Peter von Matt

Schweizer Germanist und Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Peter von Matt

Peter von Matt (* 20. Mai 1937 in Luzern; † 21. April 2025 in Zürich) war ein Schweizer Germanist und Schriftsteller. Er lehrte rund 25 Jahre lang Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich und gilt als einer der bedeutendsten Publizisten des Landes.

Thumb
Peter von Matt, 2008

Leben und Wirken

Zusammenfassung
Kontext

Peter von Matt entstammte einer Familie von Druckern, Buchbindern, Verlegern und Antiquaren.[1] Er wuchs in Stans im Kanton Nidwalden auf und besuchte das von Kapuzinern geführte Gymnasium St. Fidelis.[2] An der Universität Zürich und in Nottingham studierte er Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte. Von Matt wurde bei Emil Staiger über Franz Grillparzer promoviert. 1970 habilitierte er sich mit einer Arbeit über E. T. A. Hoffmann.

Von 1976 bis 2002 lehrte von Matt als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. 1980 war er Gastprofessor an der Stanford University in Kalifornien und 1992/1993 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Von Matt schrieb regelmässig Beiträge für die Frankfurter Anthologie. Marcel Reich-Ranicki hatte ihn für sie entdeckt. 1998 war von Matt der erste Preisträger der 1974 gegründeten Anthologie.[3]

Peter von Matt war mit Max Frisch eng befreundet. Gemeinsam mit Siegfried Unseld, Peter Bichsel und Adolf Muschg war er Mitgründer der von Max Frisch 1979 initiierten Max Frisch-Stiftung, die er von 1979 bis 2013 auch präsidierte.[4] «Er galt als der Brückenbauer zwischen den Granden Frisch und Dürrenmatt einerseits und den Nachfolgegenerationen andererseits, nicht zuletzt war er entscheidend an der Gründung des Schweizerischen Literaturarchivs beteiligt.»[2]

Von Matt war Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, der Sächsischen Akademie der Künste, der Akademie der Künste Berlin, der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Academia Europaea (1990).[5]

Peter von Matt war mit der Literaturkritikerin und Publizistin Beatrice von Matt verheiratet und lebte mit ihr ab 1975 in Dübendorf bei Zürich.[6] Der Verbindung entstammen zwei Kinder.[7] Im Jahr 2022 gab das Schweizerische Literaturarchiv den Abschluss der Übernahme der Archive von Peter von Matt und seiner Frau bekannt.[8]

Peter von Matt starb im April 2025 knapp einen Monat vor seinem 88. Geburtstag nach langer Krankheit in Zürich.[9]

Werke

Zusammenfassung
Kontext

Co-Autor

Herausgeberschaften (Auswahl)

  • Schöne Geschichten. Deutsche Erzählkunst aus zwei Jahrhunderten. Herausgegeben von Peter von Matt, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1992, ISBN 978-3-15-028840-5.
  • Max Frisch. Entwürfe zu einem dritten Tagebuch. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter von Matt. Suhrkamp Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-46240-9.

Vorträge (Auswahl)

Daneben publizierte Peter von Matt zahlreiche Aufsätze in Sammelbänden und Zeitschriften.

Interviews (Auswahl)

Auszeichnungen

Thumb
«Das Kalb vor der Gotthardpost» ist dasjenige auf dem berühmtesten Werk von Rudolf Koller, Gotthardpost, 1873, Kunsthaus Zürich

Zitat

«Die Erzählung sei die ältere Schwester der Theorie, schreibt von Matt an einer Stelle. Er aber ist unter allen Theoretikern der glänzendste Geschichtenerzähler.»

Roman Bucheli[13]

Literatur

Nachrufe

Commons: Peter von Matt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.