ÖBB 4706/4734/4736
Elektrische Nah- und Fernverkehrs-Triebzüge der Österreichischen Bundesbahnen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Reihen 4706, 4734 und 4736 der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind elektrische, Doppelstock-Triebzüge aus der Fahrzeugplattform KISS der Firma Stadler Rail.[2]
| ÖBB 4734/4736 | |
|---|---|
 ÖBB 4734 auf der Innotrans 2024 | |
| Nummerierung: | 4734 (4-teilig) 4734 101–189 7034 301–389 7034 401–489 4734 601–689 4736 (6-teilig) 4736 101–120 7036 201–220 7036 301–320 7036 401–420 7036 501–520 4736 601–620 |
| Anzahl: | Reihe 4734: 89 Reihe 4736: 20 |
| Hersteller: | Stadler Rail |
| Plattform: | KISS 160 |
| Achsformel: | Bo’Bo’+2’2’+2’2’+Bo’Bo’ (4-teilig) Bo’Bo’+2’2’+2’2’+2’2’+ |
| Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
| Länge über Kupplung: | 106,94 m (4-teilig) 159,86 m (6-teilig) |
| Höhe: | 4630 mm |
| Breite: | 2800 mm |
| Höchstgeschwindigkeit: | 160 km/h |
| Stundenleistung: | 4800 kW / 5200 kW |
| Dauerleistung: | 4000 kW |
| Anfahrzugkraft: | 380 kN |
| Beschleunigung: | 1,1 m/s² (4-teilig) (gedrosselt auf 0,95 m/s²) 0,95 m/s² (6-teilig)[1] |
| Raddurchmesser: | 920 mm |
| Stromsystem: | 15 kV, 16,7 Hz ~ 25 kV, 50 Hz ~ |
| Stromübertragung: | Oberleitung |
| Anzahl der Fahrmotoren: | 8 |
| Zugbeeinflussung: | ETCS Baseline 3.6 |
| Kupplungstyp: | Scharfenberg (an den Garniturenden) |
| Sitzplätze: | 4-teilig: 318+53 Klappsitze 6-teilig: 518+73 Klappsitze |
| Stehplätze: | ~ 700 (4-teilig) ~ 1100 (6-teilig) |
| Fußbodenhöhe: | unten: 440 mm oben: 2524 mm |
| Klassen: | 2. |
| ÖBB 4706 | |
|---|---|
| Anzahl: | 14 |
| Hersteller: | Stadler Rail |
| Plattform: | KISS 200 |
| Achsformel: | Bo’Bo’+2’2’+2’2’+2’2’+ +2’2’+Bo’Bo’ |
| Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
| Höhe: | 4630 mm |
| Breite: | 2800 mm |
| Höchstgeschwindigkeit: | 200 km/h |
| Raddurchmesser: | 920 mm |
| Stromsystem: | 15 kV, 16,7 Hz ~ 25 kV, 50 Hz ~ |
| Stromübertragung: | Oberleitung |
| Anzahl der Fahrmotoren: | 8 |
| Zugbeeinflussung: | LZB, ETCS Baseline 3.6 |
| Kupplungstyp: | Scharfenberg (an den Garniturenden) |
| Sitzplätze: | 434+73 Klappsitze |
| Fußbodenhöhe: | unten: 440 mm oben: 2524 mm |
| Klassen: | 1. 2. |
| Besonderheiten: | druckertüchtigte Wagenkästen |
| CAT (KISS) | |
|---|---|
| Anzahl: | 3 |
| Hersteller: | Stadler Rail |
| Plattform: | KISS 200 |
| Achsformel: | Bo’Bo’+2’2’+2’2’+2’2’+ +Bo’Bo’ |
| Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
| Höhe: | 4630 mm |
| Breite: | 2800 mm |
| Höchstgeschwindigkeit: | 200 km/h |
| Raddurchmesser: | 920 mm |
| Stromübertragung: | Oberleitung |
| Anzahl der Fahrmotoren: | 8 |
| Sitzplätze: | ca. 300 |
| Fußbodenhöhe: | unten: 440 mm oben: 2524 mm |
| Fahrzeuge für den City Airport Train, zukünftige Reihenbezeichnung noch nicht bekanntgegeben | |
Die Regionalverkehrstriebwagen der Reihe 4734 und 4736 werden durch die Anzahl der Wagen unterschieden. Die letzte Ziffer in der Type sagt somit die Zuglänge in Wagen aus. Die Mittelwagen tragen die Bezeichnungen 7034 oder 7036.
Die Regionalverkehrsvariante soll ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 im Großraum Wien eingesetzt werden.[3] Die Fernverkehrsvariante soll im Jahr 2026 folgen.[4] Die Bestellungen wurden aus einem Rahmenvertrag der ÖBB-Personenverkehr mit Stadler über bis zu 186 Triebzüge abgerufen, welcher im Jahr 2022 geschlossen wurde. Bisher wurden aus diesem Rahmenvertrag 89 vierteilige und 20 sechsteilige Garnituren in der Regionalverkehrsvariante KISS 160 sowie 14 sechsteilige in der Fernverkehrsvariante KISS 200 bestellt. Zusätzlich kommen aus dem Rahmenvertrag 3 fünfteilige KISS 200 für den City Airport Train (CAT). Die für die ÖBB vorgesehenen Triebwagen sollen eine Zulassung für Österreich, die Slowakei und Deutschland erhalten. Außerdem sollen alle (für die ÖBB vorgesehenen) Nahverkehrszüge zusätzlich eine Zulassung für Tschechien und Ungarn erhalten.[5][6]
Die Garnituren für den Nah- und Regionalverkehr werden mit dem Cityjet-Design versehen, für die Fernverkehrvariante ist das Railjet-Design vorgesehen und bei den Zügen für den City Airport Train das CAT-Design.
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
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Ausschreibung
Am 14. Mai 2019 veröffentlichten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) eine Ausschreibung über einen Rahmenvertrag zum Ankauf neuer doppelstöckiger Elektrotriebzüge.[7] Die Vergabe verzögerte sich zuerst wegen der Neuwahlen in Österreich bis in das Jahr 2021.[8] Nachdem die Firma Stadler Rail als Bestbieter bestimmt worden war, beeinspruchte die Firma Alstom als Mitbewerber diese Entscheidung. Das Bundesverwaltungsgericht erklärte daraufhin wegen eines Formfehlers die Vergabe als nichtig. Stadler hätte bei seinem Angebot eine nicht zulässige elektronische Unterschrift verwendet, die von Alstom beeinspruchten Punkte wurden vom Gericht jedoch nicht bestätigt. Aufgrund des Urteils zog die ÖBB die Vergabe im September 2021 zurück und startete die Ausschreibung neu. Stadler beeinspruchte dies im Oktober 2021 und erhielt im Februar 2022 vom Verwaltungsgericht recht. Damit war die Vergabe an Stadler Rail rechtsgültig.[9][10] Der Rahmenvertrag gilt für die Beschaffung von bis zu 186 Doppelstocktriebzügen des Typs KISS, die als vier-, fünf- und sechsteilige Einheiten für 160 km/h und optional für 200 km/h zugelassene Höchstgeschwindigkeit gebaut werden können.[11]
Bestellungen
Der erste Abruf mit einem Umfang von 600 Mio. Euro erfolgte am 7. April 2022 und umfasste 20 sechsteilige sowie 21 vierteilige Triebzüge. Diese sind für die Ostregion (Wien, Niederösterreich, Burgenland) vorgesehen und sollen dort ab 2026 zum Einsatz kommen[12] und ältere Nahverkehrs-Doppelstockwagen ersetzen.[13]
Im Juli 2023 wurde bekanntgegeben, dass von den ÖBB bereits zuvor am 11. Mai 2023 der Abruf von 14 sechsteiligen Garnituren KISS 200 für den Fernverkehr sowie von 21 vierteiligen Garnituren KISS für den Einsatz im Nahverkehr erfolgte.[14][15][16]
Am 12. Oktober 2023 wurde bekannt, dass die City Air Terminal Betriebsgesellschaft 3 Stadler KISS 200 in der fünfteiligen CAT Variante aus dem ÖBB-Rahmenvertrag abgerufen hatte.[17]
Am 6. August 2024 wurden von den ÖBB weitere 47 4-teilige Garnituren aus dem Rahmenvertrag abgerufen.[18] Somit sind bislang 126 der 186 Fahrzeuge aus dem Rahmenvertrag abgerufen worden.
Inbetriebnahme
Im April 2024 wurde der erste Triebzug für die Inbetriebnahme von St. Margrethen nach Erlen überführt.[19]
Mit den Garnituren 4734.101 und 4736.101 werden die jeweils ersten KISS Triebzüge im Eisenbahnversuchszentrum Velim getestet.
Tranchen
Aus dem Rahmenvertrag von bis zu 186 Fahrzeugen wurde bisher folgende Fahrzeuge abgerufen:
| Anzahl | Abruf | Teile | Art | Nummerierung | Anmerkung | Einsatzbeginn | Auslieferung bis |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 21 | 4/2022 | 4-teilig | Cityjet | 4734 101–121 | KISS160 | ab 12/2025 | 2026 |
| 20 | 4/2022 | 6-teilig | Cityjet | 4736 101–120 | KISS160 | ab 12/2025 | 2026 |
| 21 | 7/2023 | 4-teilig | Cityjet | 4734 122–142 | KISS160 | 2027 | |
| 14 | 7/2023 | 6-teilig | Railjet | 4706 101-114 | KISS200 | ab 2026 | 2027 |
| 3 | 10/2023 | 5-teilig | CAT | KISS200 | ab 2027 | ||
| 47 | 8/2024 | 4-teilig | Cityjet | 4734 143–189 | KISS160 | 2030 |
Siehe auch
Weblinks
Commons: ÖBB 4734/4736 – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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