Pfaffendorf (Rietz-Neuendorf)
Ortsteil von Rietz-Neuendorf, Landkreis Oder-Spree, Brandenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Pfaffendorf (niedersorbisch Popojce) ist ein Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf im Landkreis Oder-Spree im Land Brandenburg.
Pfaffendorf Gemeinde Rietz-Neuendorf | |
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Koordinaten: | 52° 16′ N, 14° 10′ O |
Höhe: | 109 m ü. NHN |
Fläche: | 16,7 km² |
Einwohner: | 347 (1. Jan. 2012)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2001 |
Postleitzahl: | 15848 |
Vorwahl: | 033672 |
Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr |
Das Dorf liegt nördlich des Gemeindezentrums. Östlich ist der Ortsteil Sauen. Es folgen im Uhrzeigersinn die weiteren Ortsteile Görzig, Groß Rietz, Herzberg sowie Wilmersdorf. Zum Ort gehört der Wohnplatz Lamitsch, der sich südlich an den historischen Dorfkern anschließt, sowie der nördlich gelegene, bewohnte Gemeindeteil Kunersdorf. Pfaffendorf liegt auf der Beeskower Platte und besitzt einige Erhebungen wie den Scheuerberg, den Schwarzberg oder den Rodelberg. Der nordöstliche sowie der südwestliche Teil der Gemarkung ist bewaldet. Der verbleibende Teil wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt.
Bei archäologischen Grabungen wurden im Ort Pfaffendorf mittelalterliche Keramikreste gefunden, die auf eine frühe Besiedelung hinweisen. Urkundlich erwähnt wurde Pfaffendorf erst 1418. Der Name soll sich aus einer Sage ableiten, in der sich auf einer der Erhebungen um den Ort ein heiliger Hain befunden haben soll. Auf dem Gipfel dieses Ortes soll ein verhülltes Götzenbild gestanden haben, das bei Feierlichkeiten vom Pfaffen enthüllt wurde.[2] In den Jahren 1736 und 1737 errichteten Handwerker im Ort eine Dorfkirche. 1926 hatte Pfaffendorf 211 Einwohner.[3]
Der bewohnte Gemeindeteil Ort Kunersdorf wurde mehrere Jahrhunderte gesprägt durch ein Rittergut, teils mit Flächen in Lamitsch, welches seit etwa 1810 der Familie von Gersdorff gehörte, zuerst Christian Wilhelm von Gersdorff-Tauchritz (1777–1829).[4] Ihm folgte die beiden Landräte Paul Max von Gersdorff und dessen wohlhabender Sohn Edwin von Gersdorff (1846–1920), ebenso[5] Landrat des Kreises Beeskow-Storkow. Vor 1930 betrug die Betriebsgröße des Rittergutes Cunersdorf, so die damalige Schreibweise, 370 ha, und war zu jener Zeit verpachtet.[6] Letzter Vertreter der Familie als Gutsherr bis zur Bodenreform 1945/48[7] wurde der Oberst und Ritterschaftsrat Hans-Henning von Gersdorff (1886–1965).[8][9] Kunersdorf wurde 1945 aus Pfaffendorf ausgegliedert und gehörte seit dem 1. Juli 1950 wieder zur Gemeinde.
Am 1. April 1938 wurde die südlich von Pfaffendorf gelegene Nachbargemeinde Lamitsch eingemeindet, dort bestand zuvor lange ein 106 ha großes Lehnschulzengut, in der Hand der Familie Georg Schultze,[10] um 1914 eine Genossenschaftliche Molkerei.[11] 1965 fanden Arbeiter in einem Graben in Lamitsch rund 2000 Silbermünzen aus dem 13. und 14. Jahrhundert.[12]
2001 wurde der Ort nach Rietz-Neuendorf eingemeindet. 2018 feierte der Ort seine 600-Jahr-Feier.
Einige Landwirte haben sich zu einer Agrargenossenschaft zusammengeschlossen. Neben einigen Kleingewerbetreibenden existiert im Ort eine Werbeagentur.
Die Bundesstraße 168 führt in Nord-Süd-Richtung durch Pfaffendorf. Die Buslinie 403 verbindet den Ort mit Fürstenwalde/Spree und Beeskow.
Die Kreisbahn Fürstenwalde–Beeskow ist in diesem Abschnitt stillgelegt.
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