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jamaikanischer Musikproduzent Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Prince Far I, eigentlich Michael James Williams, (* 1944 in Spanish Town auf Jamaika; † 15. September 1983 auf Jamaika) war ein jamaikanischer Musikproduzent und Sänger. Er ist einer der Begründer des Dub-Genres und zeichnet sich durch eine außergewöhnlich tiefe und voluminöse Bassstimme aus. Prince Far I war Rastafari.
Michael James Williams wuchs in Spanish Town, Jamaika auf. Er begann zunächst als DJ und Soundsystem für Sir Mike the Musical Dragon. Zusätzlich arbeitete er als Security für das Studio von Joe Gibbs. Später war er außerdem Türsteher für Coxsone Dodd. Als Dodd eine Session an DJ King Stitt ansetzte und dieser nicht auftauchte, durfte Williams für ihn einspringen und nahm seine Debütsingle Queen of the Minstrel auf. Auf seinen ersten Platten nannte er sich King Cry Cry, weil er dazu neigte, zu weinen, wenn er geärgert wurde. Sein erster großer Hit wurde I Had a Talk mit Bunny Lee. Die B-Seite war im Vereinigten Königreich Zion Train von Burning Spear.[1]
Seine zweite Single The Great Booga Wooga war ebenfalls ein Erfolg. Auf Empfehlung von Produzent Enos McLeod nahm er schließlich den Namen Prince Far I an. Mit den Songs Natty Farmyard und Creation Time (mit The Maytones) gelangen ihm erneut Achtungserfolge. 1976 veröffentlichte er sein Debütalbum Psalms for I, das von Llyodie Slim produziert wurde. Das Album war stark religiös geprägt. Mit der Single Heavy Manners äußerte sich Prince Far I dann stark politisch und griff die Gesetzgebung Jamaikas an. Er verstand sich als musikalischer Vorkämpfer für die Rastafari-Bewegung und die Jugend, die in Ghettos versauerte. Die Single wurde ein massiver Hit. Doch nicht jeder fand dies gut und es kam zu Spannungen mit Lord Stitch, der mit Crazy Joe einen Disstrack gegen Prince Far I veröffentlichte, in dem er nahelegte, das Williams und seine „glatzköpfigen Anhänger“ die Stadt verlassen sollten.[2]
1977 erschien schließlich Under Heavy Manners, das endgültig Prince Far Is Durchbruch zementierte. Es traf den Zeitgeist der zerrissenen Insel, die kurz vorher einen Bürgerkrieg erlebte, bei dem es zu einem Attentat auf Bob Marley kam, und sich nur langsam erholte.[3] Das Album erreichte aber nicht nur die Jugendlichen in Jamaika, auch in England wurde das Album wohlwollend aufgenommen. So gelang es Prince Far I beim Virgin-Records-Sublabel Front Line unterzukommen, wo 1978 sein drittes Album Message from the King erschien. Auf dem Album arbeitete er mit der Band Culture zusammen. Noch im gleichen Jahr legte er mit Long Life nach, das vor allem durch seine No More War-Single erfolgreich war.[2]
Prince Far I gründete 1978 sein eigenes Plattenlabel Cry Tuff.[4] Er veröffentlichte einige Platten auf On-U Sound Records und war Adrian Sherwoods musikalischer Mentor. 1979 sollte das Album Health and Strength erscheinen, doch das Masterband verschwand aus dem Büro des Labels in London. Unter anderem sollte darauf ein Duett mit Gregory Isaacs als Lead-Single veröffentlicht werden. Das Band wurde erst 1998 wiederentdeckt und veröffentlicht.[2]
Es erschienen einige weitere Alben. The Prince Far I ging unter anderem mit Bim Sherman und Prince Hammer auf Tour. 1979 erschien Dub to Africa als letzte Veröffentlichung mit Front Line. Anschließend wechselte Williams zu Trojan Records. Er kollaborierte unter anderem mit Adrian Sherwood, der von da an sein Hausproduzent wurde, und Gruppen wie Creation Rebel, Dub Syndicate sowie Sons of Arqa. Der Sound wurde in Großbritannien sehr populär. Prince Far I trat in biblischen Roben auf und sang gegen Babylon an, versammelte aber auch unter weißen Jugendlichen Fans. Auf dem Höhepunkt seiner Popularität kam es zu einem abrupten Ende: 1983 wurde er in seinem Haus in Kingston erschossen. Zwei Männer brachen in das Haus ein. Sie forderten ihn und seine Frau auf, sich auf den Boden zu legen und schossen auf beide. Während seine Frau verletzt überlebte, starb er wenig später an den Folgen im Krankenhaus. Die Motive der zwei Männer sind bis heute ungeklärt. Der Mord wurde nie aufgeklärt.[2][1][5][6]
Ab den 1990ern kam es zu einem Revival seiner Musik. Adrian Sherwood veröffentlichte einige seiner alten Gesangsparts auf dem Album Stoned Immaculate von Dub Syndicate. 1996 wurde er sogar auf Konzerten als Playback eingespielt. Auch später erschienen immer wieder bislang unveröffentlichte Singles oder Neuauflagen seiner Musik.[2]
Prince Far I einer der Begründer des Dub-Genres. Er zeichnet sich durch eine außergewöhnlich tiefe und voluminöse Bassstimme aus.[7] Er wirkte außerdem prägend für die Reggae, Dub und auch die Punkszene Großbritanniens. So lassen sich unter anderem auch Referenzen an Prince Far I bei Clash City Rockers von The Clash finden.[8]
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