Prato (Toskana)
italienische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Prato ist eine Stadt in der italienischen Region Toskana. Sie hat 195.213 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022) und ist Hauptstadt der Provinz Prato.
Prato | ||
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Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Provinz | Prato (PO) | |
Koordinaten | 43° 53′ N, 11° 6′ O | |
Höhe | 65 m s.l.m. | |
Fläche | 97 km² | |
Einwohner | 195.213 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 59100 | |
Vorwahl | 0574 | |
ISTAT-Nummer | 100005 | |
Bezeichnung der Bewohner | Pratesi | |
Schutzpatron | Santo Stefano (26. Dezember) | |
Website | Prato | |
Prato liegt etwa 20 km nordwestlich der Regionalhauptstadt Florenz am Fluss Bisenzio. Durch das westliche Gemeindegebiet fließt zudem der Fluss Ombrone Pistoiese.
Die Nachbargemeinden sind Agliana (PT), Calenzano (FI), Campi Bisenzio (FI), Carmignano, Montemurlo, Poggio a Caiano, Quarrata (PT) und Vaiano.
Die Ortsteile (Frazioni) bilden fünf Verwaltungseinheiten (Circoscrizioni):
Prato war wahrscheinlich bereits von den Etruskern besiedelt. Es wird jedoch erstmals im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt und entwickelt sich zu einem bedeutenden Woll-Emporium. Der bekannteste Fernhändler und Wollproduzent des Spätmittelalters ist Francesco Datini, der 1410 das größte Kaufmannsarchiv des Mittelalters hinterließ. Das „Lumpenzentrum Europas“, ein wichtiges Einwanderungsgebiet für Italiener aus dem Süden, wuchs seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer florierenden Industriestadt mit Schwerpunkt im Bereich der Stoffherstellung heran.
Das historische Zentrum blieb in seinen mittelalterlichen Mauern in Form eines unregelmäßigen Sechsecks erhalten und zeigt, wie reich die Stadt schon damals war: Paläste und Kirchen sowie die in ihrer Form für Nord- und Mittelitalien einmalige kaiserliche Burg des Stauferkaisers Friedrich II. Dieser hatte Prato im November 1237 besucht, als er in der Schlacht von Cortenuova den Lombardenbund besiegte. Sein Bastardsohn Enzio von Sardinien hielt sich als Reichsvikar der Toskana im Frühjahr 1241 in Prato auf, um Anordnungen zum Ausbau der älteren Reichsburg zu treffen, deren Gestalt ein Symbol kaiserlicher Macht werden sollte.[2] Die Burg wurde ab 1240 errichtet, etwa zeitgleich mit der Kaiserburg Castel del Monte in Apulien im Südosten Italiens. Als Reichsvikar wurde Enzio durch seinen Halbbruder Friedrich von Antiochia abgelöst, der sich bis 1248 in Prato aufhielt, gemeinsam mit dem Baumeister Riccardo da Lentini.
Fast das gesamte historische Zentrum ist bereits seit vielen Jahren Fußgängerzone. Sie macht aus Prato auch eine Einkaufstadt, vor allem für modische Textilien. Seit Ende der 1950er Jahre erlebt die Stadt erhebliche Einwanderung, zunächst aus Süditalien, dann auch aus anderen Ländern. Erwähnenswert ist die große Zahl an Chinesen, die sich seit den späten 1980er Jahren in Prato angesiedelt haben[3] und heute vermutlich ein Viertel der knapp 200.000 Einwohner stellen.[4]
Viele Gebäude, vor allem diejenigen, die im Mittelalter erbaut wurden, zeichnen sich durch die Verwendung charakteristischer lokaler Baustoffe aus. Hauptsächlich wurden dabei zwei verschiedenfarbige Marmorarten verwendet, die in ähnlicher Form auch bei Florentiner Bauwerken Verwendung fanden. Es handelt sich dabei um den weißen Alberese und den grünen Serpentino aus Monteferrato.
Viele italienische Stofffabriken wurden im globalen Wettbewerb insolvent und vermieten nun ihre Werkshallen an einen der um die 3700 chinesischen Betriebe, die den Ruf haben, schnell zu produzieren. Viele der chinesischen Arbeiter wohnen auf Zwischendecken, die in den Werkshallen eingezogen wurden. Die Arbeiter werden nach Stückzahlen bezahlt und verdienen bei bis zu 18 Stunden Arbeit am Tag bis zu 4000 Euro im Monat. Am 1. Dezember 2013 starben sieben Chinesen, als „Teresa Moda“, eine der vielen Textilfabriken im Industriegebiet Macrolotto im Süden von Prato, abbrannte und die Gegebenheiten in die Schlagzeilen brachte.[6]
Von rund 200.000 Einwohnern waren 2014 rund 50.000 Chinesen, nicht gezählt sind mehrere Zehntausende illegal eingewanderte Chinesen, die Prato zur drittgrößten Stadt Mittelitaliens anwachsen ließen.[6] 5000 chinesische Betriebe waren 2014 gemeldet.[6] Bei einer Gewerbeanmeldung wird der Wohnsitz der Eigentümer nicht überprüft. Die hier gefertigten Textilien tragen als Herkunftsbezeichnung zwar „made in Italy“, sind aber unter Bedingungen wie in ostasiatischen Sweatshops entstanden.[7]
Enrico Rossi, der Präsident der Region Toskana, spricht von Sklaverei und sagt, dass „nirgendwo in Mittel- und Norditalien und vielleicht sogar nirgendwo in Europa mehr schwarzgearbeitet wird“.[6][8] Aus Pratos Chinatown[6] werden täglich bis zu 1,5 Mio. Euro per Money Transfer nach China überwiesen.
Prato unterhält Städtepartnerschaften mit[9]
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