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deutscher Maler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Philipp Haager (* 1974 in Stuttgart) ist ein deutscher abstrakter Maler.
Philipp Haager studierte von 1999 bis 2004 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main Freie Malerei in der Klasse von Christa Näher. Zu seinen Professoren zählten während des Studiums unter anderem Per Kirkeby, Hermann Nitsch, Peter Angermann, Thomas Bayrle, Ayse Erkmen sowie Wolfgang Tillmans. Der abstrakte Künstler lebt und arbeitet bei Stuttgart.
Zu seinen wichtigsten Werkgruppen zählen die Dome Paintings, Nearfield, Deep Field Nebula und die Bonsai Paintings. Die Dome Paintings gehören zu seiner jüngsten Reihe und entstehen seit dem Jahr 2020. Die Arbeit an den atmosphärischen Nearfield Paintings begann Haager 2008. Sie entstehen in einem aufwändigen, mehrschichtigen Prozess mit Tusche auf Leinwand. Volkhard App äußert bei Deutschlandradio Kultur: „(...) wenn Philipp Haager nimmermüde in einer Art Lasiertechnik Farbschicht um Farbschicht auf seine Leinwände bringt, entstehen am Ende stimmungsvolle Landschaften“, und Haager selbst dazu: „(...) Die Arbeiten sind mit Tusche gemacht, nass in nass gemalt. Bei mir war es eine intuitive Entscheidung, mit Tusche zu beginnen – wahrscheinlich habe ich sie genommen, weil sie schwarz war. Ich habe versucht, den Blick nach innen zu richten. Drei oder vier Jahre male ich schon so, und die Möglichkeiten sind noch längst nicht ausgeschöpft.“[1] Die Reihe der Deep Field Nebula Paintings malte er ab dem Jahr 2015. Hier setzt er sich künstlerisch frei mit dem Hubble Deep Field der NASA auseinander und damit mit den Grenzen des sichtbaren Universums. Die daraufhin entstanden Bilder sind eine Reihe abstrakter, monochromer Nebel. Wie es der Name nahelegt, so handelt es sich bei den Bonsai Paintings um eine umfangreiche, seit 2008 fortgeschriebene Reihe kleinformatiger Bilder, teils Miniaturen, in denen Haager in den letzten Jahren die Spontaneität der Pleinair-Malerei, der Wasserfarbe und asiatischen Maltraditionen aufnimmt und miteinander verbindet. Sie stehen in einem engen Verhältnis zu seinen großformatigen Gemälden, teils als Skizzen und Vorarbeiten, teils als Kopie bestehender Werke. Haagers Dome Paintings stellen gleichermaßen einen Bruch als auch eine konsequente Weiterentwicklung seines bisherigen Schaffens dar. In ihrer Komposition sind sie von Kuppeln und damit der Deckenmalerei inspiriert. Die Ecken der Bilder sind jeweils mit starken, klar konturierten, leuchtend-expressiven Farbklängen gestaltet, während die Mitte, wo das Zentrum des Geschehens erwartet wird, teils fast komplett leer bleibt. Dadurch suggerieren sie wie Kuppeln in Kirchen oder Tempeln eine Öffnung nach oben, hin zu einer höheren, unsichtbaren Welt. In seinen Arbeiten ist im Farbraum jeweils eine starke Verdichtung und Anreicherung zu beobachten. Dies trifft auf die „Nicht-Farben“ Schwarz und Weiß zu: Sowohl die weißen Felder und Leerstellen in den Bildmitten der Dome Paintings bergen bei längerer Betrachtung die Fülle des kompletten Farbspektrums, ebenso wie die dunkelsten Ecken und die schwärzesten Stellen der Deep Field Paintings.
Philipp Haager malt seit 2004 in der Technik der Lasurmalerei, bei der er mit nassem Pinsel den nassen Malgrund (beispielsweise Leinwand oder Papier) mit zahlreichen Tusche-Schichten tränkt. Seine Leinwände grundiert er bei diesem Verfahren grundsätzlich nicht. Darauf aufbauend setzt er Aquarell- oder Gouache-Farben teilweise direkt aus der Tube, wodurch er zwei malerisch gegensätzliche Techniken miteinander verbindet, die Lasurmalerei und die Primamalerei. Bei den Dome Paintings arbeitet er nun konsequent mit einer grell weißen Grundierung und setzt die Farbe in direkter Geste als Alla-prima-Malerei.
In seiner Jugend beeinflussten Haager Zeichnungen von Joseph Beuys und die Bilder von Antoni Tàpies, während seines Studiums die Malerei von Bernard Schultze. Künstlerisch sieht er sich in der Tradition der europäischen Kunstgeschichte seit Giotto über Monet und Cézanne bis Gotthard Graubner. Einflüsse des Abstrakten Expressionismus, Informel, Tachismus, Farbfeldmalerei und Minimalismus waren prägend für die Entwicklung von Philipp Haagers eigenem abstraktem Stil.
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