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deutscher Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paul Westermeier (* 9. Juli 1892 in Berlin als Paul Ernst Westemeier[1]; † 17. Oktober 1972 ebenda) war ein deutscher Schauspieler.
Paul Weste(r)meier wurde als Sohn des Arbeiters Engelbert Westemeier und seiner Frau Luise geb. Nagora in der elterlichen Wohnung in der Rathenower Straße 45 in Moabit geboren. Der Vater war katholisch, die Mutter evangelisch[1]. Er versuchte sich bereits in seiner Jugend als Zirkusclown und spielte beim Schüler-Theaterverein. Er verließ die Schule vor dem Abitur und nahm Schauspielunterricht bei Moritz Zeisler am Königlichen Schauspielhaus und an der Schauspielschule von Maria Seebach.
17-jährig debütierte er am Königlichen Schauspielhaus, und noch 1909 erhielt er sein erstes Engagement als jugendlicher Held und Liebhaber in Stralsund. In den nächsten beiden Spieljahren war er in Plauen und Magdeburg tätig. 1911 wechselte er nach Hamburg, im Jahr darauf nach Bremen, wo er als Romeo in Romeo und Julia auftrat.
Ab 1913 spielte er an Berliner Bühnen, besonders am Metropoltheater, am Theater im Admiralspalast und am Berliner Thalia-Theater. Er wurde zu einem bekannten Star in Operetten und Revuen während der Goldenen Zwanziger. Er agierte in Operetten wie Maske in Blau, Die lustige Witwe, Hochzeitsnacht im Paradies und als Lothar in Ein Walzertraum sowie als Giesecke in Im weißen Rößl. Mehrmals war er dabei Partner von Lotte Werkmeister.
Er wandelte sich allmählich zum Komiker und wirkte in den 20er Jahren in dieser Art als wichtiger Nebendarsteller in mehreren Filmen mit. Bald war er aber kaum noch mehr als ein typischer Kleindarsteller, der in insgesamt über 200 Filmen zu sehen war. Er verkörperte meist den etwas griesgrämigen Mann von nebenan, oft mit Berliner Flair. Er stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er seine Karriere problemlos fortsetzen. Er wurde sogar noch stärker festgelegt auf die Dauerrolle des bärbeißigen Berliners, zum Beispiel als Kapitän und Gegenspieler des gleich dreifach auftretenden Heinz Erhardt in Drillinge an Bord. Manchmal konnte man den Schauspieler allerdings auch untypisch ruhig erleben wie jeweils als Fahrer in Sauerbruch – Das war mein Leben und in Des Teufels General.
Westermeier spielte weiterhin an Berliner Bühnen und arbeitete auch als Hörspielsprecher. Er war seit 1936 mit der ehemaligen Schauspielerin und Sängerin Lotte Dobischinsky (1895–1975) verheiratet[3]. 1967 erhielt er das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film. Sein Grab befindet sich in Berlin auf dem Friedhof Schöneberg III in der Abt.10-189.
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