wurden Ranavirus-Infektionen bei Amphibien als ein Faktor für den weltweiten Rückgang der Amphibienpopulationen in Betracht gezogen.[4][5] Der Einfluss von Ranaviren auf Amphibienpopulationen wurde mit dem des Chytridenpilz Batrachochytrium dendrobatidis, dem Erreger der Chytridiomykose, verglichen.[6][7][8] Im Vereinigten Königreich wird angenommen, dass die Schwere der Krankheitsausbrüche aufgrund des Klimawandels (soll heißen: der globalen Erwärmung) zugenommen hat.[9]
Die Vorsilbe von lateinisch Rana ‚Frosch‘ abgeleitet[10] und erinnert an die erste Isolierung eines Ranavirus aus dem Nördlichen Leopardfrosch (Rana pipiens alias Lithobates pipiens) in den 1960er Jahren.[11][12][13]
Von den folgenden Reptilienarten ist bekannt, dass sie Ranavirus infiziert werden können:
Ranaviren sind große ikosaedrische DNA-Viren mit einem Durchmesser von etwa 150 nm und einem unsegmentierten linearen dsDNA-Genom von etwa 105 kbp,[22] Es gibt etwa 100 Proteine kodierende Gene.[23]
Das Genom von Frog virus 3 hat eine Länge von 105.903 bp und kodiert voraussichtlich 99 Proteine.[24]
Die Replikation der Ranaviren ist bei Frog virus 3 (FV3) gut untersucht. Die Replikation von FV3 erfolgt bei 12 bis 32 °C.[23] Ranaviren gelangen durch Rezeptor-vermittelte Endozytose in die Wirtszelle.[25] Die Viruspartikel (Virionen) sind unbeschichtet und wandern nach dem Eindringen durch die Endocytose in den Zellkern, wo die virale DNA-Replikation über eine viruskodierte DNA-Polymerase beginnt.[26] Die Virus-DNA verlässt dann den Zellkern und es beginnt die zweite Stufe der DNA-Replikation im Zytoplasma, wobei letztendlich DNA-Concatemere gebildet werden.[26] Die virale DNA wird dann in infektiöse Virionen verpackt.[27]
Auch das Singapore Grouper Iridovirus (SGIV), Erreger der Krankheit Singapore Grouper Iridovirus Disease (SGIVD)[28] beim Rostflecken-Zackenbarsch (Epinephelus tauvina, en. Greasy grouper)[29] ist inzwischen gut untersucht. Deren Viruspartikel werden in sog. viral assembly sites (VAS) zusammengebaut (assembliert).[30]
Das Genom von Ranavirus weist wie bei anderen Iridoviridae terminal redundante DNA auf.[26]
Es wird angenommen, dass die Übertragung von Ranaviren auf mehreren Wegen erfolgt, unter anderem über kontaminiertem Boden, direkten Kontakt, Exposition durch Wasser und Verschlucken von infiziertem Gewebe während der Jagd, Nekrophagie oder Kannibalismus. Ranaviren sind in Gewässern relativ stabil und können außerhalb eines Wirtsorganismus mehrere Wochen oder länger überdauern.[12]
Die Ranaviren scheinen sich aus einem Fischvirus entwickelt zu haben, das anschließend Amphibien und Reptilien infizierte.[31]
Die innere Systematik der Gattung Iridovirus ist mit Stand 30. April 2024 nach ICTV, ergänzt um einige Vorschläge in doppelten Anführungszeichen (nach NCBI, wo nicht anders angegeben):[32][33]
Familie Iridoviridae
Es gibt etliche weiterenach ICTV mit Stand Mai 2024 noch nicht bestätigte Kandidaten, siehe etwa Halaly et al. (2019).[36]
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