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österreichischer Pendelzug zwischen den Bahnhöfen Wien Mitte und Flughafen Wien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der City Airport Train, kurz CAT, ist ein österreichischer Shuttlezug, der auf der Pressburger Bahn ohne Zwischenhalt zwischen dem Flughafen Wien in der Stadtgemeinde Schwechat und dem Bahnhof Wien Mitte pendelt.
City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H. | |
---|---|
Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | Februar 2002 |
Sitz | Flughafen Wien, Schwechat, Österreich |
Leitung | Geschäftsführung: Christoph Korherr, Michael Forstner |
Mitarbeiterzahl | 40 (2024) |
Umsatz | 14,5 Mio. € (2018) |
Branche | Eisenbahnunternehmen |
Website | www.cityairporttrain.com |
Für den Betrieb des CAT wurde im Februar 2002 eine eigene Betreibergesellschaft, die City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H. gegründet, die sich im gemeinsamen Besitz der ÖBB-Personenverkehr AG (49,9 % der Anteile) und der Flughafen Wien AG (50,1 % der Anteile) befindet. Sitz der Gesellschaft ist am Flughafen Wien.[1] Das Konzept der Zuggattung wurde der Öffentlichkeit im Rahmen des Donauinselfestes 2003 vorgestellt, die Aufnahme des Fahrbetriebs erfolgte am 14. Dezember 2003.[2]
Die Züge verkehren zwischen dem Bahnhof Flughafen Wien und dem Bahnhof Wien Mitte täglich halbstündlich vom zeitigen Morgen bis etwa Mitternacht. (36 Fahrten pro Richtung und Tag) Für die rund 20 Kilometer lange Strecke benötigt der CAT ohne Zwischenhalte 16 Minuten.
Vom 19. März 2020 bis 28. März 2022 fuhren vorübergehend aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Züge mehr.[3][4]
Sowohl am Flughafen als auch in Wien Mitte fahren die CAT-Züge von eigenen, unterirdischen Bahnhofsbereichen ab. In Wien befindet sich die City Air Terminal genannte Abfahrtsstelle mit den Check-in-Schaltern für diverse Fluglinien ebenerdig im Eingangsbereich des Einkaufscenters The Mall; in der Nähe des Ausgangs Marxergasse.[5] Am Flughafenbahnhof hält der Zug am östlichen Ende des Bahnsteigs 3.
Eine CAT-Wendezuggarnitur besteht normalerweise aus einem Triebfahrzeug der Reihe 1016 sowie aus drei Doppelstockwagen, von denen einer ein Steuerwagen ist. Die Wagen sind speziell für den Verkehr zum Flughafen adaptiert und verfügen über Klimaanlage, spezielle Sitze, Stauraum für Gepäck, Steckdosen, WLAN und ein Infotainmentsystem für die Passagiere.[6][7] Ende 2012 wurden die mehrsystemfähigen 1116-Lokomotiven gegen die reine 15-kV-Variante 1016 getauscht. Vor dem Einsatz der Reihe 1116 wurden die Züge mit Lokomotiven der Reihe 1014 bespannt. Jede Zuggarnitur des CAT bietet für 243 Personen einen Sitzplatz.[8] Ab 2027 ist der Ersatz der aktuell eingesetzten Garnituren durch drei fünfteilige Doppelstocktriebzüge der Baureihe 4735, die eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreichen können und über eine Sitzplatzkapazität von 300 Fahrgästen verfügen.[9][10] Die Züge wurden aus einen 2022 vereinbarten Rahmenvertrag abgerufen.[11]
Der CAT strebt mit seiner Konzeption und Preisgestaltung ein anderes Marktsegment als sonstige ÖPNV-Produkte an. Für CAT-Passagiere besteht die Möglichkeit im City Air Terminal für ihren Flug einzuchecken und auch das Gepäck aufzugeben. Diese Option wird mittlerweile für rund 80 Prozent aller Flüge angeboten. Dieser sogenannte City Check-in ist bis 75 Minuten vor Abflug und in vielen Fällen bereits 24 Stunden vorab möglich. (Eine Auflistung aller Fluglinien und der jeweiligen Annahmezeiten ist der CAT-Homepage zu entnehmen)[12] Das Reisegepäck geht nach dem City Check-in in den Gewahrsam der jeweiligen Fluglinie über und wird am Flughafen automatisch weitergeleitet.[13]
Im City Air Terminal und am Flughafen befinden sich besetzte Informationsschalter. In jeder Garnitur sind zudem Zugbegleiter für Fragen und Ticketkontrolle bzw. -verkauf unterwegs.
Im Zug sowie im Terminal Wien-Mitte liegen kostenlos tagesaktuelle Zeitungen und Magazine in Deutsch und Englisch auf, weiters wird im CAT-WLAN gratis Zugang zu ePapers angeboten. Außerdem erhält man mit einem entwerteten CAT-Ticket einen um € 10 ermäßigten Zutritt zu den vom Flughafen Wien betriebenen Lounges.[14]
Der CAT BONUS CLUB ist der Kundenclub des City Airport Train. Bonus Club-Mitglieder sammeln Bonuspunkte, die gegen Prämien eingetauscht werden können. Die Mitgliedschaft ist kostenlos.[15]
Fahrkarten können an beiden Endbahnhöfen jeweils am Informationsschalter oder beim Ticketautomaten, im Zug oder auch vorab online erworben werden. Angeboten werden Einzel- und Retourtickets sowie eine Jahreskarte. Für die Weiterfahrt im gesamten Wiener Stadtgebiet („Kernzone Wien“) kann eine kombinierte Fahrkarte erworben werden, welche die Fahrt mit dem CAT sowie ein Wien-Einzelticket inkludiert oder optional dort auch für 24, 48 oder 72 Stunden gültig ist.[16] Die Tickets für den City Airport Train kosten 14,90 Euro für eine Einzelfahrt und 24,90 Euro für eine Hin- und Rückfahrkarte.
Dank der Kooperation mit der ÖBB, dem VOR und den Wiener Linien sowie dem KlimaTicket können Inhaber einer Wiener-Linien-Jahreskarte, eines KlimaTickets oder einer ÖBB-Vorteilscard sowie des Top-Jugendtickets und der Wiener Linien Semesterkarte den CAT um mehr als 50 % ermäßigt nutzen. Die rabattierten CAT-Tickets kosten somit € 7 (einfach) und € 12 (hin und retour).[17] Die Zuggattung versteht sich als Premium-Produkt mit entsprechender Preisstruktur.[18] Für Inhaber verschiedener Kundenkarten wird jedoch eine Ermäßigung gewährt. Kinder bis 15 Jahre werden kostenlos transportiert.
Der übrige Schienenverkehr zum Flughafen ist tarifmäßig Teil des Verkehrsverbunds Ost-Region. Die S-Bahn-Linie S7 benötigt für dieselbe Strecke, jedoch mit Halt an allen Stationen, nur 9 Minuten länger (25 Minuten gesamt) und verkehrt darüber hinaus bis Floridsdorf und Mistelbach/Laa an der Thaya. Ähnlich dem CAT fahren die S-Bahn-Züge vom zeitigen Morgen bis etwa Mitternacht im gegenüber dem CAT zeitversetzten Halbstundentakt. Die Züge der S7 benützen in Wien Mitte und am Flughafen jedoch andere Bahnhofsbereiche. Eine Fahrt kostet ohne Ermäßigung 4,40 Euro und gilt für eine einfache Fahrt mit Umsteigen zu allen Zielen in ganz Wien. Ohne Fahrschein für das Wiener Liniennetz kostet ein Fahrschein 2,00 Euro.[19]
Weiters können nach und in Wien auch die Fernverkehrslinien (Railjet) mit Verbundfahrscheinen benützt werden. Diese verkehren ebenso halbstündlich vom Flughafen nach Wien Hauptbahnhof und Wien Meidling und darüber hinaus (aufpreispflichtig) in den Westen bzw. Süden Österreichs. Die Fahrzeit zwischen Flughafen und Hauptbahnhof beträgt 15 bis 18 Minuten.
Eine umfassende Auflistung der Verkehrsanbindungen zum Wiener Flughafen findet sich unter: Verkehrsanbindung des Wiener Flughafens.
Die gesamte Innen- und Außengestaltung sowie das Branding des City Airport Train stammen von dem auf strategisches Design spezialisierten Unternehmen Spirit Design aus Wien. Es wurde mehrfach ausgezeichnet: Nominierung für das einheitliche CAT Corporate Design beim Corporate Design Preis 2004, Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber 2006, D&AD Award (Jahrbuch Eintragung), Design Management Europe (Honorable Mention), IDEA 2008 (Nominierung). Die CAT-Website gewann darüber hinaus den ersten Preis beim Crystal Web Award 2006 und ein „Signum Laudis in Gold“ beim TAI-Werbe-Grand-Prix 2006.
Folgende NCS-Farben wurden für das Lackschema der Fahrzeuge verwendet:
Im August 2010 wurde ein Refurbishment-Projekt gestartet. Zwei Monate später zeigte sich die erste Garnitur inklusive Lok in neuem Design. Auch der Innenraum wurde komplett modernisiert. Seit Jahresbeginn 2011 präsentieren sich alle Garnituren sowohl innen als auch außen neugestaltet.[20]
Der CAT wird mit emissionsfreiem Bahnstrom aus 100 Prozent erneuerbarer Energie (92 % Wasserkraft, 8 % Windkraft) betrieben, seit 2012 ist der Flughafenzug klima:aktiv Partner. Bei den European Rail Congress Awards 2013 wurde der zur Gänze CO2-freie Bahnstrom „railpower zero“ der ÖBB-Infrastruktur AG, welchen die Betriebsgesellschaft als erster Kunde seit 2011 bezieht, in der Kategorie Excellence in Environmental Sustainability mit dem ersten Preis prämiert.[21][22]
Durch die Nutzung des City Airport Train wird tatsächlich CO2-Emissionen am Boden vermieden. Jedoch wird dieser Gewinn durch das Wachstum des Flugverkehrs vollkommen zunichtegemacht; deshalb wird der Flughafen Wien AG Greenwashing vorgeworfen.[23][24][25]
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