1895 heiratete er Elisabeth Breslauer (* 1. November 1870 in Berlin; † 20. Februar 1943 in Theresienstadt), die Tochter von Heinrich Breslauer und Ida Breslauer geb. Koch. Das Paar hatte zwei Kinder.
Ab 1920 lebten die Salingers in Potsdam mit der Tochter Charlotte und Elisabeths Schwestern Helene und Hedwig im Elternhaus Breslauer, Jägerallee25.
Wegen ihres fortgeschrittenen Alters waren die Salingers überzeugt, dass sie von den Nazis nichts zu befürchten hätten, und blieben in Deutschland. Am 2. Oktober 1942 mussten beide eine Vermögenserklärung ausfüllen und wurden am nächsten Tag mit dem „3.Großen Potsdamer Alterstransport“ ins Ghetto Theresienstadtdeportiert. Dort starben sie bald nach der Deportation, die Todesursache ist unbekannt. (Die in den Theresienstädter „Todesfallanzeigen“ eingetragenen Todesursachen sind keine verlässliche Quelle, sie sind i.d.R. als beschönigende Floskeln zu werten.[2][3])
Paul Salingers Tochter Charlotte heiratete den Kinderarzt Arnold Benfey (* 1880). Das Paar wanderte 1936 in die Vereinigten Staaten aus und lebte in New York. 1961 kehrten sie nach Deutschland zurück, wo Arnold Benfey aber bereits am 22. Juli 1962 in München starb; seine Witwe lebte dann bis zu ihrem Tod am 23. August 1982 in Oberstdorf (Allgäu).[4]
Aus der Zeit vor der Zusammenarbeit mit Breslauer sind keine Bauten Salingers bekannt.
1902–1903: Seemannshaus in Wilhelmshaven, Bismarckstraße / Heppenser Straße (hervorgegangen aus einem 1901 durchgeführten Architektenwettbewerb) Das Gebäude beherbergte ab 1925 das erste Stadttheater und wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Eine Abbildung des Gebäudes wird als Exponat erwähnt im amtlichen Katalog (der deutschen Abteilung) der Weltausstellung 1904 in St. Louis.
1907–1908: Geschäftshaus Friedländer in Berlin, Unter den Linden 67 (unter Denkmalschutz)[10]
1909–1910: Wohnhaus für Alfred Breslauer in Berlin-Schmargendorf, Rheinbabenallee 29/31 (zerstört)[11]
1913–1914: Landhaus für den Bankier Fritz Andreae in Berlin-Grunewald, Kronberger Straße 7/9 (auch genannt Palazzo Paicos, unter Denkmalschutz)[12]
1914: Landhaus für den Schraubenfabrikanten Arthur Victorius in Berlin-Grunewald, Richard-Strauss-Straße 22 (ab 1925 bewohnt durch Max Alsberg, verändert, unter Denkmalschutz)[13]
1927–1929: Landhaus für den Textilfabrikanten Siegfried Heidemann in Berlin-Grunewald, Griegstraße 5/7 (unter Denkmalschutz, heute Kuwaitische Botschaft)[14]
Wolfgang Schäche (Hrsg.): Ein Haus am Oranienplatz in Berlin. Zur Geschichte und Architektur des ehemaligen Kaufhauses Maassen. Jovis, Berlin 2004, ISBN 3-936314-04-7.
Dieter Hübener (Bearb.): Landkreis Spree-Neiße, Teil 1. Städte Forst (Lausitz) und Guben, Amt Peitz und Gemeinde Schenkendöbern. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Band 16.1.) Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-334-3.
Joachim G. Jacobs: Bärenklau bei Guben. „Schloss“ und Gartenanlagen. Ein neobarocker Landsitz des frühen 20. Jahrhunderts. In: Brandenburgische Denkmalpflege, 13. Jahrgang 2004, Heft 2, S. 4–16.