Rajon in der Oblast Kaliningrad, Russland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Rajon Selenogradsk (1946–1962 Rajon Primorsk) ist eine Verwaltungseinheit in der russischenOblast Kaliningrad. Er umfasst einen Großteil der Halbinsel Samland.
Schnelle Fakten Wappen, Geographische Lage des Verwaltungszentrums ...
Rajon
Selenogradsk Зеленоградский административный район Зеленоградский муниципальный округ
Seit 2015 besteht der Rajon nur noch administrativ-territorial und wird mit Administrativer Rajon Selenogradsk (russisch Зеленоградский административный район) bezeichnet. Die kommunale Selbstverwaltung wird als Munizipalkreis organisiert, dessen Verwaltungssitz die Stadt Selenogradsk(Cranz) ist.
Der Rajon Selenogradsk gehört zusammen mit der Stadt Kaliningrad und dem Rajon Gurjewsk zu den Siedlungsschwerpunkten des Kaliningrader Gebietes. Zum Rajon gehört auch die Wasserfläche des russischen Anteils am Kurischen Haff.
Auf dem Territorium des Rajons Selenogradsk besteht die kommunale Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Selenogradsk (ru. Зеленоградский муниципальный округ, Selenogradski munizipalny okrug) mit der Stadt Selenogradsk und den weiteren auf dem Territorium des Rajons befindlichen 111 Siedlungen (ru. possjolok).
Der Rajon Selenogradsk unterhält seit 1991 eine Partnerschaft mit dem Kreis Pinneberg. Diese Partnerschaft ist aus der Patenschaft des Kreises Pinneberg mit dem ehemaligen Landkreis Fischhausen entstanden.
Der Verein Selenogradsk e.V. und der russische Partnerverein Pinneberg-Selenogradsk arbeiten auf den Gebieten Völkerverständigung, Jugendarbeit, humanitäre Hilfe und Kulturaustausch eng zusammen.
Der Rajon wurde am 7.April1946 als Semlandski rajon (rus. Земландский район) gegründet.[3] Von seinem Namen her schloss er an den von 1939 bis 1945 bestehenden Landkreis Samland an, von seinem Gebietsumfang her aber an den bis 1939 bestehenden Kreis Fischhausen. Sein Verwaltungssitz wurde auf dem Papier die im Krieg stark zerstörte Stadt Fischhausen (amtlich Fischchausen); in Wirklichkeit wurde der Rajon aber von Cranz (amtlich Kranz) aus verwaltet. Zuständig für den Rajon war ab Ende Mai 1946 zunächst die „Verwaltung für zivile Angelegenheiten des Rajons Samland“ (ru. Управление по гражданским делам Земландского района, Uprawlenie po graschdanski delam Semlandskowo rajona).
Am 7.September1946 wurde die Stadt Fischhausen in Primorsk umbenannt und der Rajon in Primorski rajon (rus. Приморский район) (Rajon Primorsk).[4] Am 19. Juni 1947 wurde zur Verwaltung des Rajons das Exekutivkomitee des Primorsker Rajonsowjets der Abgeordneten der Werktätigen ernannt (ru. Исполнительный комитет Приморского районного Совета депутатов трудящихся, Ispolnitelny komitet Primorskowo rajonowo Soweta deputatow trudjaschtschichsja; kurz: Приморский Райисполком, Primorski Rajispolkom). Am 25.Juli1947 wurde der Verwaltungssitz auch amtlich in die Stadt Selenogradsk (ehemals Cranz) verlegt.[5] An diesem Tag schied die Stadt Swetlogorsk(Rauschen) aus dem Rajon aus und wurde rajonfrei.[5] Spätestens an diesem Tag schied auch die Stadt Baltijsk(Pillau), die schon am 18.September1945 durch einen Kontrollpunkt abgeriegelt worden war, aus dem Rajon aus und wurde rajonfrei.[6]
Im Jahr 1949 wurde der zur Arbeitersiedlung beförderte Ort Swetly (Zimmerbude und Peyse) aus dem Rajon ausgegliedert und unter die Verwaltung der Stadt Baltijsk gestellt.
Am 12.Dezember1962 wurden im Rahmen einer allgemeinen Verwaltungsreform der Rajon Primorsk aufgelöst und seine Dorfsowjets dem Rajon Gurjewsk angegliedert.[7]
Wiederhergestellt wurde der Rajon am 12.Januar1965 als Selenogradski rajon (rus. Зеленоградский район).[8] Sein Verwaltungssitz wurde wieder die Stadt Selenogradsk. Verwaltet wurde der Rajon dann entsprechend vom Selenogradski Rajispolkom. Dem Rajon nicht mehr zugehörig waren die Bereiche der Siedlungssowjets Jantarny(Palmnicken) und Primorje(Groß Kuhren) sowie die Stadt Pionerski(Neukuhren), die dem Stadtsowjet von Swetlogorsk unterstellt wurden und die Stadt Primorsk, die vom Stadtsowjet von Swetly mitverwaltet wurde. Vermutlich kam es dabei zu einem Gebietstausch mit dem Rajon Gurjewsk, bei dem ein Küstenstreifen am Kurischen Haff östlich von Selenogradsk übernommen wurde und der Küstenstreifen am Frischen Haff zwischen den Städten Swetly und Kaliningrad abgegeben wurde. Etwa 1975 wurden dort noch weitere Orte an den Rajon Gurjewsk abgegeben. Im Jahr 1977 wurde in der Bezeichnung der Rajonverwaltung der Begriff „der Abgeordneten der Werktätigen“ durch „der Volksabgeordneten“ ersetzt (ru. народных депутатов, narodnych deputatow).
Im Jahr 1992[9] wurde die Rajonverwaltung in Administration des Rajons Selenogradsk (ru. Администрация Зеленоградского района, Administrazija Selenogradskogo rajona) umbenannt. Im Jahr 1999 wurde auf dem Territorium des Rajons Selenogradsk die (gleichnamige) kommunale Selbstverwaltungseinheit Rajon Selenogradsk eingerichtet.[10] Im Jahr 2005 wurde diese Verwaltungseinheit mit dem Status eines "munizipalen" Rajons versehen; darin wurde die kommunale Selbstverwaltung auf die lokale Ebene ausgeweitet und die bestehenden neun Dorfbezirke in vier Landgemeinden umgewandelt.[11] Im Jahr 2015 wurde die kommunale Selbstverwaltung als Stadtkreis organisiert.[12] Im Jahr 2022 wurde der Stadtkreis in einen Munizipalkreis umgewandelt.[13]
Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
Russische Delegation zu Gast in Bad Doberan.EhemalsimOriginal(nicht mehr online verfügbar);abgerufen am 25.Februar 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/lk-dbr.de(Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Durch den Постановление Совета Министров СССР от 7 апреля 1946 г., № 783 «Об административном устройстве г. Кенигсберга и прилегающих к нему районов» (Beschluss des Ministerrats der UdSSR vom 7. April 1946, Nr. 783: Über den administrativen Aufbau der Stadt Königsberg und ihren umliegenden Rajons)
Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 7 сентября 1946 г. «Об административном устройстве Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 7. September 1946: Über den administrativen Aufbau der Oblast Kaliningrad)
Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 25 июля 1947 г. «Об административно-территориальном устройстве Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 25. Juli 1947: Über den administrativ-territorialen Aufbau der Oblast Kaliningrad)
Durch die Решение облисполкома от 12 декабря 1962 г. № 591 «Об укрупнении сельских районов и отнесении городов районного подчинения к категории городов областного подчинения Калининградской области» (Entscheidung des Oblast-Exekutivkomitees vom 12. Dezember 1962, Nr. 591: Über das Zusammenlegen von ländlichen Rajons und das Hinzufügen von Städten von Rajon-Bedeutung zur Kategorie der Städte mit Oblast-Bedeutung). Es gibt dazu auch noch einen Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjet der RSFSR vom 1. Februar 1963.
Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 12 января 1965 г. «Об изменениях в административно-территориальном делении Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjet der RSFSR vom 12. Januar 1965: Über Änderungen in der administrativ-territorialen Einteilung der Oblast Kaliningrad).
Durch den Постановление Калининградской областной Думы от 26 марта 1999 г. № 7 «Об утверждении границы административно - территориального, муниципального образования "Зеленоградский район"» (Beschluss der Kaliningrader Oblastduma vom 26. März 1999, Nr. 7: Über die Bestätigung der Grenze des administrativ-territorialen und der munizipalen Bildung "Rajon Selenogradsk")
Durch das Закон Калининградской области от 18 февраля 2005 г. № 501 «О наделении муниципального образования "Зеленоградский район" статусом муниципального района и об установлении границ и наделении соответствующим статусом муниципальных образований, находящихся на его территории» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 18. Februar 2005, Nr. 501: Über das Ausstatten der munizipalen Bildung "Rajon Selenogradsk" mit dem Status eines munizipalen Rajons und über das Festlegen der Grenzen und das Ausstatten mit dem entsprechenden Status der munizipalen Bildungen, die sich auf seinem Gebiet befinden).
Durch das Закон Калининградской области от 27 апреля 2015 г. № 420 «Об объединении поселений, входящих в состав муниципального образования "Зеленоградский район", и организации местного самоуправления на объединённой территории» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 27. April 2015, Nr. 420: Über die Vereinigung der in die munizipale Bildung "Rajon Selenogradsk" eingetretenen Gemeinden und die Organisation der lokalen Selbstverwaltung auf dem vereinigten Territorium) nebst einem Änderungsgesetz Nr. 452 vom 4. September 2015.
Durch das Закон Калининградской Области от 27 декабря 2019 г., № 378 «О регулировании отдельных вопросов, связанных с наделением статусом муниципального округа отдельных городских округов Калининградской области» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 27. Dezember 2019, Nr. 378 "Über die Regelung einzelner Fragen im Zusammenhang mit der Ausstattung einzelner Stadtkreise der Oblast Kaliningrad mit dem Status eines Munizipalkreises"), nebst Закон Калининградской Области от 01 декабря 2020 г. № 480 «О внесении изменений в отдельные законы Калининградской области» (Über Änderungen bestimmter Gesetze der Oblast Kaliningrad) mit Wirkung zum 1. Januar 2022.