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deutscher Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Peter Stuhlmacher (* 18. Januar 1932 in Leipzig) ist evangelischer Theologe und Neutestamentler und lehrte zuletzt als Professor für Neues Testament an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Stuhlmacher lernte an der Thomasschule zu Leipzig und legte 1951 sein Abitur in Stuttgart ab. Er studierte anschließend bis 1958 Evangelische Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Von 1959 bis 1968 war er als Assistent von Ernst Käsemann am Evangelisch-theologischen Seminar der Universität Tübingen tätig und war zuständig für neutestamentliche Proseminare. 1962 promovierte er zum Dr. theol. 1967 habilitierte er sich für das Fach Neues Testament in Tübingen. Von 1968 bis 1972 war er an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg als Professor für Neues Testament tätig. 1972 kehrte er nach Tübingen an die Evangelisch-theologische Fakultät zurück. 2000 wurde er als Professor für Neues Testament in Tübingen emeritiert.
2008 lud ihn Papst Benedikt XVI. als Referenten zu seiner „Schülerkreis-Tagung“ ins Castel Gandolfo ein. Dabei erläuterte Stuhlmacher, dass Jesus sein Leiden und Sterben als Opfergang für Israel und die Heiden verstanden habe.[1]
Im Jahr 2015 gehörte der Theologe zu den Unterzeichnern der „Salzburger Erklärung“ der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften (IKBG), die sich gegen die Propagierung der Abtreibung als „Menschenrecht“, gegen legalisierte aktive Sterbehilfe und die Erweiterung der traditionellen Ehe durch die „Homo-Ehe“ wandte.[2] Ein Jahr später kritisierte er die Ablehnung der Judenmission durch die EKD-Synode.[3]
Bereits mit seinen frühen Arbeiten über den Apostel Paulus erwarb sich Stuhlmacher internationales Ansehen. Angetreten mit dem Programm einer „nachkritischen Schriftauslegung“, suchte er in Verbindung u. a. mit Hartmut Gese eine „Biblische Theologie“ zu entwickeln, bei der die wissenschaftliche Bibelexegese durch eine „geistliche Schriftauslegung“ ergänzt wird. Gemeinsam mit dem württembergischen Altlandesbischof Theo Sorg veröffentlichte er den Band „Das Wort vom Kreuz“, in dem die Kritik feministischer Theologen am Opfer- und Sühnegedanken des Todes Jesu Christi zurückgewiesen wird.
Bibelexegese, Kirche und Mission stehen für Stuhlmacher in einem unmittelbaren Zusammenhang. So plädiert er beispielsweise auch für eine stärkere Orientierung der Kirche am Vorbild der ersten Christen, befürwortet Hausgemeinden als älteste Gemeindeform und betont Mission als zentrales Thema des Neuen Testaments. Aufgrund dieser Überzeugungen bekam er in den vergangenen Jahren verstärkt Kontakte zu pietistischen Gruppen innerhalb der evangelischen Pfarrerschaft. In den 90er-Jahren legte er mit seiner Biblischen Theologie des Neuen Testaments einen Gesamtentwurf vor, in dem er seine Schriftauslegung bündelte und der weithin Beachtung fand.
Stuhlmacher war ein Gegner von Rudolf Bultmann und ein Erweiterer des Prämissensystems von Ernst Troeltsch.
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