Putlitz
Stadt im Landkreis Prignitz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Putlitz ist eine Stadt im nordwestlichen Brandenburg im Landkreis Prignitz. Sie ist Sitz des Amtes Putlitz-Berge, dem auch die Gemeinden Berge, Gülitz-Reetz, Pirow und Triglitz angehören.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 15′ N, 12° 3′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Prignitz | |
Amt: | Putlitz-Berge | |
Höhe: | 57 m ü. NHN | |
Fläche: | 119,68 km2 | |
Einwohner: | 2589 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 16949 | |
Vorwahl: | 033981 | |
Kfz-Kennzeichen: | PR | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 70 325 | |
Stadtgliederung: | 13 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Zur Burghofwiese 2 16949 Putlitz | |
Website: | www.putlitz.de | |
Bürgermeister: | Udo Burzyk | |
Lage der Stadt Putlitz im Landkreis Prignitz | ||
Putlitz liegt im Norden der Prignitz an der Stepenitz. Im Bereich der Gemeinde liegen das Naturschutzgebiet Putlitzer Hainholz und Teile der Naturschutzgebiete Stepenitz und Marienfließ sowie Teile des FFH-Gebietes Mathildenhofer See.
Zur Stadt Putlitz gehören folgende Ortsteile, bewohnte Gemeindeteile und Wohnplätze:[2][3]
Es handelt sich hierbei um ehemals selbstständige Gemeinden, die am 31. Dezember 2001 nach Putlitz eingemeindet wurden.[4]
Der Name Putlitz stammt aus dem Slawischen. Er setzt sich zusammen aus der Präposition po (an, bei), dem Substantiv uta (Wasser, großes Wasser) – diese Bestandteile sind zu einer Silbe zusammengezogen – sowie dem Substantiv litz (Dorf) und bedeutet demnach so viel wie Dorf am großen Wasser, Großwasserdorf.[5]
Die Stadt Putlitz gehört zu den ältesten Städten der Prignitz.
Die erste urkundliche Erwähnung einer slawischen Burg gab es bereits 946, wobei die Echtheit dieser Urkunde umstritten ist (s. Stiftungsurkunde des Bistums Havelberg). König Otto I. stattete das von ihm begründete Bistum Havelberg u. a. mit Burg und Burgbezirk Pochlustin aus. Nach dem Wendenkreuzzug von 1147 wurde 1179 der Ritter Johannes Gans aus der Altmark mit der Burg und den Ländereien belehnt, seither gilt Putlitz als Stammsitz des mächtigsten Zweiges der Familie Gans mit dem eher seltenen Sondertitel der Edlen Herren.[6] Die Familie gilt auch als Gründer der Stadt Putlitz, welche zunächst aber eher als eine dörfliche Siedlung neben der Burg existierte. Bis zur Reformation war der Bischof von Havelberg Territorial- und Oberlehnsherr der Herrschaft (Terra) Putlitz, die damit im Gegensatz zu anderen Prignitzstädten Mediatstadt war. 1259 wird Putlitz als Pfarrort erwähnt. 1543 erhielt die Stadt das Marktrecht. In der Geschichte der Stadt gab es mehrere große Brände. Im Jahr 1638 wurde die Stadt durch ein Feuer vollkommen zerstört und war anschließend auch als Folge des Dreißigjährigen Krieges für einige Jahre unbewohnt.[7] 1652 kam es durch Neusiedler aus Sachsen, Hannover und Holstein zu einem Neuanfang. Im Jahr 1700 lebten wieder circa 600 Menschen in Putlitz, 1718 wurde die letzte Hinrichtung vollzogen. 1734 entstand eine Schule. 1885 gab es laut Meyers Konversations-Lexikon 1852 evangelische Einwohner. Am 4. Juni 1896 wurde die Bahnstrecke von Pritzwalk nach Putlitz eröffnet, es folgte im Jahr 1911 die Kreisringbahn Putlitz–Berge–(Perleberg) und 1912 die Verbindung Putlitz–Suckow. Die Strecke von Putlitz nach Berge wird seit 1969, die nach Suckow seit 1980 und die nach Pritzwalk seit 2016 nicht mehr bedient.
Bis 1898 war Putlitz Gerichtssitz, danach fanden im Rathaus noch mehrere Gerichtstage im Jahr statt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwüsteten wieder mehrere Brände die Stadt, so dass man seither auf die Errichtung von Fachwerkhäusern verzichtete. Seit 1921 gibt es in Putlitz elektrischen Strom. 1926 wurde die Badeanstalt eingeweiht und 1962 das Wasserwerk eröffnet. Seit 1995 ist Putlitz an das Erdgasnetz angeschlossen. 2010 bekam die Kirche ihre Kirchturmspitze wieder. Im Jahr 2010 wurde die Friedenseiche vor dem Rathaus, der größte Baum der Stadt gefällt, was zahlreiche Proteste nach sich zog.
Putlitz gehörte seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Pritzwalk im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt die Stadt im brandenburgischen Landkreis Prignitz.
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[8][9][10], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Bei einer Wahlbeteiligung von 64,2 % führte die Kommunalwahl 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[11]
Burzyk wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 84,6 % der gültigen Stimmen für fünf Jahre[13] gewählt.[14]
Blasonierung: „In Rot auf grünem Boden eine flugbereite gold-bewehrte silberne Gans.“[15] | |
Das Wappen wurde am 10. Januar 1992 durch das Ministerium des Innern genehmigt. |
„Die Flagge ist Grün – Weiß – Rot (1:1:1) gestreift und mittig mit dem Stadtwappen belegt.“
Kaltenkirchen in Schleswig-Holstein ist Partnerstadt von Putlitz.
In Putlitz findet jedes Jahr im Sommer das VuuV Festival statt, eines der größten Psytrance/Goa Festivals Europas mit jährlich zwischen 10.000 und 20.000 Besuchern.
Der in Putlitz ansässige Literaturverein 42er Autoren e. V. lobt seit 2005 unter der Schirmherrschaft des Gebhard Gans Edler zu Putlitz jährlich den Putlitzer Preis aus.[16]
Putlitz ist der Sitz der Prignitzer Leasing AG, einer der größten brandenburgischen Leasinggesellschaften, sowie der Enon-Gruppe.
In Putlitz kreuzen sich die Landesstraßen L 13 zwischen Karstädt und Meyenburg und L 111 zwischen der Autobahnanschlussstelle Suckow an der A 24 und Pritzwalk. Die etwa 5 km entfernte Anschlussstelle Putlitz der A 24 liegt genau in der Mitte der Autobahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg.
Putlitz erhielt 1896 Eisenbahnanschluss mit einer Verbindung nach Pritzwalk, die 1912 bis zur Landesgrenze bei Suckow verlängert wurde, wo bis 1945 Anschluss nach Parchim bestand. Im Jahr 1911 wurde eine Bahnstrecke nach Berge eröffnet. Der Verkehr auf den Strecken nach Berge und Suckow wurde 1968 bzw. 1980 eingestellt.
Der Zugverkehr auf der Strecke nach Pritzwalk (Linie PE70 der Prignitzer Eisenbahn GmbH) wurde am 10. Dezember 2006 vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg abbestellt. Die Einstellung des für den 2007 durch den Putlitz-Pritzwalker Eisenbahnförderverein wieder aufgenommenen Schülerverkehrs auf der Strecke war zunächst für Dezember 2012 geplant.[17] Nachdem sich die Stadt Putlitz bereit erklärte, 10.000 € zur Streckenabsicherung beizusteuern, wurde der Eisenbahnbetrieb der Linie RB 70 bis zum Fahrplanwechsel 2014 verlängert.[18] Letztlich wurde der Eisenbahnverkehr am 29. Juli 2016 eingestellt.
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