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Kirchengebäude in Gelsenkirchen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Propsteikirche St. Augustinus ist die katholische Hauptkirche von Gelsenkirchen. Sie befindet sich im Stadtzentrum gegenüber der evangelischen Altstadtkirche.
Die große dreischiffige Backstein-Basilika mit Querhaus und 93 m hohem Turm wurde ab 1874 nach Plänen des Kölner Architekten August Carl Lange im neugotischen Stil erbaut, 1884 fertiggestellt und am 19. Juli 1892 geweiht.
Die Gelsenkirchener Kirchbauten des 19. Jahrhunderts spiegeln die stürmische Entwicklung vom Dorf zur Industriegroßstadt. Die heutige Propsteikirche (seit 1904) ersetzte einen Vorgängerbau von 1845, der an gleicher Stelle gestanden hatte und bereits das Patrozinium des hl. Augustinus trug. Die alte, um 1000 vom Stift Essen gegründete Gelsenkirchener Dorfkirche St. Georg, seit der Reformation als Simultankirche genutzt, war zu klein geworden, so dass die Katholiken auszogen. Die evangelische Gemeinde errichtete dort später ihre Altstadtkirche.
Von 1935 bis zu seinem Tod im KZ Dachau 1942 war Heinrich König Vikar und Kolpingpräses an St. Augustinus. Seine Urne ist seit 1989 im rechten Querhausarm der Kirche zur Verehrung ausgesetzt. Ihm ist auch die gegenüberliegende Stadtbahnstation Heinrich-König-Platz (Linien 107, 301, 302) mit einzelnen Texten und Fotos gewidmet.
Beim Bombenangriff vom 6. November 1944 wurde St. Augustinus bis auf die Umfassungsmauern zerstört und von 1948 bis 1960 originalgetreu wieder aufgebaut.
Das Innere zeigt sich in der 1972 sowie 1988–91 räumlich und künstlerisch erneuerten Gestalt. In der Vierung steht ein Granit-Altar mit vier Bronzereliefs. In der Apsisrundung sind hinter der Tabernakelstele die zwölf Tore des Neuen Jerusalem sowie die Quelle des Lebens aus Opakglas gestaltet. Die Buntglasfenster schuf Walter Klocke.
Neben der Kirche steht das moderne Begegnungszentrum Augustinushaus. Der Vorplatz ist mit einer Augustinusfigur (1992) und Skulpturen zum Thema Bergbau (1996) von Jürgen Goertz gestaltet.
Die große Orgel von 1953 ist ein romantisch disponiertes Instrument mit 72 Registern aus der Orgelbauwerkstatt Anton Feith II., Paderborn. 1988/1989 wurde die Orgel in der Werkstatt des Orgelbauers Stockmann in Werl grundrenoviert und erweitert. Durch Christoph Kleemann erfolgte 2004 eine Neuintonation. Die Trakturen sind elektro-pneumatisch.[1]
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Das Geläute der Propsteikirche besteht aus sechs Stahlglocken, die alle 1952 vom Bochumer Verein in Bochum gegossen wurden.
Glocke | Name | Schlagton | Gewicht | Gießer | Gussjahr |
1 | Augustinus | a0 | 2798 kg | Bochumer Verein | 1952 |
2 | Maria | c1 | 1810 kg | Bochumer Verein | 1952 |
3 | Josef | d1 | 1350 kg | Bochumer Verein | 1952 |
4 | Hl. Familie | f1 | 780 kg | Bochumer Verein | 1952 |
5 | Georg | g1 | 520 kg | Bochumer Verein | 1952 |
6 | Franziskus | a1 | 360 kg | Bochumer Verein | 1952 |
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