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Phöbus – Ein Journal für die Kunst war eine von Heinrich von Kleist und Adam Heinrich Müller herausgegebene Literaturzeitschrift. Das Journal erschien zwischen Januar 1808 und Dezember 1808 in zwölf Heften in neun Lieferungen in Dresden.
Schnelle Fakten
Phöbus – Ein Journal für die Kunst
Beschreibung
deutsche Literaturzeitschrift
Erstausgabe
Januar1808
Einstellung
Dezember1808
Erscheinungsweise
monatlich
Herausgeber
Heinrich von Kleist, Adam Heinrich Müller
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Das Journal erhielt seinen Namen nach dem Beinamen Phoibos des griechischen Gottes Apollon. Die Umschlagszeichnung des ersten Heftes, erstellt von Ferdinand Hartmann, zeigte den Sonnengott Phöbus, wie er auf einem Wagen, gezogen von den Sonnenpferden, über Dresden hinwegzieht. In seinem Vorsatz zum ersten Heft bedichtete Kleist dies so: „Wettre hinein, o du, mit deinen flammenden Rossen, / Phöbus, Bringer des Tags, in den unendlichen Raum!“
Angelehnt war das Journal an SchillersHoren. Der Versuch, die Zeitschrift durch namhafte Autoren wie Goethe zu bewerben, scheiterte schnell, da diese sich von dem Projekt distanzierten. Dadurch, und weil Müller und Kleist weder einen genauen Plan, noch Beziehungen zu Buchhändlern hatten, scheiterte Phöbus schon bald; die beiden Herausgeber mussten Geld zuschießen. Die genaue Auflage ist nicht bekannt, aber Klaus Günzel geht in seiner Kleist-Biografie davon aus, dass kaum mehr als 150 Exemplare pro Heft abgesetzt wurden.
Im ersten Heft erschien ein Fragment aus Kleists Drama Penthesilea, das von der Kritik– wie auch die Zeitschrift insgesamt– wenig günstig aufgenommen wurde. Beispielhaft sei hier die Rezension von Karl August Böttiger vom 6.Februar 1808 zitiert, in der es u.a. heißt: „Dagegen finden sich eine Menge Stellen, wo der Sinn entweder ganz oder gar nicht zu finden oder doch sehr verdreht und verschroben ist …“. Auch Goethe sah das ähnlich, obwohl Kleist ihm das erste Heft des Phöbus mit einem geradezu untertänigen Anschreiben „auf den Knien seines Herzens“ anbot. Beiträge Goethes zu dem Journal blieben aus und sein Schicksal war eigentlich schon mit der ersten Nummer besiegelt.
Dennoch machten Kleist und Müller weiter. Die sich anhäufenden Schulden führten jedoch rasch zu Spannungen zwischen den beiden Herausgebern. Als Müller das Heft hinter Kleists Rücken an einen Dresdner Buchhändler verkaufte (gegen Tilgung der Schulden), kühlte sich das Verhältnis zwischen den beiden merklich ab.
Bibliographische Erschließung in: Bibliographisches Repertorium. Band 1, Berlin 1904, Sp.54–76 (Textarchiv– Internet Archive).
Erstes Heft, Januar 1808
Prolog, von Kleist
Organisches Fragment aus dem Trauerspiel Penthesilea, von Kleist