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Philip Maloney
Hörspielserie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney ist eine Hörspielserie von Roger Graf auf dem Schweizer Radiosender Radio SRF 3 (ehemals DRS 3).
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Geschichte
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Die Hörspielserie begann 1989, als Roger Graf beauftragt wurde, für das Sonntagvormittagsprogramm von DRS 3 Sketche zu schreiben. Er schuf mehrteilige Kurzhörspiele, die mehrere Genres parodierten. Eines davon lehnte sich an das Genre des klassischen Detektivromans an, und als Parodie auf Philip Marlowe entstand Philip Maloney. Die erste Folge mit dem Titel Die kleine Schwester wurde am 8. Januar 1989 ausgestrahlt.
Bald wurde Maloney zum Publikumsliebling und zur Kultfigur und bekam seit der ersten Folge eine fixe Sendezeit am Sonntagmorgen von 11 bis 12 Uhr. Auch nachdem die Produktion der Serie beendet wurde, werden die produzierten Folgen noch immer in zufälliger Reihenfolge jeweils Sonntags ausgestrahlt.
Bis Oktober 2019 erschienen 404 reguläre Folgen. Ausserdem gibt es einige Sonderfolgen, die zu bestimmten Anlässen produziert wurden. Roger Graf schrieb mehrere Romane mit Maloney als Hauptfigur.
Obwohl die Hörspielserie ursprünglich von DRS 3 in Auftrag gegeben wurde, wurden diese im Gegensatz zu anderen Serien vollumfänglich von Roger Graf produziert und als fertiges Produkt an DRS 3 abgeliefert. Graf fungierte hierbei „als Produzent, Ideengeber, Autor, Regisseur, Tontechniker, Redaktor und als mein eigener Sekretär.“[1]
Die Serie wird auch beim deutsch-belgischen Sender Radio 700 ausgestrahlt. Bis zur Einstellung des Senders war Philip Maloney auch in SDR 3 zu hören.
Nach dem Tod von Michael Schacht († 2022) hat der Autor und Produzent Roger Graf beschlossen, die Serie für beendet zu erklären.
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Handlung
Philip Maloney (gesprochen von Michael Schacht († 2022)) ist ein von ständigen Geldsorgen geplagter Privatdetektiv in einer namentlich nicht genannten Stadt in der Schweiz. Viele Fälle spielen sich jedoch in der fiktiven ländlichen Ortschaft Grünwil ab. Seine Fälle laufen nach dem gleichen Muster ab. Sie werden ihm von seinen Klienten zugetragen und beginnen oft harmlos, doch stösst Maloney im Laufe der Ermittlungen meistens auf eine Leiche. Widerwillig muss er mit der Polizei zusammenarbeiten. Der zuständige Beamte (in den Hörspielen namenlos, gesprochen von Jodoc Seidel, in den älteren Romanen und der TV-Serie heisst er Hugentobler) ist nicht der Hellste und löst lieber Kreuzworträtsel als Kriminalfälle. Am Ende klärt Maloney das Verbrechen in der Regel auf. Nach der Folge 384 Eine seltsame Erpressung trat Seidel nicht länger als Sprecher des «Zuständigen-Beamten-Polizisten» auf, womit gleichzeitig auch der Charakter aus den Geschichten verschwand. Seitdem trifft Maloney auf unterschiedliche Polizisten und Polizistinnen.
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Charaktere
Zusammenfassung
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Die folgenden Charakteren kommen regelmässig in der Hörspielserie vor:
Philip Maloney
Hauptcharakter der Hörspielserie. Maloney gilt als «erfolgreichster Privatdetektiv der Stadt», hat aber dennoch ständig finanzielle Probleme. Sein Charakter wird als Antiheld dargestellt: Er ist Alkoholiker, der ständig Whisky trinkt, Zyniker, Macho und lässt sich durch nichts emotional berühren. Da er sich nur ein kleines, schäbiges Büro ohne Schlafzimmer leisten kann, schläft er meistens unter seinem Schreibtisch. Maloney ist ohne Partnerin und flirtet ständig mit seinen Klientinnen oder anderen jungen Frauen.
Der Polizist
Der bedeutendste Nebencharakter der Hörspielserie. Sein Name wird nie genannt, jedoch ist er durch die charakteristische Stimme von Jodoc Seidel stets erkennbar. Der Polizist führt ein spiessbürgerliches Leben, ist verheiratet (ein Umstand, über den Maloney jeweils einen Spruch zu machen pflegt) und verbringt seinen Alltag im Polizeipräsidium mehrheitlich mit Kreuzworträtseln statt Arbeiten.
Die Bekanntschaft von Maloney und dem Polizisten ist von gegenseitiger Abhängigkeit geprägt. Maloney braucht den Polizisten, da dieser ihm wertvolle Hinweise zu Verbrechen und Personen liefern kann und um die Tatperson am Ende eines Falles jeweils durch diesen verhaften zu lassen. Der Polizist ist auf Maloneys Hilfe angewiesen, da die Polizei in den meisten Fällen nicht fähig wäre, ein Verbrechen ohne Maloneys Hilfe aufzuklären. Obwohl der Polizist eher als kognitiv eingeschränkt dargestellt wird und ständig Fakten durcheinanderbringt, hat er oftmals ein hervorragendes Gedächtnis, was Namen von Verdächtigen oder Tatumstände von Verbrechen angeht.
Die Dialoge zwischen Maloney und dem Polizisten bestehen meistens daraus, sich gegenseitig zu piesacken und die Arbeit des anderen zu kritisieren.
Seinen ersten Auftritt hat der Polizist in der Folge Nr. 2 "Der Grosse Schlaf".
Wiederkehrende Charaktere
Folgende Personen tauchen immer mal wieder in einem Fall auf:
Achim Bleisink
Ein erfolgloser Nachwuchsdetektiv aus Deutschland, gesprochen von Tillbert Strahl-Schäfer, welcher immer mal wieder versucht mit Maloney an einem Fall zusammenzuarbeiten. Maloney weiss das auszunutzen, indem er Bleisink Aufgaben delegiert, auf die er selber keine Lust hat, und ihn oftmals auch gratis für sich arbeiten lässt.
Oft wenn Bleisink auf Maloney trifft, begrüsst er diesen mit den überschwänglichen Worten "Maloney! Das kann kein Zufall sein!" und pumpt ihn meistens kurz darauf nach Geld an.
Bleisink hat zudem die Tendenz, regelmässig Redewendungen und Ausdrücke falsch zu benutzen ("Sie schiebt einen Teil zwischen uns, Maloney" - statt "Keil").
Achim Bleisink hat in folgenden Folgen einen Auftritt:
Auftritte mit Achim Bleisink
Der Wettkönig
Gesprochen von Hans Peters. Ein Mann mit holländischem Akzent, dem Maloney immer mal wieder in dessen Wohnung begegnet und welcher stets dabei ist, für eine andere Wette zu üben, um damit bei der Fernsehshow Wetten, dass..? aufzutreten. Durch irgendwelche Gründe ist der Wettkönig jeweils in Maloneys Fall verwickelt, spielt in diesem jedoch meistens nur eine untergeordnete Rolle.
Der Wettkönig tritt in folgenden Folgen auf:
- Folge 188: "Tödliches Frühstück"
- Folge 232: "Der Matador"
- Folge 233: "Die Sprengmeister" (auf der Website nicht als Rolle aufgeführt)
- Folge 246: "In vino veritas"
Alois Schwertfeger
Der Immobilienmakler Alois Schwertfeger, bei seinem erstmaligen Erscheinen noch als Doppelrolle von Jodoc Seidel gesprochen, ist Präsident eines Golfclubs auf dem sich mysteriöse Unfälle ereignet haben. Zwei Jahre später in einem anderen Fall, nun gesprochen von Ueli Beck, taucht er wieder auf, jedoch nicht als Auftraggeber, sondern als Mitverantwortlicher eines Mordes. Seine Immobilienfirma brach inzwischen zusammen und er zog zu seiner Schwester in eine Wohnung.
Alois Schwertfeger taucht in folgenden Folgen auf:
- Folge 14: "Das achte Loch"
- Folge 58: "Hundeleben"
Er wird auch im Fall um das 400-Folgen-Jubiläum erwähnt, jedoch ist der in der Folge auftauchende David Schwertfeger nicht mit ihm verwandt:
- Folge 400: "Das Jubiläumsgeschenk"
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Musik
Die Maloney-Hörspiele werden seit dem Beginn mit der immer gleichen, eingängigen Titelmelodie begonnen. Die Melodie wurde ursprünglich 1977 unter dem Namen "Face of Great Danger" vom britischen Filmkomponist John Scott als Produktionsmusik geschrieben, also Musik die für eine Lizenzierung in Film, Radio, TV etc. produziert wird.[2]
Der Song war Teil der Kompilation "Thriller / Suite Of The Hurricane / Suite Of The Shark", welche eigentlich für Militär- und Kriegsszenen konzipiert war.[3] Auf derselben Kompilation findet sich auch der Track "Danger Face of Danger", welcher jeweils als Hintergrundmusik für die von Peter Schneider gesprochenen Zusammenfassungen der einzelnen Hörspielteile benutzt wurde.
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Hörspiele
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Ein Teil der Hörspiele von Philip Maloney wurde auf CDs veröffentlicht. Es erschienen 25 CD-Boxen mit jeweils fünf CDs (Stand: Dezember 2022), drei weitere Sonder-CDs sowie eine DVD ausserhalb der Reihe.
Hörspielveröffentlichungen
Hörbeispiele, (nicht veröffentlichte) Sonderfolgen und Live-Aufzeichnungen
Hörbeispiele, Sonderfolgen und Live-Aufzeichnungen
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Hörbücher mit anderen Sprechern
In Deutschland wurden vom tandem-Verlag mehrere Philip-Maloney-Kriminalfälle auf CD veröffentlicht. Dabei handelt es sich um Lesungen aus den Büchern von Roger Graf. Als Sprecher kamen hier die deutschen Schauspieler Armin Rohde, Hannes Jaenicke, Tim Bergmann und Philipp Schepmann zum Einsatz.
Lesungen auf CD
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Bücher
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Es erschienen neun Bücher in mehreren Auflagen mit den Kurzgeschichten des Privatdetektives, von denen viele auch als Hörspiel ausgestrahlt wurden. Auch gibt es zwei Kriminalromane mit Philip Maloney, in denen er zusammen mit seiner Detektivkollegin Jasmin Weber ermittelt.
Kurzgeschichten
Romane
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Zitate
Die folgenden Aussprüche kehren im Laufe der Serie immer wieder, teils in jeder Folge.
Philip Maloney
- «Es tat höllisch weh.»
- «Es stank bestialisch.»
- «Donnerwetter!»
- «Ich tat, was ich in solchen Situationen immer tue.»
- «So geht das!» (fast immer am Ende einer Folge)
Polizist
- «Na, Maloney?!»
- «Üble Sache, Maloney.»
- «Ich habe ein Buch gelesen.»
- «Die Welt ist aus den Fugen, Maloney.»
- «Ist Ihnen wieder eine Leiche über den Weg gelaufen?»
- «Sie sind verhaftet, auf der Stelle!»
- «Name, Geburtsdatum, Schuhgrösse.»
- «Davon verstehen Sie nichts, Maloney.»
- «Ich fasse zusammen» mit nachfolgender Faktenverwirrung
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Verfilmungen
Zusammenfassung
Kontext
Private Projekte von Maloney-Fans
Stop-Motion-Verfilmung
Eines davon ist die Verfilmung des Falls "Auf der Flucht" durch den Luzerner Joel Richard, welche er mithilfe von Legofiguren und der Stop-Motion-Technik erstellte. Richard hat dafür in insgesamt 1500 Stunden Arbeit sämtliche Szenen mit Legofiguren nachgestellt und die Folge mit eigenen Szenen, wie z. B. einer Verfolgungsjagd, ergänzt.[10]
Realverfilmung
Ein weiteres Projekt wurde von den, damals 16 Jahre alten Freunden Joshua Schweizer und Damien Hauser realisiert. Zusammen mit weiteren Freunden verfilmten sie in viermonatiger Arbeit die Folge "Der Zwillingsbruder" im Film noir Stil. Dabei wurde die Originalfolge mithilfe von Lipsync in einen Kurzfilm umgewandelt, welcher für das junge Alter der Filmemacher und das begrenzte Budget erstaunlich aufwändig und professionell produziert wurde.[11]
Offizielle Verfilmungen
Serie
Im Jahr 2024 produzierte die Schweizer Filmproduktionsfirma C-FILMS AG in Koproduktion mit SRF die Geschichten rund um Philip Maloney als Fernsehserie. Regie führten Michael Schaerer und Luca Ribler.[12]
Bislang wurden zehn Episoden à ca. 28 Minuten verfilmt. Am 28. November 2024 kamen die ersten drei Folgen zusammen in Spielfilmlänge in die Kinos in der Deutschschweiz (Filmtitel Maloney – Die ersten drei haarsträubenden Fälle). Auf SRF wurden die Episoden ab 1. Januar 2025 ausgestrahlt und sind ausserdem auf der Streamingplattform Play Suisse abrufbar.[13]
Die Hauptrollen spielen Marcus Signer (Maloney) und Stefan Kurt (Polizist). In den Nebenrollen treten u. a. Bettina Stucky, Gilles Tschudi, Martin Vischer und Elisa Plüss auf.
Im Gegensatz zu den Hörspielen auf Hochdeutsch wird in der TV-Serie Mundart gesprochen, vorwiegend Berndeutsch. Während der Spruch "Üble Sache, Maloney" auch in der Verfilmung vorkommt, wurden andere Sprüche unterschiedlich nah am Original übersetzt. So begrüsst der Polizist Maloney nicht mit "Na, Maloney", sondern mit "Eh itz lueg ou da vo Bärg u Taau: dr Malooni". Und Maloneys "Ich tat, was ich in solchen Situationen immer tue" wird zu "I ha gmacht, was i i somene Fau immer mach".[14]
In der TV-Serie erfährt der Zuschauer mehr über den Polizisten. In der zehnten Episode wird sein vollständiger Namen bekannt (Dominique Hugentobler) und dessen Frau vorgestellt.
Crossover
Im Juni 1994 tauchte Michael Schacht als Philip Maloney in der stilistisch ähnlich aufgebauten, aber sehr kurzlebigen Hörspielserie "Kowalski kommt" auf. Die drei Folgen umfassende Serie wurde vom damaligen Süddeutschen Rundfunk produziert und handelt von der Stuttgarter Privatdetektivin Pia Kowalski, gesprochen von Anke Hartwig. Dietz-Werner Steck, Darsteller des ehemaligen Tatort-Kommissars Bienzle, übernahm die Rolle des Kommissar Holtmann.
- Folge 1: Scheidung auf Schwäbisch[15]
- Folge 2: Der Nudelmanager[16]
- Folge 3: Sandra verzweifelt gesucht[17]
Die Autoren der drei Fälle sind der Hörspieldramaturg und heutige Leiter der SWR2-Abteilung "Künstlerisches Wort", Ekkehard Skoruppa, und der ehemalige SDR/SWR-Redakteur Hartmut Volz.
In der vierteiligen Fortsetzungsserie "Kowalski und Co." ermittelt Kowalski ohne Maloneys Mithilfe.
Trivia
- In keiner Hörspielfolge erscheinen Kinder als Sprecher. Falls der Charakter eines Kindes vorkommt, hört man nur seine Laute wie Heulen oder Schnarchen.
- In der Folge Nr. 2 "Der grosse Schlaf" duzen sich der Polizist und Maloney noch. In allen anderen Folgen siezen sie sich.
- In der Folge Nr. 21 "Ein todsicheres Geschäft" taucht der Polizist nicht auf, obwohl seine Sprecherrolle aufgelistet ist. Stattdessen spricht Jodoc Seidel die Rolle von Herrn Thom, dem Auftraggeber von Maloney. Anstelle des üblichen Polizisten spricht Alice Brüngger eine Polizistin. Es ist die einzige Folge in welcher die Rolle der Polizei während Jodoc Seidels aktiver Zeit nicht von ihm gesprochen wird.
- In der Folge Nr. 318 "Der kleine Bruder" wird im Rahmen des zwanzigjährigen Jubiläums der Hörspielserie auf die erste Folge "Die kleine Schwester" Bezug genommen, welche auf einem MP3-Player eines Toten gespeichert ist. Dabei zieht der Polizist über die Folge her und bemängelt die "grauenhaften Darsteller" und "hanebüchene Geschichte" der damaligen Folge und macht sich zudem über den - nicht namentlich genannten - Autor Roger Graf lustig.
Weblinks
- Die Hörspielsammlung von Radio SRF 3
- Website von Roger Graf
- Einträge zu der Serie Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney in der Hörspieldatenbank der Website HspDat.to
Einzelnachweise
Wikiwand - on
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