Peter Paulsen (Archäologe)
deutscher Prähistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Peter Christian Paulsen (* 8. Oktober 1902 in Klixbüll, Schleswig-Holstein; † 15. Februar 1985 in Ruit auf den Fildern) war ein deutscher Prähistoriker.
Nach dem Studium der Vorgeschichte, Geschichte und Kunstgeschichte an verschiedenen Universitäten (Kiel, Kopenhagen und Stockholm) schloss Paulsen sein Studium im Fach Archäologie ab. Er promovierte 1932 mit der Dissertation „Studien zur Wikingerkultur“ in Kiel, wo er sich im Mai 1934 auch habilitierte. In Kiel war er als Archäologe tätig und führte Forschungsreisen durch fast alle Staaten Europas und den vorderen Orient durch. Sein Forschungsziel war die Dokumentation von germanischer Expansion.[1]
Paulsen, schon seit 1928 Mitglied der NSDAP[2], trat auch frühzeitig der SS bei. 1937 verließ Paulsen die Universität Kiel und wurde im Oktober als SS-Untersturmführer im Rasse- und Siedlungshauptamt angestellt.[3] Von da aus schaffte er 1939 die Aufnahme in den Persönlichen Stab Reichsführer SS, war ab 1. Januar 1939 Mitglied des SS-Ahnenerbes und dank der Unterstützung des Rasse- und Siedlungshauptamts der SS gleichzeitig an der Universität in Berlin tätig. Seit 1. Januar 1938 war er Dozent für Vorgeschichte an der Philosophischen Fakultät und erhielt am 10. Januar 1939 eine außerplanmäßige Professur.[4]
Während des Zweiten Weltkrieges hatte er auch Lehraufträge über Vor- und Frühgeschichte in Rostock (1939–1941) und Königsberg (1941–1943). Hauptsächlich war Paulsen für das Ahnenerbe tätig. Nach Beginn des Überfalls auf Polen schlug er den Einsatz von Sonderkommandos zum Schutz vorgeschichtlicher Denkmäler in Polen vor. Mit Einverständnis der SS-Leitung leitete Paulsen ab Anfang Oktober 1939 das nach ihm benannte Sonderkommando des Reichssicherheitshauptamts, das im deutsch besetzten Polen „germanische“ Kulturgüter sicherzustellen und in das Deutsche Reich zu verbringen hatte. Neben Sammlungen aus den Bibliotheken u. a. in Warschau und Krakau raubte das Sonderkommando Paulsen auch den Veit-Stoß-Altar aus der Krakauer Marienkirche. Er arbeitete eng mit dem Geschäftsführer des SS-Ahnenerbes Wolfram Sievers zusammen. Dieser war nebenberuflich für die Haupttreuhandstelle Ost tätig und dort in Kulturgutraub verwickelt.[5]
Nachdem Paulsen 1941 zum SS-Hauptsturmführer aufgestiegen war, dozierte er ab Frühjahr 1943 an der SS-Junkerschule Bad Tölz und leitete ab 1944 die Germanische Führerschule in Hildesheim.[6]
Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Lehrer, ab 1958 bei der Wissenschaftlichen Forschungsgesellschaft Syriens, ehe er 1961 Konservator für das Frühe Mittelalter am Württembergischen Landesmuseum Stuttgart wurde. Hier engagierte er sich für die wissenschaftliche Bearbeitung merowingerzeitlicher Gräberfelder wie Niederstotzingen, Giengen an der Brenz und Oberflacht. 1967 wurde er pensioniert, führte aber seine wissenschaftlichen Arbeiten weiter.
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